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Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Titel: Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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also lass das am besten auf sich beruhen. Du kannst ja jederzeit wünschen, dass Kassiopeia einen wunderbaren Mann schickt, der Zillas Herz erobert und sie so glücklich macht, wie sie es verdient, aber bitte lass die Finger von dem Wunsch, dass Lewis’ Vater erscheint oder Zilla sich mit Timmy zusammentut, okay? Viel zu gefährlich. Hiermit, meine Liebe, ist die Standpauke jedenfalls beendet, und genau rechtzeitig. Sieht so aus, als wäre nun auch die Beerdigung zu Ende.«
     
    Während Amber mit Tellern und Servietten und passend teilnahmsvollem Gesichtsausdruck herumging, wurde deutlich, dass Bertha Hopkins keine nahen Verwandten hinterließ und die versammelten Gäste im hinteren Salon entweder Freunde in einem Alter waren, in dem man eine gute Beerdigung zu schätzen weiß, oder entfernte Neffen und Nichten, die sämtlich erschienen waren, weil sie darauf hofften, ein Stück vom Erbe zu ergattern.
    Slo, der mit gebührend ernster Miene ganz wie ein Bestattungsunternehmer aus einem Film aussah, bediente sich von den reich bestückten Platten mit einem Wilden Endivien-Wirbel. »Nicht eine verfluchte Träne ist hier vergossen worden. Empörend. Die Mädels und ich« – er nickte mit dem Kopf in Richtung von Constance und Perpetua, die ebenfalls von Kopf bis Fuß in schwarzer altmodischer Trauerkleidung erschienen waren, samt Schleier – »haben der Versammlung so hart zugesetzt, wie wir konnten – mit den Trauerliedern und so weiter fest auf die Tränendrüsen gedrückt -, aber nicht der kleinste
Schluchzer. Wirklich empörend. Wir fühlen uns wie Versager, kann ich dir sagen. Ist ja keine anständige Beerdigung, wenn die Gemeinde nicht vor Kummer am Boden zerstört ist.«
    Amber besah sich die rund um den Tisch versammelte Gesellschaft. Alle plauderten vergnügt, als wären sie bei einer Geburtstagsparty, tranken ohne Unterlass und lachten fröhlich. Völlig unpassendes Benehmen.
    »Sag der jungen Mitzi, sie soll ihnen eine ihrer Spezialitäten unterschieben.« Slo senkte die Stimme. »Die macht sie extra für uns, falls es mal so aussieht, als hätten wir unseren Job nicht ordentlich erledigt. Und«, er spähte über die Schulter, »wenn unsere Constance oder Perpetua nach mir fragt, hast du mich nicht gesehen, okay?«
    Er schlich sich an der Wand entlang durch den Raum und stahl sich in den Garten hinaus.
    Amber tat wie ihr geheißen und fand Mitzi im Gespräch mit zwei älteren Damen in Schlabberkleidern und gehäkelten Strickjacken und – unglaublich! – mit schwarzem Krepppapier umwickelten Fahrradhelmen auf den Köpfen.
    »Meine Nachbarinnen«, stellte Mitzi die beiden mit entschuldigendem Lächeln vor. »Lavender und Lobelia Banding. Lav, Lob – das ist Amber Parslowe. Meine neue Assistentin.«
    Sie schüttelten einander die Hände, was ein wenig umständlich war, weil jede der Bandings auf zwei Tellern ganze Berge von Essen aufgehäuft hatte, und Amber schloss aus Mitzis vielsagenden Blicken, dass jede Frage nach den Fahrradhelmen absolut tabu wäre und sie ihr das später erklären würde. Lavender und Lobelia, so erzählte sie, waren mit Bertha Hopkins zur Schule gegangen, hatten seither nicht viel mit ihr zu tun gehabt und waren einfach nur zur Beerdigung gekommen, um zu feiern, dass sie eine weitere Altersgenossin überlebt hatten.
    Amber gab sich alle Mühe, nicht auf die Fahrradhelme zu starren, und überbrachte Slos Bitte um Einsatz der Spezialitäten.
Mitzi nickte. »Ach ja, meine Tränen-Drücker. Die wirken immer. Ganz unschuldige Zutaten für das ungeübte Auge – Pfirsich, Salbei und Sonnenblumenkerne -, aber in der richtigen Kombination unfehlbar. Du wirst sie sicher irgendwann einmal brauchen, also schau hin und lerne, liebe Amber. Schau hin und lerne.«
    Das tat Amber. Mitzi leerte einige recht appetitliche kleine orangefarbene Teilchen auf eine Platte, machte durch die ausgelassene Trauergesellschaft die Runde und bestand darauf, dass jeder mindestens eins davon nahm.
    Innerhalb weniger Minuten blieb im ganzen Haus kein Auge mehr trocken.
    Anstelle ausgelassenen Gelächters und zweideutiger Witze hörte man überall nur noch Schluchzen, Heulen und Schniefen.
    »Mensch!«, sagte Amber. »Ich glaub’s ja nicht …«
    Mitzi lachte. »So ging es mir beim ersten Mal auch. Aber du glaubst es schon noch. Garantiert. Wie ich schon sagte, es spielt keine Rolle, welche Art von Magie man anwendet, es ist verdammt starker Tobak – also geh äußerst vorsichtig damit um …«
    Noch immer

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