Magical
Limousine?«
Genau da klingelte es an der Tür.
»Oh nein!« Lisette stampfte mit dem Fuß auf, wobei sie Kendra praktisch mit dem Absatz pfählte. »Das ist Warner. Ich muss ihn loswerden.«
»Das würde ich nicht tun, Liebes«, sagte Kendra.
»Warum nicht?«
»Weil du mit ihm fährst.«
»Mit ihm? Mit diesem Langweiler? Kannst du nicht einen Kürbis in einen Porsche verwandeln oder so?«
Kendra grinste. »Siehst du hier irgendwo einen Kürbis?«
»Emma hat eine Maus in ihrem Zimmer.«
Kendra schüttelte den Kopf. »Ich fürchte nein. Warner wird dich fahren und er wird auch dein Begleiter sein.«
Ich saß im Auto und kicherte. Das war natürlich meine Forderung gewesen. Ich wollte, dass Warner auf der Party wäre, und ich wusste, dass Lisette das nicht gefallen würde. Es gefiel ihr auch nicht. »Mein Begleiter? Aber ich gehe dorthin, um Travis kennenzulernen! Was bist du bloß für eine blöde gute Fee?«
»Wünsche gingen schon immer mit Regeln einher. Aschenputtel hatte ein Zeitlimit. Öffne ihm jetzt die Tür, denn wenn er weggeht, hast du keine Möglichkeit, dorthin zu gelangen.«
»Oh, er würde für immer warten.« Trotzdem drängte sich Lisette an Kendra vorbei und rannte zur Tür.
Warner, der süße, dumme Warner stand da und lächelte.
»Wow, du siehst noch wundervoller aus als sonst.«
Okay, vielleicht war er eher dumm als süß. Konnte er wirklich nicht sehen, wie höhnisch sie ihn anlächelte?
»Ähm, ja«, sagte Lisette. »Planänderung. Wir gehen auf eine Party auf Star Island.«
»Star Island? Dafür bin ich nicht richtig angezogen …«
»Wir gehen da hin!« Lisette wedelte ungeduldig mit der Einladung, die in ihrer Hand aufgetaucht war. »Hier.« Sie schob ihn zur Tür und sie gingen.
»Emma?« Mutter sprach schon wieder mit mir.
»Was? Hä?« Ich löste meinen Blick von Lisette und Warner.
»Wir sind fast da. Vielleicht kannst du deinen Lippenstift nachziehen.«
»Klar.«
»Begreifst du das nicht, Emma?«, sagte sie. »Das ist die Gelegenheit, bei der jemand, bei der alle feststellen können, dass du etwas Besonderes bist.«
Ich starrte sie an. Glaubte sie wirklich, dass ich etwas Besonderes war? Ich fragte nicht nach. Dafür blieb keine Zeit. Wir fuhren in den Parkservice.
Ich griff nach dem Lippenstift und sah auf die Uhr. Wir hatten fünfundvierzig Minuten gebraucht, um hierher zu fahren. Das hieß, dass in weiteren fünfundvierzig Minuten Lisette hier sein würde. Und Warner.
Travis Beechers Haus sah genauso aus, wie man das vom Haus eines reichen, verwöhnten Filmstarkindes erwartete. Zwei riesige Türen führten zu der mit Marmor gefliesten Eingangshalle, von der aus wir eine große Treppe sehen konnten, wie die in dem Film Titanic. Wir gingen durch etwa acht weitere Räume mit Wänden in satten Farben, bis wir eine Terrasse erreichten, die auf die glitzernde Bucht hinausging. Mir taten bereits die Füße weh.
Als ich noch ein Kind war, hatte uns meine Tante aus Chicago besucht und wir machten in Miami Beach eine Bootstour mit ihr. Die Highlights waren die Häuser der Stars gewesen, und dieses Haus, das damals zwar noch nicht Travis Beecher gehört hatte, war eines davon gewesen. Ich erinnerte mich daran, dass es riesig war und überwältigende Säulen hatte, aber ich erinnerte mich auch, dass es leer und weltabgewandt gewirkt hatte.
Heute war es nicht leer. Hunderte von Leuten, vor allem Mädchen in meinem Alter, bevölkerten die Terrasse, unterhielten sich und kicherten, zupften sich das Haar zurecht und sahen so befangen aus, wie ich mich fühlte. Jedes einzelne davon war hübsch, aber keines war so schön wie Lisette. Sie standen in Grüppchen herum, manche mit ihren Müttern, andere mit Freundinnen. Ich fragte mich, ob es in Aschenputtel auch so gewesen war, dass alle herumgestanden hatten, bevor sie kam, und nicht gewusst hatten, was sie tun sollten.
»Siehst du ihn?«, fragte Mutter.
»Nein. Wir können ihn niemals alle kennenlernen.«
»Du schon. Lass uns einfach ein wenig herumschlendern. Vielleicht können wir von einem Haus wie diesem ein paar Deko-Ideen mitnehmen.«
Klar, falls wir mal in ein Schloss ziehen. Ich machte einen Schritt und die Riemen meiner Sandalen gruben sich in meine Füße. »Wir könnten etwas essen.« Auf einem Tisch wartete ein üppiges, fast unangetastetes Büffet, es gab Ceviche in kleinen Schälchen und ein Koch schnitt Filets. In der Nähe standen auch kleine Tische, an die man sich setzen konnte. Aber das tat
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