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Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Titel: Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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lackierten Nägeln und zahlreichen Knutschflecken trieb sie durch viele Quadratmeter schlechten Geschmacks in einen langen, mit Ballons und Luftschlangen dekorierten Raum, in dem Tische und Stühle für etwa fünfzig Kinder bereitstanden.
    »Wie schön«, sagte Mitzi zu dem Kindermädchen und schluckte. »Vielen Dank. Wir brauchen nur ein paar Minuten, um alles herzurichten.«
    »Gut«, erwiderte das Kindermädchen achselzuckend. »Wenn sie essen, hab ich ein bisschen Zeit für mich. Halten Sie sie so lange wie möglich hier fest. Ich bin schon fix und fertig mit den Nerven.«
    »Sind die Zwillinge so schwierig?«, fragte Amber mitfühlend, während sie mit Mitzi hin und her eilte und regenbogenfarbene Schüsseln und Platten mit Fingerfood auf den Tischen verteilte.
    »Ausgeburten der Hölle!«, sagte das Kindermädchen und stolzierte davon. »Ich hoffe, ihr vergiftet die kleinen Satansbraten.«
    »Wie schön, wenn jemand so viel Freude an seiner Arbeit hat«, kicherte Amber. »Heiliger Strohsack!«
    »Was ist denn?« Mitzi, die gerade die rosa Geburtstagstorte großzügig mit Zuckersternchen bestreute, unterbrach ihre Arbeit.
    »Hast du das Spruchband gesehen? ›Herzlichen Glückwunsch zum achten Geburtstag, Fantasia und Heliotrope!‹ Die armen Dinger. Wahrscheinlich nennen alle sie Fanny und Helly. Wie kann man nur so doof sein und den Kindern so bescheuerte Namen verpassen – äh – entschuldige – ich hab vergessen …«
    »Schon gut«, sagte Mitzi großzügig. »Meine Töchter hatten mit den Namen Dolores und Tallulah keine Probleme. Na ja, jedenfalls nicht viele. Okay – hab’s kapiert …«
    Sie grinsten sich wieder an.
    »So, jetzt gönnen wir dem Kindermädchen mal eine kleine Pause«, sagte Mitzi. »Und wenn Granny Westwards Rezepte funktionieren, dürfte sie einen ruhigen Nachmittag haben.«
    »Mein Gott – du hast doch wohl nicht vor, die Kleinen mit dem Zeug hier zu sedieren?«
    »Nein, natürlich nicht. Das hier sind Grannys speziell auf Kinder abgestimmte Häppchen und Kuchen … nur ein paar Kräutermischungen mit Katzenminze, Feigwurz, Majoran, Mädesüß, Quitte – und eine Handvoll Granatapfelkerne. Alles miteinander vermischt, macht jedes noch so unglückliche Kind garantiert glücklich, verträglich und fröhlich. Sie müssten in null Komma nichts anfangen zu kichern.«
    Sie traten einen Schritt zurück, als eine Miniaturausgabe von Dschingis Khans Horden hereingestürmt kam.
    Der Lärmpegel war ebenso beängstigend wie die Tischmanieren. Besteckteile wurden zu Waffen umfunktioniert,
während sich die Kinder unter ohrenbetäubendem Gebrüll so viel wie möglich mit den Fingern in den Mund stopften.
    Fantasia und Heliotrope, die identische Kylie-Minogue-Bühnenoutfits trugen, droschen beim Essen ebenso aufeinander wie auch auf ihre Gäste ein, sprangen auf Tische, warfen Stühle um, schaufelten beidhändig Essen in sich hinein und spuckten alles aus, was ihnen nicht schmeckte.
    »Wie reizend«, murmelte Amber und presste sich in eine Fensternische. »Wenn wir hier raus sind, fahr ich sofort zum Arzt und lass mich sterilisieren.«
    Ein Schwarm hungriger Heuschrecken war nichts gegen diese Bande.
    Innerhalb weniger Minuten waren die Tische verwüstet. Überreste der rosa Geburtstagstorte klebten an der Wand. Von Glückseligkeit, Freude und Harmonie keine Spur.
    Fantasia und Heliotrope hörten plötzlich auf, einander mit Schimpfwörtern zu bombardieren, sahen sich an, zogen sich halbherzig an den Zöpfchen und brachen schließlich in Tränen aus. Dann fielen sie einander zu einer offensichtlich ungewohnten Zwillingsumarmung um den Hals, und ihr hemmungsloses Schluchzen hinterließ Rinnsale auf ihren mit Glitzerpuder bestäubten, mageren Schultern.
    Einen kurzen Moment lang senkte sich Stille über den Raum, dann begannen die fünfzig kleinen Gäste alle gleichzeitig zu heulen und warfen sich in untröstlichem Seelenschmerz auf den Boden.
    »Teufel noch mal!« Das Kindermädchen steckte den Kopf durch die Tür. »Was habt ihr mit ihnen angestellt? Das ist ja toll! Wahnsinn! Äh – ich geh mal schnell die blöden Eltern holen.«
    Das lautstarke Wehklagen nahm zu. Über all dem Lärm ertönte Mitzis Handy.
    »Hallo?«, rief sie und versuchte das Gejammer zu übertönen. »Was? Wie bitte? Heilige Hölle!«

    »Was ist?«, schrie Amber. »Mitzi? Was ist los, zum Teufel? Und was machst du da?«
    »Nichts wie weg hier«, rief Mitzi lachend. »Komm schon! Lass alles stehen und liegen. Lass uns

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