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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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während sie Leute um mich herumwuseln ließ, die an mir zupften, mich massierten und glätteten, Wachsbehandlungen und Mikrodermabrasionen durchführten und mir als persönlicher Coach beim Shoppen zur Seite standen.
    Ich wollte sie fragen, weshalb das so wichtig für sie war, aber ich ließ es. Sie hatte mir ja gesagt, warum; nämlich weil sie allen zeigen wollte, wie besonders ich war. Außerdem wollte ich jetzt selbst hingehen, nur nicht aus den Gründen, aus denen ich ihrer Meinung nach hingehen sollte.
    Als es Samstag war, musste ich zugeben, dass ich irgendwie hübsch aussah. Ich trug ein fließendes Oberteil, das meine Oberarme bedeckte, und eine enge Jeans, die meinen Blutkreislauf abschnürte. Noch immer sah ich nur halb so gut aus wie Lisette, wenn sie sich gerade aus dem Bett gewälzt hatte, aber das wäre jedem so gegangen.
    Die Party begann um sieben. Lisette hatte den ganzen Tag in ihrem Zimmer verbracht, weinend, weil sie nichtmitgehen durfte, aber ich wusste, dass sie ein Date mit Warner hatte. Um Viertel nach sechs stakste ich auf meinen neuen Riemchensandalen von Prada mit den zwölf Zentimeter hohen Absätzen aus dem Haus (okay, ich liebte diese Schuhe, aber ich konnte nicht darin laufen), aber nicht, bevor ich nicht die Flügeltür zum Balkon aufgemacht und einen schwarzen Vogel hereingelassen hatte. Ich hatte immer noch Kendras Spiegel. Ich nahm ihn mit.
    Mein Plan bestand natürlich darin, dass Lisette zur Party gehen und am Ende Travis abkriegen würde, während Warner sehen würde, wie sie wirklich war.
    »Ich will hinten sitzen«, sagte ich zu Mutter. »Ich brauche mehr Platz, um mich auszubreiten, damit ich nichts durcheinanderbringe.«
    Mutter strahlte. »Ich wusste doch gleich, dass du aufgeregt sein würdest. Du hast zwar so getan, als wärst du es gar nicht, aber … oh, Emma, du siehst so hübsch aus!«
    »Ja. Danke.« Ich war tatsächlich aufgeregt, aber vor allem deshalb, weil ich wissen wollte, ob unser Plan funktionieren würde.
    Kendra war gar nicht so leicht zu überzeugen gewesen. »Ich bin eine Hexe«, sagte sie, »und keine gute Fee. Hast du je eine von diesen Feen kennengelernt? Sie sind furchtbar.«
    »Du tust doch nur so, als wärst du eine Fee.«
    »Vielleicht machst du dadurch alles nur noch schlimmer.«
    »Das Risiko gehe ich ein.«
    »Jeder Plan ist fehlerhaft, es kann immer etwas schiefgehen.«
    »Ja.« Aber insgeheim konnte ich mir nicht vorstellen, was mit dem Plan schiefgehen sollte. Er war perfekt. Am Ende des Abends würde Lisette genau das haben, was sie wollte … und ich auch.
    Auf dem dämmrigen Rücksitz blickte ich in den Spiegel.
    »Was ist das?«, fragte Mutter.
    »Oh, ich habe einen Handspiegel mitgebracht, um meinen Lippenstift und mein Haar zu überprüfen, bevor wir hineingehen.«
    Mutters Gesicht muss wehgetan haben vor lauter Lächeln. »Nichts verändern. Ich habe ein Vermögen dafür ausgegeben, damit du perfekt aussiehst.«
    »Ja, Mutter. Ich habe mich nur bewundert. Warum machst du nicht das Radio an?«
    Das tat sie zum Glück, wodurch übertönt wurde, dass ich »zeig mir Lisette« flüsterte.
    Sofort wechselte das Bild zu unserem Haus und Lisettes Zimmer. Als wir losgefahren waren, hatte sie geweint. Jetzt stampfte sie zornig durch den Raum.
    »So ungerecht!«, sagte sie. »So ungerecht!« Ihr Gesicht war fleckig, um ihre Augen war die schwarze Wimperntusche verschmiert. Ihr Haar war in so einem schlimmen Zustand, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte – aber immer noch schön.
    »Hallo?«
    Lisette fuhr zusammen, als sie die Stimme hörte, dann drehte sie sich um.
    Kendras Kostümierung war so wild wie noch nie, vielleicht fast ein bisschen zu gut, um wahr zu sein. Man hätte sie für Glinda aus Der Zauberer von Oz halten können – wenn Glinda eine ordentliche Menge Absinth getrunken hätte. Sie trug ein meerschaumgrünes Tüllkleid, das vom Stil her an die Zeit vor den Sezessionskriegen erinnerte, und eine große Smaragdkrone, die dreißig Zentimeter hoch auf ihrem Kopf thronte. Auch ihr Haar war an diesem Tag grün und schien in Locken um sie herum zu schweben. Auch sie schwebte, und zwar von der Decke herunter. Ich fragte mich, wie sie dort hingelangt war, ohne dass Lisette sie bemerkt hatte.
    Nach ihrer Begrüßung fing sie an zu singen:
    »Wünsch dir Perlen, wünsch dir Gold
    Wünsche für arme Mädchen hold!«
    »Wer zum Teufel bist du und was willst du hier?«, kreischte Lisette. Sie nahm einen Schuh und zielte auf Kendra.
    »Hey,

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