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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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eben.« Sie nahm meinen Arm und führte mich durch die erstarrte Menge zu den Stufen im Korallenfelsen, die zum Ozean hinunterführten. Es war zu dunkel, um etwas zu sehen, aber sie stützte mich mit der Hand. »Geh durch den Garten nebenan, dann gelangst du in einen Park – das ist der neben der Bücherei. Ruf deine Mom von dort an. Ich werde Warner Bescheid sagen.«
    »Ich mache mir nichts mehr aus Warner.«
    »Natürlich tust du das.«
    Sie hatte recht. Ich hoffte immer noch, dass das Date irgendwie noch gerettet werden konnte, aber das ging nicht.
    Ich warf einen letzten Blick auf die erstarrte Menge. »Wie ist das möglich?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Vieles ist möglich, Emma. Wir müssen uns irgendwann mal unterhalten. Aber jetzt geh einfach.«
    Sie führte mich zum Fuß der Treppe hinunter, dann ließ sie mich los und zeigte nach unten links. »Da lang.«
    Ich gehorchte. In der Stille toste der Ozean noch lauter, heftiger. Der Wind peitschte mir ins Gesicht und ich merkte, dass mein Kleid wieder ganz trocken war. Meine hochhackigen Schuhe versanken im Sand. Ich zog sie aus. Vom Pool her hörte ich ein Platschen. Der Springer. Dann mehr Geräusche vom Haus und plötzlich das Heulen von Sirenen. Kendra hatte recht gehabt! Ich rannte in die Richtung, in die sie gezeigt hatte.
    Ihre Stimme folgte mir. »Warner mag dich auch!«
    Ich rannte, bis mir die Waden wehtaten und ich mich am liebsten auf den feuchten Sand hätte fallen lassen. Plötzlich war noch jemand anderes am Strand. Ich hörte meinen Namen.
    »Emma! Emma, warte!«
    Warner. Unwillkürlich überkam mich eine Welle der Erleichterung und Hoffnung. Trotzdem sagte ich: »Ich gehe jetzt. Die Cops sind da. Ich bin einfach nicht coolgenug für diese Party. Ich rufe meine Mutter an und gehe nach Hause.«
    »Ich weiß. Das kann ich dir nicht verübeln. Es tut mir leid. Du musst mir glauben, ich … darf ich dich wenigstens begleiten? Bitte, Emma.«
    »Ich kann dich nicht daran hindern.«
    »Ich werde dich in Ruhe lassen, wenn du willst, aber es tut mir wirklich leid.« Eine Sirene heulte.
    »Mach, was du willst. Aber sei leise, okay?« Ich wusste, dass ich Blödsinn redete. Ich mochte ihn immer noch. Man hört nicht einfach auf, jemanden zu mögen, von dem man zwei Jahre lang geträumt hat. Oben am Ufer konnte ich die roten und blauen Lichter über dem Haus sehen. Die Sirenen waren jetzt laut und Leute schrien herum, stoben auseinander. Dank Kendra hatten wir einen guten Vorsprung. Kendra. Mir wollte immer noch nicht in den Kopf, was ich vorhin erlebt hatte. Es war so seltsam. Es musste wohl an der Bowle gelegen haben.
    Ich stolperte über den knirschenden Sand. Warner folgte mir. Als wir den Zaun zum nächsten Grundstück erreichten, versuchte ich, hinüberzuklettern. Warner legte mir die Hand auf die Schulter. »Warte! Weiter unten ist ein Loch im Zaun. Das weiß ich von damals, als wir noch Kinder waren.«
    Ich folgte ihm. Die Bougainvilleahecke zerkratzte mir die bloßen Arme. Warner musste es bemerkt haben, denn er zog seine Jacke aus und hielt sie mir hin. »Nimm sie. Bitte.«
    »Deswegen bin ich aber nicht weniger böse«, sagte ich, auch wenn das nicht ganz stimmte. Ich nahm die Jacke.
    »Klar.«
    Seine Hände fühlten sich warm und weltmännisch an, als er mir in die Jacke half, fast wie die von Daddy, als ich noch klein gewesen war. Der Stoff war alt und weich, als wäre er schon hundertmal gewaschen worden. Er roch nach Warner. Nach Warner und nach Bleichmittel. Wir tasteten uns am Zaun entlang, bis wir die kaputte Stelle fanden. Wir zwängten uns hindurch und rannten dann durch den Garten zu dem Park auf der anderen Seite. Warner hielt meine Hand. Ich zitterte, weil er mir so nah war, weil er mich in dieser salzigen Nachtluft festhielt. Es war exakt so, wie ich mir das Ende des Abends vorgestellt hatte.
    Und dann auch wieder nicht.
    Als wir den zweiten Zaun überwunden hatten, blieben wir stehen. Ich konnte die Party und die Sirenen nicht mehr hören, nur noch den Ozean und Warners Atem, der sich durch das Rennen beschleunigt hatte.
    »So weit werden sie uns nicht verfolgen«, sagte er. »Wenn du willst, können wir warten, bis die Cops wieder weg sind, dann fahre ich dich nach Hause.
    »Du hast mich einfach stehen lassen.« Allerdings war es verlockend, nicht meine Mutter anzurufen.
    »Das wollte ich nicht. Es tut mir leid. Brendan und ich waren früher beste Freunde, wir sind zusammen aufgewachsen.«
    »Das spricht nicht unbedingt für

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