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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank. Vielleicht stimmte das ja auch.
    Da tauchte Lisette auf. In der einen Hand hatte sie meine Tasche, in der anderen einen kurzen, dicken Kürbis. »Oh, Emma, da bist du ja. Sorry, dass es so lange gedauert hat. Wir mussten noch die Kürbisse bezahlen.«
    »Die Kürbisse bezahlen?«, kreischte ich. »Und ihr habt mich einfach hier sitzen lassen?« Ich schnappte mir meine Handtasche und rannte hinaus in Richtung Spielbereich.
    Doch als ich dort ankam, war Warner natürlich weg. Ich ging zu der Frau, die jetzt das Spiel betreute, und hoffte, es wäre seine Mutter und dass sie wüsste, wo er war. Aber sie sagte: »Er ist vor einer Weile gegangen.«
    Ich musste ihn finden. Ich ging zu der Stelle hinüber, wo die Heuwagen losfuhren, aber dort war er auch nicht. Inzwischen war es fast halb neun.
    Die nächste halbe Stunde lang suchte ich nach ihm, aber ich hatte kein Glück. Er musste nach Hause gegangen sein.
    »Hey, alles okay?«
    Ich drehte mich um. Kendra. »Ja, bestens.« Ich hoffte, wir würden nicht so lange reden.
    »Bist du die fiesen Mädels losgeworden?«
    Ich lachte. »Lisette ist nicht fies.«
    Sie zog eine Augenbraue nach oben. »Ehrlich?«
    »Sie ist meine Stiefschwester.«
    »Und deshalb hat sie sich das Solo geschnappt? Um ganz schwesterlich zu sein?«
    Ähm, ja. Es war ihr aufgefallen. Kendra bemerkte alles, wurde mir klar. »Sie hat es schwer«, sagte ich. »Ihre Mutter ist gestorben.«
    Kendra nickte und wandte den Blick kurz ab. Dann ein bisschen länger. Ich versuchte herauszufinden, was sie anstarrte, aber da war nur ein kleiner blonder Junge in einem rotbraunen Cowboykostüm. »Kendra?«
    »Sorry. Ich habe gerade nachgedacht. Es ist schwer, wenn man jemanden verliert. Ich kenne das. Es verändert deine Welt, es verändert alles, aber einen selbst verändert es im Grunde nicht. Helden sind dann immer noch Helden. Vielleicht werden sie dadurch nur noch heldenhafter. Leute, die das Gegenteil sind … na ja, pass auf dich auf.«
    »Das sagt meine Mutter auch.«
    »Mütter haben in manchen Dingen recht.«
    »Emma!« Lisette kam auf mich zu gerannt, als wäre ich eine lang verloren geglaubte Verwandte. »Da bist du ja. Los komm! Wir fahren mit dem Heuwagen.«
    »Klasse.« Ich drehte mich zu Kendra um. »Ich muss jetzt gehen.«
    »Denk darüber nach, was ich gesagt habe.«
    Ich folgte Lisette. Ich hoffte, dass vielleicht durch ein Wunder Warner auf der Heuwagenfahrt mit dabei wäre. War er aber nicht.
    Als wir nach Hause kamen, legte ich meinen Schmuck ab und sah im Schmuckkästchen nach meinen Aquamarin-Ohrringen.
    Sie waren natürlich nicht da.
    ˜ ˜ ˜
    Am Montagmorgen suchte ich die Schulflure nach Warner ab. Und fand ihn nicht. Aber warum sollte ich auch? Wir hatten keinen Unterricht zusammen. Ich begegnete ihmselten. Trotzdem nahm ich verschiedene, lange, verschlungene Routen zum Unterricht, um ihn vielleicht doch zu entdecken. Ich hatte vorgehabt, Lisette zu sagen, dass ich zu meinem Schließfach wollte und deshalb nicht mit ihr gehen konnte, aber sie fragte gar nicht danach. Tatsächlich blieb sie nach jeder Stunde ein wenig zurück, überprüfte noch mal die Hausaufgaben oder suchte nach ihrem Geldbeutel, weshalb ich ihr nichts zu erklären brauchte.
    Ich fand Warner nicht.
    Aber er konnte doch nicht denken, dass ich ihn versetzt hatte! Ich meine, ich war nicht der Typ, der andere versetzte.
    Es sei denn natürlich, er hatte mich mit Midori und Courtney gesehen und angenommen, ich müsse ebenfalls ein Snob sein.
    Beim Mittagessen hielt ich an unserem üblichen Platz nach Lisette Ausschau. Sie war nicht da. Courtney, Midori und Tayloe auch nicht. Was war mit diesem Tag bloß los? Ich setzte mich hin. Der Tisch vibrierte vom Trommeln Hunderter Füße.
    Einen Augenblick später hörte ich über all dem Lärm ein Kichern, das aus kurzer Entfernung zu mir herüberdrang. Es war Lisette.
    Der Geruch von wässrigem Taco-Fleisch stieg mir in die Nase und verursachte mir Brechreiz. Seit Lisettes Ankunft an unserer Schule war der Vierertisch, der Tisch, den Courtney und ihre Freundinnen die letzten zwei Jahre für sich in Anspruch genommen hatten, leer gewesen. Obwohlsie inzwischen woanders saßen, hatte offensichtlich niemand gewagt, dort Platz zu nehmen.
    Bis heute. Jetzt zogen Courtney, Lisette und Midori wieder zurück an diesen Tisch. Sie setzten sich hin. Ein Platz blieb leer und ich machte mich auf den Weg dorthin.
    In dem Moment kam Tayloe zur Tür

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