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Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Titel: Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Sternengötter und -göttinnen etwas dagegen haben. Ob Pflugnacht oder Leos Himmelsleuchten, das macht doch keinen großen Unterschied, oder?«
    »Aber Zil!«
    Big Ida schüttelte empört den Kopf über diese ketzerischen Reden.
    Zilla lachte. »Entschuldige, Ida. Mal ehrlich, das Pflugfest ist doch eh nicht besonders spannend. All dieses langweilige Gerede über die Gaben der Natur, gute Ernten und so weiter. In der Pflugnacht passiert doch nie irgendwas Aufregendes, oder?«

    Als Timmy um sechs die Tür aufschloss, stand Amber vor dem Weasel and Bucket .
    »Du liebe Güte!«, sagte er grinsend. »Hat dich das Leben in Fiddlesticks doch noch zur Schnapsdrossel gemacht?«
    »Das hättest du wohl gern! Nein, ich bin mit jemandem verabredet«, sagte Amber und marschierte in den warmen, stickigen Pub. »Wollte nicht zu spät kommen. Und ich sag dir, Gwyneth nimmt diese Wassersparverordnung so ernst, dass wir alle dasselbe Badewasser benutzen sollen. Ich wollte aber nicht nach Pike in die Wanne«, witzelte sie. »Deshalb hab ich den Fünf-Uhr-Termin bekommen. Ich bin schon seit Ewigkeiten fertig.«
    »Und wie hübsch du wieder aussiehst!« Timmy machte eine übertriebene Verbeugung. »Noch hübscher als sonst. Dieser Jemand, mit dem du verabredet bist – ist das ein Date? Ist es Lewis?«
    »Danke. Nein und nein.« Amber stieg auf einen der Barhocker. »Aber ich hoffe, dass Lewis früher oder später dazukommt.«
    Während er ihr ein großes Glas weißen Hauswein einschenkte, erzählte Amber Timmy von The JB Roadshow und von Freddo, der kommen wollte, um sich vor dem Erntemondfest ein Bild von den örtlichen Gegebenheiten zu machen.
    »Ach ja, Zilla hat mir davon erzählt. Wird sicher toll. Ich mag eine gute Band. Und es wird mir scharenweise Kundschaft bringen.« Timmy kassierte. »Die Pflugnacht ist okay, aber weil es dabei hauptsächlich um die Erde statt ums Herz geht, weckt sie längst nicht so viel Aufregung.«
    »Das dachte ich mir schon.« Amber nippte an ihrem Wein. »Klingt wie eine Art Erntedankfest ohne Gemüse.«
    Timmy lachte. »Hmmm … das trifft es so in etwa. Aber hier bei uns in der Gegend können wir die Bedeutung des Festes nicht ignorieren. Die Landwirtschaft spielt hier eine große Rolle:
Es gibt viele bewirtschaftete Höfe, und fast jeder hat einen Garten oder zumindest ein Gemüsebeet. Nein, die Pflugnacht ist in dieser Gegend heute noch genauso wichtig wie vor vielen Jahrhunderten.«
    Amber trank noch einen Schluck Wein. Die Pflugnacht erschien ihr längst nicht so spannend wie St. Bedric oder Kassiopeia oder wie die Gerüchte, die sie über die abtrünnige Andromeda-Splittergruppe gehört hatte. Selbst Leos Himmelsleuchten klang irgendwie spektakulär – und was das Erntemondfest anging, so würde es, wenn alles nach ihren Vorstellungen lief, das tollste Fest werden, das Fiddlesticks je erlebt hatte.
    Aber sie wollte sich nichts vormachen, in Wahrheit freute sie sich nur auf die Pflugnacht, weil sie Lewis wiedersehen würde.
    Wie lautete noch dieses traurige Zitat, das sie aus ihrer Schulzeit in Erinnerung hatte? Für eine Frau bedeutet die Liebe alles im Leben, während sie für den Mann nur eine Nebensache ist, oder so ähnlich.
    Oje … Sie starrte durch die von dichtem Efeu umrankten Fenster. War sie etwa im Begriff, eine dieser jämmerlichen, liebeskranken, besessenen, bedauernswerten Frauen zu werden, die alle anderen Aspekte ihres Lebens ausblendeten und nur noch auf den Moment hinfieberten, in dem das Objekt ihrer Begierde sich dazu herabließ, ihnen einige Minuten seiner wertvollen Zeit zu schenken?
    War es schon so weit?!
    Nun ja – vielleicht steuerte sie ein wenig in diese Richtung, aber sie konnte doch etwas dagegen tun, nicht wahr? Sie hatte noch immer die Kontrolle über ihre geistigen Fähigkeiten, ihre Gefühle, ihr Leben.
    Rüde unterbrach Timmy ihre schwermütigen Grübeleien und fragte: »Äh – weißt du zufällig, ob Zil auf dem Weg hierher ist? Sie hätte schon um halb sechs hier sein müssen, und heute Mittag war sie wirklich seltsam. Richtig flapsig und albern. So
hab ich sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr erlebt. Es kam mir vor, als hätte sie irgendetwas vor …«
    »Wie bitte? Oh – Zil? Nein, tut mir leid, die hab ich nicht gesehen«, murmelte Amber und dachte daran, dass Zillas neues Freiheitsgefühl eine Menge mit Timmy zu tun hatte, aber nicht so, wie er es vielleicht gerne gehört hätte. Nicht einmal jetzt. Es könnte immer noch seine Gefühle verletzen.

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