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Magie der Leidenschaft

Titel: Magie der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Lächeln. »Fionnas Kind«, stellte sie mit müder Stimme fest.
    Sinead nickte und rieb Rhiannons feinknochige Hand, deren Haut sich unter ihrer Berührung wie Pergament anfühlte.
    Rhiannon blickte auf und sah an der jungen Frau vorbei.
    Connal hörte, wie sie scharf den Atem einzog. Tränen traten ihr in die Augen, und ihre Lippen zitterten. Er trat näher, blieb aber stehen, obwohl sie ihm bedeutete, ihr gegenüber Platz zu nehmen. Als Connal zur Seite spähte, erhaschte er einen flüchtigen Blick auf Sinead, die gerade in einem Nebelschleier verschwand und ihn allein ließ.
    »Du bist zu einem schönen, starken Mann herangewachsen.«
    »Ohne jede Hilfe von dir.«
    Sie zuckte zurück, als hätte er sie geschlagen. »Habe ich dir nicht Lesen beigebracht? Wer hat mit dir gespielt, Connal, wenn deine Mutter sich um häusliche Angelegenheiten kümmern musste?«
    »Und doch warst du meine Mutter.«
    »Ja.«
    »Warum hast du es getan?«
    Rhiannon wandte ihr Gesicht dem Feuer zu. Ihre Stimme klang schwach, als sie weitersprach. »Ich sollte einen König heiraten, einen alten Mann, der dreimal so alt war wie ich, aber er war bereits gestorben, als ich in seinem Heim eintraf. Er hatte für die Reise eine Eskorte geschickt. Patrick gehörte dazu. Er war der Hauptmann der Wache. Ich verliebte mich in ihn, und als er mich in sein Bett holte, ging ich bereitwillig mit.«
    Connal ballte die Fäuste. Er stand dicht beim Feuer und beobachtete sie scharf, um sofort zu merken, wenn sie ihn belog. Ihre Augen waren eingesunken, und obwohl sie einen Schleier trug, konnte man ihre feinen Knochen sehen, die sich unter der blassen Haut abzeichneten. Er hörte, wie sie um jeden Atemzug ringen musste.
    »Bei der Rückkehr nach Donegal wurde er abberufen. Ich merkte, dass ich ein Kind erwartete, und blieb in der Abtei. Ich schickte eine Nachricht an Siobhan. Sie blieb in jenen Monaten bei mir, und als wir von Tigherans Tod erfuhren, wussten wir, dass die Clans sich auflösen würden und Kriege drohten. Die Clans brauchten Tigherans Erben. Ich war ohne Ehemann oder coibche, um meinen oder deinen Rang zu beweisen.« Ihr Atem rasselte, und sie hielt inne, um Luft zu holen. »In der Nacht, in der du geboren wurdest, gaben Siobhan und ich einander ein Versprechen. Wir gaben es einander und den Clans. Und als wir nach Donegal zurückkehrten, gab sie dich als ihren Sohn aus.«
    »Warum ? Warum hast du mich im Stich gelassen?«
    »Das habe ich nicht. Ich war bei dir.«
    »Meine Tante. Meine Spielgefährtin!«
    »Mehr konnte ich nicht sein. Donegal war im Begriff zu zerfallen. Tigheran hatte uns in Ungnade gebracht, indem er versucht hatte, König Heinrich zu töten, und wir wussten, dass nach seinem Tod die Engländer kommen und einen ihrer Lords an seine Stelle setzen würden. Es dauerte lange Zeit, bevor es dazu kam. Gaelan erhielt die Burg und Tigherans Braut als Belohnung, weil er der Mann war, der verhindert hatte, dass Tigheran den König umbrachte. Der Narr«, sagte sie verächtlich. »Gaelan tötete ihn als Stellvertreter des Königs im Zweikampf.« Connals Blick verriet, dass er sich dessen bewusst war. »Schön, du weißt mehr, als ich vermutet hatte, aber du weißt nichts von unserer Angst. Denn nach Tigherans Tod wollten die Clans einen anderen Mann als Herrscher, und dafür kämpften sie, auch auf die Gefahr hin, Siobans und mein Leben zu riskieren. Doch der vermeintliche Erbe setzte dem ein Ende. Von diesem Zeitpunkt an herrschte Siobhan fünf Jahre lang an deiner Stelle, und sie machte ihre Sache sehr gut. Sie war eine großartige Anführerin, und ohne dich und die Hoffnung, dass die Linie weiterbestehen würde, wäre alles zunichte gemacht worden, was sie in Tigherans Abwesenheit erreicht hatte, und die Kriege wären weitergegangen.«
    »Das kann man nicht wissen.«
    »Doch, wir wussten es.«
    Er wollte nicht darüber streiten, weil es sinnlos war.
    »Als Patrick zurückkam, war es viel zu spät.« Tiefe Reue schwang in ihrer Stimme mit. »Gaelan und Siobhan waren glücklich verheiratet. Patrick sah dich und wusste, dass du sein Sohn warst.«
    Connal gab keinen Deut um Patrick oder einen nutzlosen Augenblick des Erkennens. »Das entschuldigt nicht, dass du seinetwegen den Tod so vieler Menschen in Kauf genommen hast, Rhiannon.« Er konnte sie nicht Mutter nennen. Sie war niemals seine Mutter gewesen. Siobhan und Gaelan waren es gewesen, die ihn aufgezogen hatten, die ihn mit Liebe überschüttet und immer zu ihm gehalten hatten,

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