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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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brach zur Gemeindewiese auf. Die Tatsache, dass Tarnia und Schnösel-Mark es darauf anlegten, vom Königshaus für Freigiebigkeit gegenüber dem gemeinen Volk belobigt zu werden, hatte sie über die Maßen erheitert; das konnten nur gute Nachrichten sein, was das Fortbestehen des FFC betraf – auch wenn sie nach wie vor fand, dass die öffentliche Aufführung von Hair als Weihnachtsprogramm so lange wie möglich geheim gehalten werden sollte. Die anderen Aktivitäten jedoch, und insbesondere das Weihnachtsessen für die Armen und Einsamen, würden die Snepps sicher als dicken Meilenstein auf ihrem Weg zu Ruhm und Ehre begrüßen.
    Der Scheiterhaufen, mit schief stehender und abrutschender Guy-Fawkes-Puppe, war eine knisternde Feuersbrunst in Orange, Rot und Gold. Die Gesichter der Umstehenden glühten im Widerschein der Flammen. Die kalte Luft flimmerte vor Erwartung.
    Mitzi tauschte mit dieser und jener Gruppe Begrüßungen aus und arbeitete sich zu den vorderen Reihen der Menschenmenge durch, wobei sie über die Köpfe hinweg auf der
einen Seite des Freudenfeuers Lulu mit Shay und einigen ihrer hippiemäßigen Freunde erspähte und Doll mit Brett sowie Tammy und Viv aus der Zahnarztpraxis auf der anderen. Beide Paare, fand sie, sahen überschäumend glücklich aus. Sie hoffte, sie waren es auch. Was mehr könnte eine Mutter sich wünschen?
    Allerdings versetzte es ihr einen dummen Stich der Enttäuschung, als sie erkannte, dass Joel nicht bei Dolls Zahnarztclique war. Natürlich hatte er sicher nur aus Höflichkeit gesagt, dass er heute Nacht herkäme. Er war ein netter Mann; beim Abschied nach ihrer Party hätte er ja schlecht sagen können: »Vielen Dank, aber nein danke.« Er wollte es wahrscheinlich ihr überlassen, nun ihre eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen.
    Den Bruchteil einer Sekunde lang kam sich Mitzi sehr allein vor. Inmitten dieser riesigen Menge von Menschen, von denen sie die meisten schon ihr Leben lang kannte, fühlte sie sich einsam. Wenngleich sie nie eine radikale Feministin gewesen war, hatte sie doch immer gewusst, dass sie gut alleine zurechtkam. Sie hatte nie zu den Frauen gehört, die um jeden Preis einen Mann in ihrem Leben brauchten. Sie war gut ohne Lance oder einen längerfristigen Ersatzmann ausgekommen. Aber jetzt, nachdem sie ein wenig Zeit mit Joel verbracht hatte und dieses verflixte Prickeln spürte, erschien ihr eine bessere Hälfte doch als etwas sehr Wünschenswertes. Und, so musste sie sich eingestehen, sie hatte sich auf das Wiedersehen mit ihm gefreut.
    Im flackernden Licht eilte der Pfarrer herbei, rief seine üblichen Grußworte, machte durch die Zähne eine Art Trompetenfanfare nach und setzte mit einer brennenden Kerze vorsichtig das erste Feuerwerk in Gang.

    Das blaue Zündpapier glühte. Die Menge hielt den Atem an.
    Nichts geschah. Das blaue Zündpapier erlosch.
    Die Menge stöhnte vor Enttäuschung.
    Ungeachtet aller Sicherheitsbestimmungen schlich der Pfarrer nach vorn, beäugte den Fehlstarter und riss ein Streichholz an.
    Begleitet von einem Wusch und einem Blitz und einem Aufschrei begeisterte die erste Batterie von Molly Coddles Römischen Lichtern die Zuschauer in Hazy Hassocks.
    Der Pfarrer, mit einer Augenbraue weniger und einem gelblich versengten Büschel Haare, strahlte triumphierend in die Runde.
    »Was hab ich verpasst?« Joel drängte sich durch die Menge und quetschte sich neben sie. »Haben die Jungfrauenopfer schon angefangen?«
    Mitzi, deren Finger und Zehen eben noch halb erfroren waren, spürte auf einmal eine herrlich warme Glut in sich. »Nein, aber der Pfarrer wäre fast in Flammen aufgegangen. Das geht jedes Jahr so. Wir wären alle sehr enttäuscht, wenn es einmal nicht so käme.«
    Die Flammen funkelten in Joels Diamantohrstecker. Mitzi fand das unheimlich sexy. Es war so – na ja – ungewöhnlich. Und erinnerte sie an die tolle Unisex-Mode ihrer Jugend. Er trug einen langen schwarzen Mantel über Jeans und einem dunklen Sweatshirt. Er sah so atemberaubend aus, dass Mitzi ein Ziehen im Magen spürte.
    »Ich bin wirklich froh, dass ich dich doch noch gefunden habe«, sagte Joel. »Ich habe schon seit Ewigkeiten immer wieder diese Wiese umrundet und nach dir Ausschau gehalten. Dann hab ich deine Haare erspäht. Deine Haare sind nicht zu verkennen.«

    Alte Henna-Hexe? War es das, was er dachte? Ach, Mist.
    »Ich steh auf Rothaarige«, sagte Joel vergnügt. »Hab sogar mal eine geheiratet.«
    »Bei mir war es ein Blondgefärbter, der

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