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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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Auf der Rückseite war eine Katze eingeschnitzt. Wenn der Kürbisgeist angezündet war, würde er einen Schatten an die Wand dahinter werfen. »Was macht ihr da?«
    »Kürbis, Pumpkin.« Dad lachte. »Lisette hat dieses großartige Buch mit Motiven gefunden.«
    »Tatsächlich?« Ich warf ihr einen Blick zu.
    Sie lächelte. Der Geruch von leicht verrottendem Kürbis stieg mir in die Nase, aber vielleicht bildete ich mir das auch nur ein. »Ich wollte schon immer mal einen richtig besonderen Kürbisgeist machen. Mom und ich konnten uns einen solchen Luxus nie leisten.« Sie bekam diesen entrückten Blick in die Augen, wie immer, wenn sie über ihre Mutter sprach.
    »Es tut mir leid.« Dad tätschelte ihr die Schulter.
    »Und da es dir nicht gut ging, habe ich zu Dad gesagt, dass wir das zusammen machen sollten, als eine Art Gute-Besserung-Überraschung für dich.«
    Mir wurde klar, dass alles, was ich jetzt sagen könnte, gehässig, egoistisch und kindisch klingen würde. Mutter hatte recht gehabt. Lisette war Daddys richtige Tochter, und er wollte mir ihr Dinge unternehmen – nur mit ihr. Oder sie hatte ihn so hinters Licht geführt, wie sie es mit mir gemacht hatte. Wie auch immer – ich war die Verliererin. Ich sagte: »Er ist schön.«
    Lisette nickte. Ihre Aquamarinohrringe glitzerten in dem fluoreszierenden Licht. »Lasst ihn uns hinaus ins Dunkle tragen.«
    Wir fanden eine Kerze und ein Feuerzeug und riefen Mutter, damit sie herunterkam und es sich auch ansah. Ich wusste nicht, ob Mutter klar war, dass ich gar nicht geholfen hatte, aber ich sagte nichts, sondern lächelte nur, als würde ich es aufrichtig meinen, und bewunderte den Kürbisgeist, der einen katzenförmigen Schatten an die Wand warf.
    ˜ ˜ ˜
    Stunden später, nach Mitternacht, stand ich auf. Ich hatte kein Auge zugetan. Ich schlich nach unten. Es gab eine Tür, die Tür zum Pool-Badezimmer, die nicht mit unserer Alarmanlage verbunden war. Die Schaltung war kaputt, deshalb ging sie nicht los, wenn man sie öffnete. Ich stahl mich durch diese Tür und ging über den dunklen Hof nach vorne.
    Sie hatten die Kerze ausgeblasen, um den Kürbis für Halloween aufzusparen. Dennoch konnte ich ihn im Mondlicht erkennen. Ich packte ihn mit beiden Händen und trug ihn auf die Straße hinaus. Dann hob ich den Kürbis im dämmrigen Schein der Straßenlaternen hoch über meinen Kopf und schmetterte ihn mit aller Kraft auf die Straße.
    Er zerschellte, zersprang in tausend Stücke, und ich wusste, dass am nächsten Morgen, wenn wieder Autos auf der Straße fuhren, zuerst orangefarbener, danach brauner Matsch aus ihm werden würde.
    Ich wusste nicht, weshalb ich mich dadurch besser fühlte, aber es war so. Ich stampfte in einem wilden Tanz auf den Stücken herum, mein Schatten erinnerte mich dabei an den tanzenden Hexenzirkel aus Kendras wilder Symphonie. Wie diese Hexen tanzte ich auf einem Grab, nur dass es mein eigenes war. Es gab keine Emma mehr, keine liebe, vertrauensselige, leichtgläubige Emma, die einfach nur Lisettes Zehennägel lackieren und so tun wollte, als wären sie Schwestern. Diese Emma war tot. Sie war tot, und eine neue war geboren. Und diese neue Emma wusste, wie man tanzte. Sie tanzte im geheimnisvollen Mondlicht und es fühlte sich gut an, ein Mal böse zu sein, vollkommen böse, und damit davonzukommen. Gut, eine andere zu sein.
    Schließlich schlich ich mich atemlos und schwitzend wieder auf demselben Weg zurück ins Haus, wie ich herausgekommen war.
    Als ich zu meinem Zimmer kam, war das Licht aus. Komisch, ich war mir sicher, dass ich es angelassen hatte.
    Ich drückte auf den Lichtschalter.
    »Hallo, Emma.« Lisette saß neben dem Fenster. Siehatte das neue Handy in der Hand, das Daddy ihr gekauft hatte. Ohne dass sie es sagte, wusste ich, dass sie es unten auf die Straße gerichtet hatte, dass sie mich aufgenommen hatte. Trotzdem näherte ich mich dem Fenster und schaute hinaus. Tatsächlich konnte man im Lichtkegel der Straßenlaterne zertrümmerte Kürbisstücke herumliegen sehen.
    Für den Fall, dass ich es nicht kapiert hatte, zeigte sie mir das Display.
    Das war ich, eindeutig, ein klein gewachsenes Mädchen in lindgrünem Schlafanzug, mit zerzausten braunen Locken, die einen Kürbisgeist über ihren Kopf hält. Mit dem Finger scrollte Lisette zum zweiten Foto. Dasselbe Mädchen, wie es auf den zertrümmerten Stücken herumtanzt.
    Ich wollte ihr das Handy wegnehmen, um es kaputt zu machen. Ich hielt mich zurück. Wenn ich es

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