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Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Titel: Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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luxuriös und trotz der sengenden Hitze schön kühl hier oben, und herrlich friedlich.
    Clancys Wohnung in Henley war wunderbar. Geräumig,
komfortabel, in Creme, Blassgrün und Taubenblau gehalten, wirkte sie fast wie ein Teil des Flusses. In den vergangenen zwei Wochen hatten sie viel Zeit hier verbracht, geredet, geweint und gelacht und versucht, die versäumten Jahre aufzuarbeiten.
    Jetzt schien es Zilla, als wären all die Jahrzehnte wie eine Ziehharmonika zusammengeschoben worden. Zuvor hatte es die Jahre mit Clancy und die Jahre ohne Clancy gegeben: Jetzt war es, als wären die Jahre ohne ihn wie im Flug dahingerauscht. Sie hatte nicht das Gefühl, die Zeit verschwendet zu haben: Sie hatte Lewis großgezogen, für ihren Lebensunterhalt gesorgt, ihr Leben gelebt. Niemand hatte Clancys Platz in ihrem Herzen einnehmen können, und sie hatte keine Lust gehabt, sich mit einem seichten Abklatsch ihres einstigen Glücks zu begnügen.
    Heute waren sie nach Marlow gefahren und hatten unerkannt unter all den Touristen zu Mittag gegessen. Nach einem Spaziergang am Fluss waren sie in die Wohnung zurückgekehrt. Es gab immer noch viel zu klären und zu besprechen, aber das spielte jetzt keine Rolle. Sie hatten alle Zeit der Welt dafür.
    Die Jahre waren wie weggewaschen.
    »Geht’s dir gut?« Clancy war auf den Balkon getreten und stellte sich dicht neben sie, ohne sie zu berühren. Seine Füße waren ebenfalls nackt. Die Sonne hatte seiner Haut einen goldbraunen Schimmer verliehen und sein Haar noch heller werden lassen. Seine Jeans waren verwaschen, und sein eng anliegendes T-Shirt brachte seinen trainierten Körper zur Geltung.
    Er war immer noch der bestaussehende Bursche der Welt.
    »Mehr als gut, danke. Es war ein wunderschöner Tag. Ich genieße es sehr, was auch immer wir hier tun.«
    »Uns umwerben?«, sagte Clancy grinsend. »Oder klingt das zu altmodisch?«
    »Umwerben hört sich gut an. Spazieren gehen, reden, sich
neu kennenlernen, einfach miteinander ausgehen … Schließlich haben wir das damals alles übersprungen, nicht wahr?«
    Lachend schüttelte Clancy den Kopf. »Bei Liebe und Lust auf den ersten Blick war keine Zeit für solche Formalitäten. In den ersten drei Wochen wusste ich nicht einmal deinen Nachnamen – und die meiste Zeit davon haben wir im Bett verbracht.«
    Zilla kicherte. »Das war toll, stimmt’s?«
    Er nickte und lächelte. »Die tollste Zeit überhaupt.«
    »Mmmmh.« Die wohligen Erinnerungen ließen Zilla erschauern. Sie lehnte sich über die Brüstung und beobachtete ein Pärchen, das lachend versuchte, ein Boot zu vertäuen. »Ich kann einfach nicht verstehen, wie du es ertragen kannst, diesen Ort zu verlassen. Die Wohnung ist einfach wundervoll.«
    »Sie ist nichts weiter als ein leeres Gehäuse, zumindest war sie das. Zugegeben eine hübsche Behausung, aber einsam, ohne Seele – genau wie ich. Gut genug als Unterschlupf, wenn das Reisen mir zu viel wurde, aber ansonsten vermiete ich sie gern für ein paar Wochen oder Monate, und manchmal hatte ich gar keine Lust, hierher zurückzukommen.«
    »Ich dachte, du hättest hier lauter Soulband-Erinnerungsstücke gehortet.« Sie lächelte ihn an. »Fotos von Gigs und wilden Partys und die Platinscheibe von Summer and Winter eingerahmt an der Klotür, und ein, zwei Gibson-Gitarren an der Decke.«
    »Das hab ich versucht, aber es hat mir nicht gefallen. So angeberisch, und ein Angeber bin ich nie gewesen. Außerdem hat mir mein Makler geraten, die Wohnung so schlicht und unpersönlich zu halten wie möglich, wenn ich sie an durchreisende Geschäftsleute und ihre Familien vermieten wollte, die bestimmt nicht gern in einer Rock-’n’-Roll-Lasterhöhle nächtigen würden.«
    »So war das Haus in Kilburn, stimmt’s? Ganz schön wild.«
Sie lachte. »Ich habe heute Morgen wieder die Platte aufgelegt. Ich hatte sie seit Jahren nicht mehr gespielt – eigentlich gar nicht mehr, seit … aber jetzt höre ich sie ständig. Sie ist schon ganz abgenutzt.«
    »Im Herbst kommt sie als CD raus – zeitgleich mit Soul Survivors , einer großen landesweiten Soulband-Tournee. Es kommen auch ein paar der richtigen Soulgrößen aus den USA zu der sechsmonatigen Tour. Sämtliche Agenten im Land springen auf den Zug auf. Freddo hat auch schon davon gesprochen, ein schnelles JB-Roadshow -Album auf den Markt zu bringen.«
    »Ich würd’s kaufen«, sagte Zilla grinsend. »Dann hätte ich zwei, mit denen ich die Nachbarn in den Wahnsinn treiben könnte.

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