Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber
– nun ja, ich hatte dich vollkommen falsch eingeschätzt. Und du kommst auch ohne all die Schminke und Modefummel aus – und so wie jetzt, in Jeans und Pulli, die Haare ganz natürlich, da kommt dein wahres Wesen zum Vorschein …«
Amber war sich nicht sicher, ob sie das als Kompliment auffassen sollte, und zuckte die Achseln. »Ich glaube, ich verstehe, was du meinst. Und es war ein Fehler, dass du mich sofort in eine bestimmte Schublade gesteckt hast. Ich habe mich nicht verändert – aber mein Leben hat sich verändert, und seit ich hier bin, habe ich begriffen, dass es wichtigere Dinge gibt als Promiklatsch und all den verlogenen Glamour und das It-Girlgetue. Fiddlesticks hat das Beste in mir zum Vorschein gebracht. Menschen wie Gwyneth und Ida, mit ihrer engagierten Tierliebe, und Zilla, die immer so tapfer war, und auch du, wie du mit Jem umgehst – ihr alle habt mir gezeigt, dass es im Leben um mehr geht, als mir bewusst gewesen war. Die ganzen Äußerlichkeiten haben an Bedeutung verloren – und unter alldem war ich immer so, wie ich jetzt bin …« Sie verstummte und sah ihn an. »Aber was wolltest du mir eben eigentlich sagen, Lewis?«
Er schaute kurz weg. »Ich hab gedacht, ob sich unsere Beziehung vielleicht ein bisschen weiterentwickeln könnte. Dass wir nicht mehr nur Freunde sind, sondern zusammen ausgehen? So als Paar, meine ich.«
Yeah, yeah, yeah! Amber vollführte im Geiste einen Freudentanz. Dann kam sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Sie wollte keine zweite Sukie werden – ein Date – dann ausgetauscht gegen ein anderes hübsches Mädchen.
Es würde ihr das Herz brechen.
»Ich weiß nicht. Ich meine, ja, ich würde gern mit dir ausgehen – das weißt du, oder du müsstest es mittlerweile wissen. Aber wo wir schon mal offen miteinander reden … du hast schließlich einen echt schlimmen Ruf. Sieh mal, ich will zwar keine lebenslangen Liebesschwüre hören, aber du hattest bislang einen ganz schönen Verschleiß an Mädchen, stimmt’s?«
»Wegen Jem.« Lewis sah ihr tief in die Augen. »Ich habe mich verpflichtet, Jem zu betreuen, solange er lebt. Er hat vielleicht keine so hohe Lebenserwartung wie du und ich, aber solange er am Leben ist – und ich hoffe, das wird noch sehr lange sein -, bin ich für ihn verantwortlich. Ich bin noch keiner Frau begegnet, die damit klarkommen würde. Mich mit ihm zu teilen.«
»Ich liebe ihn.«
»Er liebt dich auch.« Lewis schluckte. »Deshalb war es mir wichtig, zu wissen, dass du ihn nicht verlassen würdest – uns – mich …«
Amber holte tief Luft. »Willst du damit sagen …? Ich meine …«
Lewis nickte. »Ich halte es nicht länger aus. Amber …«
Plötzlich erhellte ein silbriges Glitzern den dunklen Himmel.
»Was ist denn nun los?« Amber umfasste Lewis’ Arm. »Was um Himmels willen ist das?«
»Sternschnuppen«, sagte Lewis sanft. »Wahre Sternenmagie, ein Feuerwerk der Natur.«
Von Ehrfurcht ergriffen starrte Amber nach oben, während die Sternschnuppen über das samtene Himmelszelt schossen und einen diamanten glitzernden Schweif hinterließen.
»Das ist wunderschön … Unglaublich …«
»Genau wie du«, sagte Lewis. »Oh Gott – ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr, aber ich hab so viel schweres Gepäck dabei.«
»Solange es Luis-Vuitton-Koffer sind, soll’s mir recht sein«, sagte Amber und kicherte. »Entschuldige den dummen Modewitz. Oh Gott …«
Und dann lag sie in seinen Armen, und als er sie küsste, zerfloss ihr Körper vor Verlangen.
Eine halbe Ewigkeit später standen sie immer noch eng umschlungen im goldenen Schimmer des Erntemonds.
Sie lachte und dankte ihrem Glücksstern, dass er sie nach Fiddlesticks und zu Lewis gebracht hatte – dankte für alles Schöne in ihrem Leben.
»Mmmm«, seufzte sie selig und schmiegte sich in seine Arme. »Was Kassiopeia und die anderen himmlischen Götter auch für alle anderen bewirkt haben mögen, hierbei hatten sie nicht ihre Hände im Spiel. Hierum habe ich sie nicht gebeten.«
»Nein.« Lewis lächelte und küsste sie erneut. »Aber ich …«
Dank
Vielen Dank dem Team von Piatkus, insbesondere meiner hervorragenden Lektorin Gillian Green; meiner Agentin Sarah Molloy; an Vivid für ein weiteres wunderbares Umschlagbild; all meinen Freunden bei der Romantic Novelists ’ Association ; Mags und Wendy danke ich für Unterstützung beim Durchhalten und meinem Vater für die Lebensauffassung »Schau zu den Sternen« im Sinne von Oscar Wilde.
Die
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