Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Titel: Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
Vom Netzwerk:
abfand,
und dem Pub als einziger Quelle der Unterhaltung und der Tatsache, dass die Dorfbewohner glaubten, der Himmel hielte für all ihre Probleme eine Lösung bereit. Fiddlesticks besaß einen ganz eigenen verschlafenen Zauber – ob nun himmlisch oder eher irdisch, wusste sie nicht so recht, und so kam es, dass Amber seit ihrer Ankunft ihr Handy nicht aufgeladen hatte und ihre Telefonitis seltsamerweise wie weggeblasen war. Auch ihren Laptop hatte sie nicht ausgepackt, sodass die versprochenen E-Mails an Familie und Freunde noch immer darauf warteten, geschrieben zu werden. Die schläfrige, selbstgenügsame Atmosphäre von Fiddlesticks hatte sie eindeutig in ihren Bann gezogen.
    Wie auch Lewis – aber darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken.
    Es war wirklich seltsam, einfach ein Shampoo und ein Deodorant zu nehmen, ohne sich stundenlang damit abzuquälen, welches Produkt gerade unbedingt angesagt war. Und irgendwie war es auch befreiend und eindeutig zeitsparend – obwohl, dachte Amber, als sie sich hinter mehreren älteren Leuten in robusten Sandalen anstellte, Zeit etwas war, woran sie wahrlich nicht sparen musste. Sie hatte momentan viel zu viel Zeit zur freien Verfügung.
    Womit in aller Welt beschäftigte man sich hier den ganzen Tag lang? Was machten diejenigen, die nicht jeden Morgen in dem einstöckigen grün-beigen Bus, der aussah wie von einem Werbeplakat der Fünfzigerjahre, nach Winterbrook oder Reading entschwanden? Wie kam es, dass Gwyneth und Ida und selbst jüngere Leute wie Zilla tagein, tagaus mit belanglosen Tätigkeiten und Geplauder scheinbar vollauf beschäftigt waren? Ob sie sich jemals an die gemächliche Gangart des Lebens in Fiddlesticks gewöhnen würde?
    »Du vermisst wohl das geschäftige Treiben in der Stadt, was?«, erkundigte sich Mona Jupp scharfsichtig, als sie Amber
die Fläschchen aus den Händen nahm und wie ein Pianist die Finger über die Tasten der Registrierkasse tanzen ließ. »Muss ungewohnt sein für dich. Solltest dir einen verdammten Job besorgen.« Amber blinzelte. Das war ganz schön grob. Wahr, aber deshalb nicht weniger grob. Und wo, bitte schön? Sicher nicht hier. Früher oder später würde sie in dem Bus aus dem vorigen Jahrhundert nach Winterbrook fahren müssen, sich bei einer Agentur einschreiben und abwarten, was geschah. Vielleicht wären Jobs als Empfangsdame oder Sachbearbeiterin hier – äh – vergnüglicher als daheim?
    »Nehmt ihr Visa? Ich meine, Kreditkarten?«
    Mona setzte ein geschäftstüchtiges Lächeln auf. »Ich weiß, was Visa ist. Wir nehmen schon ewig Kreditkarten – seit letztem Jahr. Wir haben sogar Chin und Pip.«
    »Wie bitte?«
    »Pip und Chin. Du weißt schon – dieses allerneueste Kartensicherheitszeug. Also – was kann ich sonst noch für dich tun? Marken?«
    »Marken?«
    »Ob du Marken brauchst? Für Briefe in den hohen Norden und an deine Eltern in Spanien? Wir haben sogar die verdammten Luftpostformulare fürs Ausland. Wir sind total Millennium, weißt du.«
    Marken? Briefe? Amber hatte wahrscheinlich seit den Dankeschöns nach Geburtstagen und Weihnachten in ihrer Kindheit keinen Brief mehr geschrieben. Und woher in aller Welt kannte Mona Jupp sämtliche Einzelheiten ihres Privatlebens? Die Buschtrommeln waren in Fiddlesticks offenbar überaus rege und aktiv.
    Aber was sprach eigentlich dagegen, Briefe zu schreiben? Die elektronische Kommunikation war zum Erliegen gekommen, und sie hatte reichlich Zeit für Stift und Papier.
    »Äh – ja. Okay. Danke. Dann bitte zehn Marken und ein
paar Luftpostbriefe. Und außerdem noch Briefpapier und Umschläge, bitte.«
    Schmunzelnd über diesen nostalgischen Rückschritt und die Vorstellung, wie Bex und Kelly und Emma und Jemma wohl schauen würden, wenn sie einen richtigen Brief erhielten, reichte sie ihre Visakarte über die Theke und tippte ihre PIN ein.
    Mona Jupp, nachdem sie vergebens gedrückt und gezogen hatte, schwenkte die Karte triumphierend. »Geht verdammt nicht!«
    »Wie? Sie muss gehen.«
    »Hier steht, abgelehnt«, erklärte Mona strahlend. »Und diese Maschine irrt sich nie. Abgelehnt, so ist es.«
    Amber war schmerzlich bewusst, dass Massen von Fiddlestickern Löcher in ihren Rücken starrten, und versuchte, das Gesicht hinter ihren Haaren zu verstecken. Oh Gott. Hatte sie letzten Monat die Abrechnung beglichen? Hatte sie überhaupt irgendetwas überwiesen? Es war alles so turbulent gewesen, vor ihrem Aufbruch von zu Hause – zuletzt hatte sie mit der Karte die

Weitere Kostenlose Bücher