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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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änderte? Das konnte leicht passieren, wenn sie mich widerwillig wähnte.
    Auch quälten mich die Gedanken an die Flucht. Ich wusste, dass ich die Hexe wahrscheinlich umbringen musste, um uns zu befreien. Das sollte mir nicht schwerfallen. Nach allem, was ich gesehen hatte, hatte ich wenig Angst vor dem Tod. Aber der Tod war das eine, Mord etwas ganz anderes. Die Hexe zu töten war durchaus gerechtfertigt, aber würde das einen Unterschied machen, wenn ich sie in die Flammen stieß? Immerhin war sie ein menschliches Wesen.
    Oder etwa nicht?
    Doch, das war sie. Wenn sie es nämlich nicht war, war ich es auch nicht, da wir von einer Art waren. Sie war menschlich, aber sie war böse. Sie wollte Charlie wehtun. Ich musste sie aufhalten.
    Als der Morgen dämmerte, drückte ich Charlies Hand. Er bewegte sich im Schlaf.
    »Liebster Bruder«, flüsterte ich, »es gibt etwas, was ich dir sagen muss. Hör gut zu, denn ich kann es nicht wiederholen oder zu laut sprechen. Nicke, wenn du verstanden hast.«
    Charlie nickte, gab aber keinen Ton von sich. Ich hatte ihn mit einem Bann belegt, der ihn schweigen ließ, denn ich durfte kein Risiko eingehen.
    »Gut.« Ich ging auf Zehenspitzen zur Tür, machte sie einen Spalt auf und schaute hinaus. Die Hexe war nirgendszu sehen. Ich kehrte zu Charlie zurück und flüsterte: »Die Hexe möchte dich heute backen.«
    Charlie wurde ein wenig blass. Rasch fuhr ich fort. »Natürlich werde ich das nicht zulassen. Ich werde dich wie bisher beschützen.«
    Nun, Charlies Miene deutete darauf hin, dass ich bisher keine besonders gute Arbeit geleistet hatte.
    »Sie wird uns mit hinaus in den Wald nehmen. Du wirst vielleicht die Gelegenheit erhalten wegzulaufen, aber vergiss nicht, dass sie mächtig ist. Wenn du scheiterst, wird es keine zweite Chance geben. Du musst warten, bis ich sie ablenke.«
    Er nickte. Ich hörte ein Geräusch, das Knarren einer Tür. Die Hexe war wach. Ich warf Charlie einen letzten Blick zu, dann legte ich mich wieder hin und tat, als würde ich neben ihm schlafen. Ich war so müde. Doch mein Puls hämmerte und ich hoffte, das würde mir dabei helfen, wach zu bleiben.
    Die Tür ging auf und herein kam die Hexe. »Wacht auf, meine Lieblinge. Ihr könnt euch auf eine Überraschung gefasst machen.«
    »Wir wollen keine Überraschung von Euch, Madam«, sagte ich. »Die letzte Überraschung hat dazu geführt, dass wir hier gefangen wurden.«
    Die Hexe zwinkerte mich an. Sie schien ihr feinstes Gewand anzuhaben, ein grünes Satinkleid und einen violetten Hut mit Federn. »Ah, dann wird euch diese Überraschung gefallen, denn ihr werdet nicht mehr gefangen sein. Sondern frei. Das ist ein herrlicher Morgen. Wir werden einen Spaziergang im Wald machen. Steht auf.«
    Ich wollte nicht gehen. Gedanken daran, was alles schiefgehen konnte, umschwirrten mich wie Amseln. Ich wünschte, ich könnte bleiben, wo ich war. Oder noch besser: Wo ich schon dabei war, mir das Unmögliche zu wünschen, wünschte ich mir, ich könnte die Zeiger der Zeit zurückdrehen – nicht einen Tag, nicht eine Woche, sondern zwei Jahre, zu der Zeit vor unserer Gefangenschaft, vor all dem Tod, vor der elenden Pest. Hätten wir das nur gewusst! Ich wünschte, ich wäre wieder zwölf und müsste mich nur um meine Weberei kümmern und darum, ob ich mehr als meinen Anteil an Pflichten auferlegt bekam.
    Aber ich war eine Hexe, kein Genie. Einmal gelebt konnte ich mein Leben nicht mehr ungeschehen machen.
    Ich stand auf. »Das klingt, als würde es Spaß machen. Komm, Charlie.« Ich zupfte ihn am Ärmel und er stand langsam auf.
    Der Pfad, den wir beschritten, war mit Tannennadeln bedeckt, aber frei von Gras und Unkraut. Die Hexe war diesen Weg oft gegangen, mindestens ein Mal für jedes Kind in ihrem Gartenzaun. Ich drückte Charlies Hand. Mehrere Male versuchte er, sich loszureißen, aber ich verstärkte meinen Griff. Noch nicht. Ich hoffte nur, es war richtig, eine bessere Gelegenheit abzuwarten. Von allen Seiten waren wir von Kiefern umringt wie von drohenden Wächtern. Schließlich gelangten wir an eine Lichtung. Ich erkannte sie an ihrem Geruch nach Lebkuchen. Lebkuchen und noch etwas. Versengtes Fleisch. Ich dachte an die kleine Miranda und die anderen. Gäbe es doch einen Zauberspruch, mit dem ich meine Gefühle bezwingen, meine Gedanken zum Schweigen bringen könnte. Es gab keinen, aber es gab mein Talent zur List. »Das ist es also?«, fragte ich die Hexe lächelnd.
    »In der Tat, Liebes.«
    Ich wandte mich

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