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Magie der Leidenschaft

Titel: Magie der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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selbst wenn er falsche Entscheidungen getroffen hatte.
    »Ich war dumm. Ich hatte nicht erwartet, ihn jemals wiederzusehen. Da er mir keinen Preis für die Geburt unseres Kindes gezahlt hatte, konnte er nicht nach Donegal kommen. Er wäre nach Brehon -Recht getötet worden, weil er diese Ehrenpflicht missachtet hatte.«
    »Er ist getötet worden.«
    »Ja, und mit seinem Tod hat er gebüßt.«
    »Zu spät.«
    »Glaubst du etwa, ich wüsste das nicht!« Sie rang nach Atem, versuchte verzweifelt, Luft in ihre kranken Lungen zu bekommen.
    Connal sah, wie sie vor seinen Augen scheiterte, und Mitleid stieg in ihm auf. Er kniete sich vor sie und bot ihr aus einem Kelch etwas zu trinken an.
    Ohne das Getränk zu beachten, klammerte sie sich an seine Hand. Reine Energie schien auf ihn überzugehen. »Ich sterbe, Connal. Nein, widersprich mir nicht.«
    Das konnte er nicht, das wusste er, denn sie hatte sich innerlich bereits damit abgefunden.
    »Ich habe viele Fehler gemacht. Ich habe den Preis für mein Herz bezahlt, dafür, dass ich mir nicht nahm, was ich hätte haben können. Mein Verlobter war tot; ich hätte Patrick heiraten und mit ihm glücklich werden können. Aber ich zögerte. Ich erzählte ihm nichts von seinem Sohn, nichts von meiner Liebe, bis es zu spät war. Ich hatte niemanden außer Siobhan, die mein Geheimnis kannte, und selbst heute würde ich ihn noch lieben.«
    Connal senkte den Kopf und spürte, wie ihre Hand über sein Haar strich.
    »Du liebst Sinead.«
    Er blickte auf. »Ja, ich liebe sie.«
    Sie drückte seine Hand. »Und deine Gabe der Sinneswahrnehmung ist stärker geworden, wie ich sehe.« Ihr Lächeln war so schwach wie ihr Herz. »Es ist eine Gnade, die auch mir zuteil geworden ist; wir alle haben ein wenig davon. Ich kenne das Wesen aller Gedanken. Sag ihr die Wahrheit, bevor es zu spät ist, Connal, bevor dir dieselben Fehler unterlaufen wie mir und du alles verlierst, was dir teuer ist. Denn ein Leben ohne Liebe ist nur ein langsames Sterben.«
    Connal starrte ins Feuer, während er über ihre Worte nachdachte. Er wusste, dass Sinead es verdient hatte. Aber zerstören, was er gerade erst gekostet hatte ? Ihre Liebe zu ihm zerstören und sie vielleicht für immer verlieren, indem er ihr gestand, dass sie gegen ihren Willen bereits verheiratet waren?
    »Kannst du mir verzeihen, Connal?«
    Er hielt ihrem Blick stand. Noch vor wenigen Stunden hätte er es nicht gekonnt. Selbst in der Liebe machen wir Fehler, dachte er, und in der Hoffnung,  dass Sinead ihm die Täuschung verzeihen würde, nickte er.
    Rhiannon seufzte, während stille Tränen aus ihren Augen rannen und sie zum ersten Mal seit Jahren lächelte. Dann lehnte sie ihren Kopf an den Sessel, schloss die Augen und hieß den Tod willkommen. Er kam auf schnellen Schwingen, und Connal wartete und hielt ihre zerbrechliche Hand in seiner, bis Rhiannon ban Murrough in den Armen von Engeln Frieden fand.
    Sinead wartete im Vorhof, als er aus der Abtei kam. Sie hatte kurz zuvor eine Novizin vorbeilaufen sehen, die mit der Äbtissin zurückkam. Beide wirkten sehr bedrückt.
    Steine knirschten unter Connals Füßen, als er zu ihr kam. Er blieb dicht vor ihr stehen, ohne etwas zu sagen, nahm sie dann einfach in seine Arme und hielt sie fest.
    »Sie hat Frieden gefunden.«
    »Und ich auch«, gestand er und sah sie an. »Danke, dass du mir den Weg gezeigt hast, Liebste.« Er küsste sie auf die
    Stirn, stieß einen tiefen Seufzer aus und drängte sie dann zum Tor.
    »Nach Dublin?«, fragte sie, als er sich hinter ihr in den Sattel schwang.
    Er griff nach den Zügeln und schenkte der Abtei einen letzten Blick, bevor er sich in Richtung Süden wandte. »Ja, und dann nach England. Und zu Richard.«
    Sineads Lächeln war schwach, und er wusste genauso gut wie sie, dass die Überfahrt nach England nicht so beschwerlich sein würde wie die Reise quer durch das Land, um den König zu treffen.
    »Dieses Land ist viel zu kalt.«
    »In England wird es kaum besser sein, Nahjar.«
    Der Maure, in mehr Pelze gehüllt, als Connal seit Jahren gesehen hatte, stand neben ihm, als er seine Satteltaschen vom Pferd hob. Wie feiner Firnis lag der Geruch der See auf den Nebelschwaden. Schiffe mit vollen Segeln schaukelten vor ihren Liegeplätzen, während Seeleute über die Planken flitzten und in die Takelage kletterten, um alles zum Auslaufen bereit zu machen. Connal ließ seinen Blick über das Getriebe schweifen. Karren und Wagen fuhren in schnellem Tempo über die

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