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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Tür zum Behandlungszimmer ging auf, und Tammy kam hereingeschwänzelt. »Dr. Johnson will wissen, ob ihr unseren Sterilisator gemopst habt.«
    Obwohl sie ihn für viel zu alt erklärt hatte, um als Mann für sie interessant zu sein, zog Tammy seit Joels Eintreffen den Saum ihres Kittels stets zehn Zentimeter weiter hinauf und hatte sich angewöhnt, hohe Stiefel zu tragen. Sie sah aus wie ein weiblicher Prinz Eisenherz.
    »Nein, haben wir nicht«, knurrte Doll. »Und ich wette, Dr. Johnson hat in seinem ganzen Leben noch nie das Wort ›gemopst‹ benutzt. Wahrscheinlich hat Viv ihn draußen an der Rezeption, um sich die Poren zu bedampfen. Entschuldigung, Mr Knowles – möchten Sie jetzt ausspülen?«
    Tammy schwänzelte wieder hinaus und schlug die Tür hinter sich zu. Mr Knowles spuckte daneben.
    Joel reckte die Schultern und nahm den Mundschutz ab. »Diese Halloween-Party klingt amüsant. Bestimmt gibt es in Winterbrook etwas Ähnliches, wenn ich mich umhöre. Ich muss zusehen, dass ich mehr unter Menschen komme, obwohl ich das dumpfe Gefühl habe, ich werde an Halloween in meiner Wohnung sitzen und zum x-ten Mal verfolgen, wie Jamie Lee Curtis vor Angst fast umkommt …«

    Dank Tammys brutaler Verhörmethoden wusste inzwischen die ganze Praxis, dass Joel Earnshaw geschieden war und keine Kinder hatte und die ehemalige Mrs Earnshaw sich mit seinem Bruder in einem Reihenhaus in Manchester niedergelassen hatte.
    »Kommen Sie doch auch mit zu meiner Mutter«, sagte Doll spontan, während sie Mr Knowles auf die Beine half. »Es ist aber keine richtige Party, sagt sie. Sie hat nur ein paar Leute eingeladen, die ihre neuen Hexereien – äh – Leckereien ausprobieren sollen.«
    »Das geht doch nicht. Ihre Mutter kennt mich ja gar nicht. Und ich kann mich nicht einfach bei einem Familientreffen aufdrängen.«
    »Aber sicher«, entgegnete Doll, während Mr Knowles aus dem Behandlungsraum stolperte. »Glauben Sie mir, ein komischer Kauz mehr oder weniger fällt überhaupt nicht ins Gewicht.«
     
    »Es wird ganz schön dunkel«, sagte Lulu. Sie zog den Afghanenmantel enger um sich und hauchte sich auf die behandschuhten Finger. »Bestimmt wissen sie schon, dass wir hier sind. Und weil die Autos alle durch die Pfütze fahren, bin ich mittlerweile patschnass und durchgefroren. Nur von den Kerlen weit und breit keine Spur.«
    »Das Wetter passt eher zu Dezember als zu Oktober«, stimmte Biff zu, die kastenförmig zusammengekauert hinter der Hecke saß. »Trotzdem, sei nicht so ein Weichei, Lu. Was sind schon ein paar Unannehmlichkeiten in Anbetracht unserer Mission? An Tagen wie heute wünsche ich mir allerdings auch manchmal, wir könnten unsere Undercover-Aktionen auf die Sommermonate beschränken.«

    Lu sah ihre Chefin schräg von der Seite her an. »Das wäre den Tieren gegenüber aber unfair, oder? Die Misshandlungen sind vermutlich gerade in der Vorweihnachtszeit am schlimmsten, und direkt nach …«
    »Das war ein Witz«, sagte Biff gereizt. »Und sprich nicht so laut, Lu. Wir sind hier in geheimer Mission. Schweigen ist Trumpf. Oh, Mist …«
    Lulu kicherte, als Biffs Handy die Melodie von »Teddy Bear’s Picnic« in die Finsternis trompetete.
    Nach längerem hektischem Geflüster machte Biff mit großer Geste das Telefon aus. »Es war Hedley. Deine Mutter hat angerufen. Kannst du auf dem Nachhauseweg einen Laib Brot mitbringen?«
    »Den braucht sie bestimmt für die Wiesel-Sandwiches.«
    »Was?« Biff rückte ihre beschlagene Gleitsichtbrille zurecht. »Ich dachte, du wärst überzeugte Vegetarierin. Außerdem hat Hedley einen Tipp von unseren Leuten in Fiddlesticks bekommen – die Ladung ist unterwegs.«
    Gott sei Dank, dachte Lulu und hoffte inständig, dass sie das Brot für Mitzi nicht vergaß, zweifelte aber schon jetzt daran.
    Die Rettungseinsätze an vorderster Front waren eine Nebentätigkeit des Tierschutz-Wohlfahrtsladens, die Hedley und Biff im Lauf der Jahre aufgebaut hatten. Auch wenn Lulu alles, wirklich alles tat, um Tiere in Not zu retten, war ihr momentan einfach schrecklich kalt und schrecklich unbehaglich, und allmählich wurde ihr auch das abstoßende Aroma des nassen Afghanenmantels bewusst.
    Tief in ihrem Inneren regte sich überdies langsam der Verdacht, dass sie sich womöglich ganz umsonst hier abquälten.
    Die Leute, die zu Hedleys und Biffs Untergrund-Informanten
zählten, waren zum größten Teil über achtzig, schon leicht verwirrt und meist schwer von Begriff. Da ihre Hinweise

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