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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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auch anders. Ich bin eine Hexe, deshalb kann ich dir vielleicht helfen.«
    »Helfen?«
    »Einen Menschen aus dir machen. Dir Beine verleihen.«
    »Du würdest mir helfen?« Mir fielen Vaters harsche Worte über die Menschen wieder ein, besonders über Hexen. »Warum?«
    Bessie zuckte mit den Schultern. »Um nett zu sein, nehme ich an, um vergangenes Unrecht wieder gutzumachen vielleicht.«
    Vergangenes Unrecht. Ich erinnerte mich an die Worte meines Vaters: Eine Meerjungfrau nimmt nichts, ohne etwas dafür zurückzugeben. »Ich könnte das nicht annehmen, nicht ohne …«
    »Etwas zurückzugeben?«
    »Ja.«
    Bessie sah mich aus schmalen Augen an. »Aber was könntest du geben?«
    Ich dachte darüber nach. Was hatte ich? Muscheln? Sand? Mein Haar? Die Antwort war: Nichts. Ich hatte nichts, was jemand würde haben wollen. Doch als ich denMund aufmachte, um ihr das zu sagen, brach es stattdessen aus mir heraus: »Meine Stimme.«
    »Deine Stimme?«
    »Oh … nein … nein, das wollte ich nicht sagen. Außerdem – wie könntest du sie dir nehmen?«
    »Das ginge schon, wenn du das willst. Deine Stimme ist schön, und tatsächlich hast du sonst nichts, was du mir geben könntest.«
    »Aber wie kann ich ihn dazu bringen, sich in mich zu verlieben, wenn ich nicht sprechen kann?«
    »Du hast ihn gehört. Er liebt dich bereits. Er wird dich bestimmt erkennen, und wenn du Beine hast, kannst du für immer bei ihm bleiben.«
    Für immer! Aber nein! Nein. Das wäre verrückt. Meine Stimme war das Einzige an mir, das wichtig war. Und doch – was bliebe mir ohne ihn? Zu meiner Familie zurückzukehren und ihn nie wiederzusehen? Ich hatte nichts, nichts. Meine Familie würde mich niemals wieder bei sich aufnehmen.
    Genau da kam es zu einem Tumult, zuerst rief eine Stimme: »Seht mal! Eine Meerjungfrau!« Dann eine zweite und eine dritte. Augenblicklich waren wir von Dutzenden von Füßen umgeben, Dutzenden von Gesichtern, die mich anstarrten und mich von Bessie trennten. Hände zogen mich aus dem Ozean und Stimmen schrien von einer Entdeckung. Ich konnte kaum Bessies Gesicht erkennen. Ich verrenkte mir den Hals, damit ich sie sehen konnte, und schrie: »Ich werde es tun!«
    Ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Körper. Die, die mich hielten, wichen zurück, und einen Augenblick lang sah ich mich selbst über ihnen schweben. Dann wurde alles schwarz.
    Als Nächstes stand ich (stand ich!) auf menschlichen Beinen an einem Ort ohne Wasser. Ich starrte nach unten. Ich trug ein Kleid, ein blaues, und in meiner Hand hielt ich einen Gegenstand, ein durchnässtes Stück Papier mit dem Bild des einst großartigen Schiffes Titanic.
    »Was habe ich getan?«, wollte ich sagen, aber es kam kein Wort heraus. Ich hatte es getan. Ich hatte meine Stimme verloren. Ich war hier, auf einer Straße in New York, und kannte niemanden.
    Was hatte ich getan?
    KENDRA SPRICHT
(nur kurz)
    Okay, rückblickend kann man sagen, dass es dumm war und überhaupt nicht cool, dem Mädchen die Stimme wegzunehmen. Es war ein Impuls, und wir wissen inzwischen alle, dass ich Probleme mit der Impulssteuerung habe. Ihre Stimme war hübsch. Ich wollte schon immer besser singen können (und jetzt kann ich es – wirklich, ich könnte eine dieser Talentshows im Fernsehen gewinnen, aber ich fühle mich schlecht, wenn man betrachtet, wie ich zu der Stimme gekommen bin). Außerdem hatte sie nichts zu geben, nur ihre Stimme oder dieses klatschnasse Bildchenvon der Titanic (das heute wahrscheinlich Millionen wert wäre, jetzt, wo ich darüber nachdenke – ich hätte nach dem Porzellan und dem Silber tauchen und nicht alles diesem Ballard, diesem Unterwasserarchäologen, überlassen sollen). Ja, ich hätte mir denken können, dass sie ohne Stimme Brewster nur schwer davon würde überzeugen können, sich in sie zu verlieben. Aber wie sagt man so schön? Hinterher ist man immer klüger. Wisst ihr, ich habe nie behauptet, perfekt zu sein. Aber ich tue mein Bestes.
    Jedenfalls ist Folgendes passiert:

Die Geschichte der Meerjungfrau – Fortsetzung und Schluss
    Der Himmel war dunkel, weil die hoch aufragenden Schlösser die Sonne verdeckten. Gehörte eines davon ihm? Ich versuchte, mich zu erinnern. Dabei raste ein Gegenstand von der Größe eines Hais an mir vorbei. Ich sprang aus seinem Fahrwasser, nur dass es kein Fahrwasser hatte, weil es kein Hai war. Es war eher ein riesiges, fliegendes Objekt, das von Menschen hergestellt worden war. Gerade als ich mich wieder erholt hatte,

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