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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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zischte noch eins vorbei. Ich schrie, aber es kam kein Ton heraus. Ich schrie lauter, beugte mich vor und versuchte, einen Schritt zu machen. Aber jeder Schritt auf meinen neuen Beinen war wie ein Messerstich. Dann kamen Menschen auf mich zu gerannt. Sie drängten sich um mich herum, wie sich zu Hause, im weiten Ozean, noch nie Leute um mich herum gedrängt hatten. Die Luft wich mir aus der Lunge, wie bei einem Fisch, der ans Ufer gespült worden war, und ich stürzte in der Menschenmenge auf den harten Boden unter mir.
    Ich spürte, wie mich jemand aufhob, und dann war ich woanders. Die meisten Leute waren weg, aber einer, einMann, hielt mich in den Armen. Konnte es der Junge sein? Hatte er mich gefunden? Nein, es war ein anderer Mann, einer, der fast alle seine Haare verloren hatte. Eine Dame war bei ihm. Der Mann legte mich auf etwas, was weicher war als der schmiegsamste Sand.
    »Sie kann nicht hier bleiben«, sagte die Stimme eines anderen Mannes. »Die Herrin duldet nicht, dass Fremde hierher gebracht werden.«
    »Das verstehen wir«, sagte die Dame. »Aber sie ist auf der Straße zusammengebrochen. Bestimmt hat Ihre Herrin nichts dagegen, wenn sie sich einen Augenblick ausruht. Vielleicht hat sie irgendein Papier bei sich, durch das wir ihre Familie finden können.«
    Ich fühlte, wie an mir gezupft wurde, und dann bekam der Mann das Bild in meiner Hand zu fassen. »Seht euch das an.«
    » Titanic? Kann es sein, dass sie …«
    »Sieht so aus«, sagte der erste Mann.
    »Ist das eine Art Betrug?«, fragte der zweite Mann. »Habt ihr Hausierer gehört, dass meine Herrin und ihr Sohn Überlebende der Titanic sind und wollt irgendetwas damit erreichen?«
    Überlebende der Titanic? Das war er. Ich packte den Mann, der mich getragen hatte, am Ärmel und zog fest daran.
    »Sehe ich aus wie ein Hausierer?«, sagte der Mann, der mich getragen hatte. »Ich bin ein angesehener Geschäftsmann und wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich an Ihren Rang erinnerten.«
    »Hey, hey, was ist da los, Pittman?«, unterbrach eine dritte Männerstimme. Ich schlug die Augen auf. Ja. Es stimmte. Es war die Stimme, die eine, die ich von allen am liebsten hören wollte. Der Junge. Brewster. Wie war ich hierhergekommen? Und dann wurde es mir klar: Bessie hatte mich ihm mit ihrer Zauberei vor die Nase gesetzt.
    »Mr Davis«, sagte der ältere Mann, Pittman. »Machen Sie sich keine Sorgen. Ich habe nur …«
    »Sie haben nur eine Überlebende des großen Titanic- Unglücks aus dem Haus werfen wollen«, sagte der erste Mann.
    » Titanic? Was ist damit?«, fragte der Junge.
    »Das Mädchen hier ist auf der Straße ohnmächtig geworden und wir haben das in ihrer Hand gefunden – eine Umsteigekarte von der Titanic auf ein Schiff, das nach Florida fährt. Sie ist auf den Namen Dorothy Florence Sage ausgestellt.«
    Der Junge blickte auf mich herunter. Es war tatsächlich er. »Bist du das?«
    Ich wollte sprechen, aber es kam kein Ton heraus.
    »Bist du Dorothy?«, fragte er.
    Das war ich nicht, und doch konnte ich ihm meinen richtigen Namen, meine wahre Identität nicht sagen. Aber Dorothy klang ein wenig wie Doria, und wenn er dachte, ich sei Dorothy, dann würde er wenigstens merken, dass ich auf dem Schiff gewesen war. Aller Wahrscheinlichkeit nach lag die echte Dorothy Florence Sage auf dem Grund des Ozeans, war eine dieser schwebenden Leichen.
    Ich nickte.
    »Und du warst auf der Titanic, auf einem der Rettungsboote?«
    Ich nickte wieder.
    »Dann müssen wir ihr helfen.« Brewster fasste meine Hand, und ich spürte, wie sich bei seiner Berührung Elektrizität entlud, dann Wärme. »Komm mit mir ins Haus.«
    »Aber Master Davis«, sagte Pittman. »Das könnte eine Gaunerei sein. Außerdem war sie eine Passagierin der dritten Klasse.«
    Der Junge ergriff meine Hand. »Genug Passagiere aus der dritten Klasse haben am fünfzehnten April ihr Leben verloren. Ich werde ihre Zahl nicht noch vergrößern, indem ich diesem Mädchen keine Beachtung schenke.«
    Damit nahm er mich mit sich und brachte mich rasch in ein anderes Zimmer.
    Als Nächstes saß ich auf einem Stuhl und aß etwas, was ich noch nie zuvor gegessen hatte – etwas Flüssiges mit weichen weißen Spiralen und orangefarbenen und gelben Punkten. Hätte ich eine Stimme gehabt, hätte ich gefragt, wie man diese Leckereien nennt, aber das wäre töricht gewesen. Wahrscheinlich aßen die Menschen solche Köstlichkeiten jeden Tag. Jedenfalls bemerkte eine der Damen, die es gebracht hatten und

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