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Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Titel: Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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leuchtend bunte Scheibenmosaik des riesigen Fensters. »Stevie Wonder?«
    »Wir wissen es nicht genau. Ich tippe auf Martin Luther King – oder Lionel Ritchie.«
    Gut möglich, dachte Amber und spähte weiter nach oben. Hmmm – Stevie Wonder wohl eher doch nicht. Es fehlte die Sonnenbrille.
    Mitzi schmunzelte. »Eigentlich war auf dem Fenster ursprünglich
die gesamte Beckham-Familie abgebildet, aber als die unverhofft die kleine Cruz ins Gefolge aufgenommen hatten, hat Tarnia eine entsprechende Ergänzung in Auftrag gegeben, und während der Renovierung gab es leider ein Malheur mit Victorias Kopf. Der Ersatz brachte es aber einfach nicht, sah anscheinend viel zu sehr wie Anne Robinson vor dem Gesichtslifting aus, sodass Tarnia sich für – äh – tja, welchen Herrn du hier auch immer vor dir siehst, entschieden hat. Ach, und hier kommt die Dame des Hauses persönlich.«
    Victoria Beckham? Anne Robinson? Amber hätte es kaum noch überrascht, eine dieser beiden berüchtigten Frauen die verschnörkelte Treppe herabtänzeln zu sehen. So surreal war diese ganze Kulisse.
    »Hallo, Tarnia.«
    Tarnia Snepps war ganz, wie Amber erwartet hatte, und noch schlimmer. Spindeldürr, jede Menge Botox, von oben bis unten mahagoni-orange gebräunt, kurze schwarze Haare mit rosa gefrosteten Spitzen und ein wirklich unglaubliches weiß-gold-gestreiftes Leder-Minikleid.
    »Ich wusste gar nicht, dass du eine Hilfskraft eingestellt hast?« Tarnia Snepps sah Mitzi streng an. »Ich hoffe doch, das bedeutet nicht, dass du zur Deckung der Unkosten die Preise erhöhst?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Mitzi mit einem Seufzen. »Außerdem würden bei dir ein paar Stunden zum Mindestlohn sowieso nicht ins Gewicht fallen, da bin ich sicher. Das ist Amber. Sie wohnt bei Gwyneth Wilkins in Fiddlesticks und hilft mir den Sommer über.«
    »Freut mich.« Amber streckte die Hand aus und war sich noch immer nicht sicher, ob nun der Anblick von Tarnia oder die Einrichtung des Hauses sie mehr aus der Fassung brachte. Beides war hochgradig grauenhaft.
    Tarnia ergriff ihre Hand und kreischte vor Lachen. »Was für ein Dialekt! Du bist wohl nicht aus dieser Gegend, wie?«

    »Bis’ ja richtig up Zack, min lüttschen Deern. Lässt di nix vormaken. Ick kuom von hohen Norden«, verfiel Amber in ihre beste Imitation des Kabarettisten Peter Kaye. »Bin up grote Tour. Wollt’ jümme mol kieken, wie et hier in Süden so taugeht. Is”n groten Spass, hier to sin, min Lüt.«
    Mitzi kicherte.
    »Nun denn«, Tarnia bleckte die Zähne. »Schön, dich hier zu haben, denk ich mal. Mitzi wird dir zeigen, wo alles ist, und dir erklären, welches Benehmen ich von meinem Personal erwarte.«
    »Wird sie bestimmt.« Amber verfiel wieder in eine normalere Sprechweise. »In diesem Haus weiß man offenbar, wie man eine gelungene Party gibt. Gratuliere zu der Ehrung, übrigens.«
    »Danke.« Tarnia lächelte affektiert, sichtlich bemüht, ihr Schmollmündchen so wenig wie möglich zu verziehen. »Marquis und ich haben immer sehr hart für unsere kleine Gemeinde gearbeitet.«
    Mitzi kicherte.
    Amber bemühte sich tapfer, das Gekicher nicht zu beachten. »Dann wurde der Herr Gemahl also für die erwiesenen Dienste zum Ritter geschlagen?«
    Mitzi prustete.
    »Nicht ganz, nein.« Tarnias starrer Blick flackerte leicht. »Anscheinend muss man einmalig als halbe Portion von einem Mädchen einhändig die Welt umsegeln oder olympisches Gold gewinnen, um diese Art von Ehrung zu erlangen, ohne sich darum bemüht zu haben. Mein armer Marquis, der sich Jahr um Jahr fürs gemeine Volk die Finger wund schuftet, wurde nur in die Riege der britischen Verdienstordenträger aufgenommen.«
    »Aber das ist doch wirklich toll«, sagte Amber. »Oder nicht? Wenn er sowieso schon Marquis ist …«
    »Sie nennt ihn bloß so«, zischte Mitzi und ihre Schultern bebten vor unterdrücktem Lachen. »Reine Erfindung. Bei allen anderen heißt er nach wie vor ›Schnösel-Mark‹.«

    Amber grinste. Tarnia nicht.
    »Mitzi und ich kennen uns noch aus der Schulzeit«, erklärte Tarnia zähneknirschend. »Manchmal findet sie es amüsant, mich an diese Tatsache zu erinnern. Daran zeigt sich natürlich, wie sehr sie noch immer im Sandkasten verwurzelt ist, während ich mich weiterentwickelt habe. Und nun entschuldigt mich bitte, ich habe wichtige Leute zu begrüßen und einander vorzustellen.«
    »Spitze!«, gluckste Mitzi, als Tarnia erzürnt über die Bodenfliesen hinfortklackerte. »Einsame Spitze. Und

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