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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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drängten uns zusammen, damit er uns alle drauf bekam.
    »Sagt mal Kürbiskuchen!«, sagte der Junge.
    »Kürbiskuchen!«, sagten wir im Chor.
    Gerade als er das Bild mit dem fünften Handy, mit meinem, aufnahm, näherte sich uns Mr Hunter. »Ist eine von euch jungen Dingern Emma Bailey?«
    »Ähm, das bin ich.«
    Er hielt mir ein Blatt Papier hin. »Nun, kleine Lady, ich fürchte, ich habe einen Haftbefehl gegen dich.«
    »Was?«
    »Jepp. Pferdediebstahl wird bei uns in der Gegend nicht geduldet. Ich werde dich dafür in den Knast bringen müssen.«
    Ich sah meine Freundinnen an, um herauszufinden, wer von ihnen es getan hatte. Lisette.
    »Es ist nur das Westerntag-Gefängnis, du Dummchen«, sagte Midori.
    »Wir holen dich gegen Kaution wieder heraus, Emma«, sagte Lisette. »Irgendwann.«
    Ich versuchte zu lachen – klar, sehr witzig! – und folgte Sheriff Hunter. Ich sah auf die Uhr. Noch fünfzehn Minuten bis zu meiner Verabredung. Ich winkte Lisette zu. »Schick mir einen Kuchen mit einer Feile drin!«
    »Kein Insubordination, Ma’am«, sagte Mr Hunter.
    Als wir zum »Gefängnis« kamen, was eigentlich die Turnhalle war, merkte ich, dass vor allem die beliebtesten Schüler dort waren. Ich fragte mich, ob es tatsächlich Lisette gewesen war, die mich hatte verhaften lassen. Der Deal war, dass man einen Dollar bezahlte, um jemanden verhaften zu lassen, und dann musste jemand einen weiteren Dollar bezahlen, damit man auf Kaution freikam. Das Geld ging dann an das Komitee, das den Abschlussball am Ende der Junior High organisierte.
    »Warum haben sie dich eingelocht?«, fragte mich ein Mädchen, das ich nur vom Sehen kannte.
    »Ich weiß nicht so genau.«
    »Es steht auf deinem Haftbefehl.« Sie zeigte auf das Blatt Papier, das Mr Hunter mir gegeben hatte.
    »Oh.« Ich schaute nach. »Pferdediebstahl. Und du?«
    »Weil ich mich für den Sheriff ausgegeben habe. Ich hatte einen dieser kleinen Sheriffsterne. Mein Freund holt mich aber gegen Kaution raus. Immerhin hat er mich auch verhaften lassen.«
    Ich fragte mich, ob Warner hinter meiner Verhaftung steckte. Aber wenn es so war, dann würde er erst nach acht hier sein, wenn seine Schicht endete. Ich schaute wieder auf die Uhr. Sieben Uhr fünfundfünfzig. Vielleicht sollte ich ihn anrufen und ihm mitteilen, wo ich war.
    Oh nein, ich hatte ja seine Nummer gar nicht!
    Ich beschloss, Lisette anzurufen, vielleicht würde sie mich freikaufen.
    Doch als ich nach der Tasche greifen wollte, wurde mir klar, dass weder sie noch mein Handy da waren. Die Tasche hatte ich zum Fotosmachen abgestellt. Snoopy war alles, was ich noch hatte. Ich umarmte ihn.
    Wenn ich meine Tasche gehabt hätte, hätte ich mich selbst für einen Dollar freikaufen können. Aber so wie es aussah, musste ich jetzt auf Courtney oder Lisette warten und hoffen, dass sie nicht von irgendwelchen tollen Jungs abgelenkt wurden.
    Wo blieben sie bloß?
    Acht Uhr kam und ging. Fünf nach acht. Alle anderen wurden freigekauft. Dachte Warner jetzt womöglich, ich würde ihn absichtlich versetzen? Natürlich würde er das denken. Ich ging zu dem Highschool-Typen, der für das Gefängnis verantwortlich war. »Kann ich gehen?«
    »Kannst du die Kaution zahlen?«
    »Nein. Ich habe meine Handtasche nicht bei mir. Aber meine Freundinnen kommen nicht, und ich bin jetzt schon eine ganze Weile da.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Ich helfenur aus, weil meine Mom im Eltern-Lehrer-Komitee ist. Hey, Mom!«, rief er einer Frau mit einer Goldweste zu. »Kann sie gehen, wenn niemand sie freikauft?«
    »Es ist doch für den Abschlussball, Liebes«, sagte die Frau zu mir.
    Da flippte ich aus. »Ist das überhaupt legal? Kann ich festgehalten werden, wenn ich nichts verbrochen habe? Ich bin schon seit …«, ich schaute auf meine Uhr, »seit fünfundzwanzig Minuten hier. Ich verpasse den ganzen Westerntag. Das ist Erpressung!« Mir fiel ein Wort aus Dads Fällen ein. »Oder Freiheitsberaubung!«
    »Das ist doch alles nur ein Scherz, Liebes«, sagte die Mom. »Verstehst du denn gar keinen Spaß?«
    »Nein, mir macht es keinen Spaß.« Ich weinte jetzt. »Ich war mir jemandem verabredet und … vergessen Sie’s. Ich gehe. Sie können mich nicht aufhalten.« Ich drängte mich an dem Jungen vorbei.
    »Das kannst du nicht machen.«
    »Und ob ich das kann.« Ich brüllte den anderen Gefangenen hinter mir zu: »Bereit zu einem Gefängnisausbruch?«
    Niemand folgte der Aufforderung. Tatsächlich starrten mich alle an,

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