Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber
verschwinden, bevor Jace und Lezli auftauchen. Das war Slo am Telefon – Onkel Michaels Trauergäste haben die High Street gestürmt und kugeln sich vor Lachen! In der Eile haben wir die Kühlboxen vertauscht. Jetzt lauf schon, Amber!«
24. Kapitel
Once Upon a Star
U nd jetzt haben sie auch noch dieses verfluchte Gartenschlauchverbot verhängt«, seufzte Gwyneth, während sich die Bewohnerinnen von Moth , Chrysalis und Butterfly Cottage , mit Ausnahme von Amber, draußen zu einer morgendlichen Tasse Tee versammelten. »Meine Stangenbohnen sind jetzt schon ganz schlapp.«
Zilla kicherte. Neuerdings kicherte sie ständig. Es war wirklich seltsam. Seit Jahren hatte sie nicht mehr gekichert. Und sie hatte dieses Gefühl – sie war sich nicht sicher, was es war -, aber eine Art kribbelnde Vorfreude hatte sie erfasst … Sie schob es darauf, dass sie endlich nicht mehr von Timmy angehimmelt wurde. Woran konnte es sonst liegen? Sonst hatte sich nichts verändert. Abgesehen davon, dass sich ansonsten auch nichts jemals ändern würde.
»Wir könnten heute Nacht einen Regenzauber versuchen«, sagte Big Ida. »Ich weiß, dass wir das schon diskutiert haben, und ich weiß, dass die Pflugnacht nicht der richtige Zeitpunkt ist und die Mondphase nicht stimmt, aber Not kennt kein Gebot. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann es zum letzten Mal geregnet hat.«
»Im Mai oder April, vielleicht«, sagte Gwyneth und bückte sich, um den hechelnden Pike zu streicheln. »Fast so, als wohnten wir in Arundel.«
Big Ida und Zilla sahen sie fragend an.
»Arundel?«
»Ach, diese Cowboygegend in Amerika. Wo alles knochentrocken ist und es nichts anderes gibt als roten Staub und Kakteen.«
»Ach, Arizona!« Zilla kicherte. »Ganz so heiß und trocken wie da ist es bei uns, glaube ich, noch nicht.«
Big Ida rückte ihren Strohhut zurecht. »Dauert nicht mehr lange, denkt an meine Worte. Diese verfluchte Erderwärmung. Die kommt davon, dass die Leute ständig ins Ausland fliegen und die Tropenhitze von dort mitbringen, statt sie da zu lassen, wo sie hingehört. Das ist unnatürlich. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals einen so heißen Sommer gehabt hätten.«
Zilla konnte sich erinnern.
Das Jahr, in dem Lewis geboren wurde. Das Jahr, als sie nach Fiddlesticks gekommen war, verängstigt, allein, einsam und todunglücklich.
Auch damals war es ein brennend heißer Sommer gewesen. Tag für Tag strahlend blauer Himmel und glühend heißer Sonnenschein. Sie hatte sich so elend gefühlt in den ersten Monaten ihrer Schwangerschaft, als Gwyneth und Big Ida ihr geholfen hatten, sich im Chrysalis Cottage einzurichten, dem einzigen Haus, für das sie die Miete aufbringen konnte – weit genug weg von allen, die sie kannte. Sie waren so liebevoll, obwohl es sie schockiert haben musste, dass sie schwanger war und unverheiratet und ohne Partner im Hintergrund, aber sie hatten es nicht gezeigt und sie mit keinem Wort getadelt.
Sie wusste, dass sie in den Augen der anderen Dorfbewohner ein Flittchen war, aber Gwyneth und Big Ida hatten sie vor verletzenden Bemerkungen abgeschirmt. Sie waren die Güte selbst gewesen und hatten ihr geholfen, aus dem feuchten, schmutzigen, verlassenen Chrysalis Cottage ein Zuhause zu machen.
Und im Spätherbst hatte es endlich geregnet, und Lewis war
zur Welt gekommen. Von Anfang an hatte sie eine ungemein starke, intensive Liebe zu ihm empfunden, zu der sie sich nicht mehr fähig geglaubt hatte, und ihre Traurigkeit war ein wenig gelindert worden. Sie hatte sich geschworen, den Rest ihres Lebens für sein Glück und seine Sicherheit zu sorgen, damit er nicht darunter litt, keinen Vater zu haben.
Und das hatte sie doch erreicht, oder? Lewis war zu einem ausgeglichenen, positiven, zufriedenen Mann herangewachsen: Ohne Probleme hatte er Schule und College absolviert, immer viele Freunde gehabt, gute Examensnoten, einen Job, den er liebte.
Sie hatte ihr Bestes für ihn gegeben. Sie hatte ihre Fehler wiedergutgemacht. Es gab nichts, was sie bereute.
Nichts? Zilla seufzte und zeichnete mit ihren Flipflops Muster in den Staub. Das entsprach nicht ganz der Wahrheit. Eines bereute sie schon.
»Zil? Zil, mein Häschen?« Gwyneth sah sie prüfend an. »Du warst ja meilenweit weg. Ida hat gerade gesagt, dass wir Leo heute Nacht um Regen bitten sollen, komme, was wolle. Was meinst du?«
»Was? Oh, ja – warum nicht?« Zilla lächelte. Es war ihr ziemlich einerlei. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass die
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