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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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gemeinsam.

    »Du bist doch glücklich, oder nicht?«, fragte Doll. »Du willst doch gar nicht, dass sich etwas ändert.«
    »Süße, das Leben ist wunderbar. Ich weiß, wir haben eine Durststrecke durchgemacht, aber die liegt jetzt ja hinter uns, stimmt’s? So sind wir – tja – nun mal gewesen, und ich habe nicht die Absicht, in alte Gewohnheiten zurückzufallen.« Nur zögernd kam Brett aus den Federn. »Soll ich uns was zu trinken machen, während du duschst? Tee? Kaffee? Oder hättest du lieber ein Glas Wein?«
    Doll schüttelte den Kopf. »Für mich nicht, danke. Aber gönn du dir ruhig was.«
    »Ist alles in Ordnung mit dir? Du bist so blass, seit -«
    »Letzten Freitag.« Lachend ging Doll ins Badezimmer. »Wie ein Großteil der Leute im Dorf. Meine Mutter läuft offenbar Gefahr, sich in eine Gift mischende Lucrezia Borgia zu verwandeln.«
    Das Badezimmer, wie auch der Rest des Hauses, hatte eine kleine, aber erstaunliche Veränderung durchgemacht. Nicht nur war die Heizung erneuert worden, sodass es nun immer kuschelig warm war, sondern es waren auch einige wagemutige Farbtupfer hinzugekommen.
    Zugegeben, überwiegend war die Einrichtung immer noch sehr beige, doch in jedem Raum gab es nun auch Kerzen und Blumen und ein paar belebende Dekorationsstücke in leuchtenden Farben oder Zitrustönen. Im Badezimmer erfreuten Zitronengelb und flauschige limonengrüne Handtücher das Auge; im Schlafzimmer gab es nun türkisfarbene Kissen und lila Lampenschirme; die Diele war mit knalligem Pink aufgepeppt worden, und im Wohnzimmer leuchteten weinrote Kissen und Teppiche.
    Während es im Haus nach wie vor penibel ordentlich und
makellos sauber war, spürte Doll, wie sich die wiedererwachte Wärme in ihrer Beziehung nun auch in ihrem Heim widerspiegelte. Das machte sie glücklich.
    Nachdem sie die Dusche aufgedreht hatte und darauf wartete, dass das Wasser warm wurde, betrachtete Doll prüfend ihr Spiegelbild. Sie sah blass aus. Unter ihren Augen waren dunkle Ringe. Und Brett hatte recht, sie hatte sich seit der Halloween-Party wirklich nicht ganz wohl gefühlt.
    Es war noch zu früh.
    Sie trat unter die dampfend heiße Dusche. Es war wirklich noch zu früh, oder nicht? Ach was, pfeif drauf.
    Sie trat wieder hervor, vergewisserte sich, dass die Tür verschlossen war, und kramte mit seltsam zitterigen Händen im Badezimmerschränkchen, bis sie von ganz hinten die schmale blau-weiße Schachtel hervorzog.
     
    »Ich weiß nicht so recht, ob ich die Guy-Fawkes-Nacht wirklich mag!«, schrie Lulu Shay ins Ohr, als sie zwischen den Dorfbewohnern von Hazy Hassocks im Gewühl auf der Wiese standen und darauf warteten, dass das große Feuer entzündet wurde. »Ich meine, es gefällt mir natürlich, weil es aufregend ist und schön und ein alter Brauch und mich an meine Kindheit erinnert – aber die Tiere tun mir immer so leid. Die armen Dinger. Sie haben bestimmt schreckliche Angst. Und das Feuerwerk scheint jedes Jahr lauter zu werden.«
    Wie als Bestätigung ihrer Aussage schossen von der Sozialsiedlung an der Bath Road mehrere Raketen mit Feuerschweifen kreischend über den Himmel.
    Shay, in gebleichten, zerrissenen Levi’s-Jeans und in einen lässigen dicken schwarzen Wollpullover gemummelt, nickte.
»Wenn ich am fünften November Dienst habe, frag ich mich immer, mit wie vielen Kindern, die sich Wunderkerzen in die Nasen gerammt haben, ich wieder in die Notaufnahme rasen muss. Aber andererseits möchte ich auch nicht zu den Spaßverderbern überlaufen und das Spektakel verbieten.«
    »Ich auch nicht«, meinte Lu glücklich und fand, er sei wirklich der wunderbarste Mann, den sie je zu Gesicht bekommen hatte. Granny Westwards Apfelzauber war trotz dieses eher unglücklichen Starts an Halloween ja so was von cool!
    Okay, das hier war ja eigentlich kein echtes Rendezvous, aber ein riesiger Fortschritt im Vergleich zu gelegentlichem Smalltalk bei zufälligen Begegnungen an den benachbarten Türschwellen oder beim Schlangestehen an der Bushaltestelle oder dem Tresen des Faery Glen.
    Shay hatte eine Stunde zuvor hereingeschaut, weil Lav und Lob von der Versammlung im Gemeindesaal noch nicht zurück waren, und gefragt, ob mit ihnen wohl alles in Ordnung sei? Und, ach, ob Lu zu dem Feuerwerk ginge? Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass Richard und Judy schön kuschelig im Wäschekorb lagen, die Katzenklappe verriegelt war und das Radio lief, um den schlimmsten Lärm zu überspielen, hatte Lu sich ihren Afghanenmantel

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