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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Stunde unsichtbar!«
    Wenige Augenblicke später kam Knight seinem Besucher mit strahlendem Lächeln entgegen. »Ich begrüße Sie!« rief er höflich. »Ich freue mich, endlich einmal Tristans Schwager kennenzulernen!«
    Angesichts solcher Freundlichkeit blieb Arnold gar nichts anderes übrig, als sie pflichtschuldigst zu erwidern, doch es gefiel ihm nicht. Er war überrascht, daß der Viscount noch so jung war. Gertrude, die dumme Kuh, hatte sich zwar erinnert, daß er jünger als Tristan war, doch dieser Mann entsprach so gar nicht dem verwöhnten Weichling, den Arnold sich automatisch vorgestellt hatte. Ganz im Gegenteil - er war groß und wohlgebaut. Den breiten Schultern, der schmalen Taille und den langen, muskulösen Beinen nach war er eindeutig ein Sportsmann, dessen intelligentes, interessantes Gesicht den Frauen bestimmt großen Eindruck machte.
    Knight konnte sich kaum das Lachen verkneifen, als er bemerkte, mit welch prüfendem Blick ihn Ugly Arnold musterte. Am liebsten hätte er ihn nach dem Ergebnis seiner Betrachtungen gefragt, doch statt dessen sagte er nur: »Wie ich sehe, sind Sie geradewegs aus Yorkshire hierhergekommen.«
    Arnold hatte zwar keine Ahnung, woran Seine Lordschaft das erkennen konnte, doch er bestätigte die Vermutung. »Ja, Mylord. Damson Farm liegt in der Nähe von Harrowgate.«
    »Stimmt. Ich erinnere mich, daß Tristan mir vor einigen Jahren davon erzählt hat. Damals gehörte der Besitz noch seiner Schwester Gertrude und hieß Oberion Grange nach einem früheren Winthrop. Ich wundere mich, daß Sie nach Ihrer Eheschließung den Namen geändert haben.«
    Es gefiel Arnold überhaupt nicht, daß er plötzlich das Gefühl hatte, ein Mitgiftjäger zu sein. »Ich ziehe meinen eigenen Namen dem eines anderen Mannes vor«, erklärte er stolz und reckte sein Kinn ein ganz klein wenig.
    Ein schwaches Kinn, dachte Knight, ohne eine Miene zu verziehen. Ein Bart würde in diesem Fall sicher wahre Wunder wirken! Er schob Arnold einen Stuhl hin und setzte sich ebenfalls. »Nun müssen Sie mir aber sagen, was ich für Sie tun kann, Sir!«
    »Ich bin gekommen, um meine Nichte, meine Neffen und deren Mutter abzuholen«, platzte Arnold heraus.
    »Aha. Sehr interessant.« Knight schnippte eine Fussel vom Ärmel seiner Jacke, bevor er aufsah. »Aber weshalb, in aller Welt, wollen Sie das tun?«
    »Ich bin schließlich ihr nächster Verwandter. Lily hatte keinerlei Grund, Damson Farm so überstürzt zu verlassen - nur wegen eines dummen Mißverständnisses! Ich fühle mich den Kindern und ihrer Mutter selbstverständlich verpflichtet.«
    »Aha«, wiederholte Knight. Er konnte Ugly Arnold wahrlich keinen Vorwurf machen, daß dieser sich in die bildschöne Lily verliebt hatte. Doch daß er die Reise auf sich genommen hatte, nur um sich die Sorge für drei Kinder aufzuladen und damit deren Mutter zu gewinnen nun, dafür hatte er wenigstens ein Stückchen Hoffnung verdient. Der Mensch hatte wirklich keine Mühe gescheut und sich dabei noch verteufelt beeilt! »Das klingt logisch. Falls es sich mit Ihren Plänen vereinbaren läßt, Mr. Damson, möchte ich Sie gern für heute abend zum Dinner einladen.«
    Arnold wußte nicht genau, was er von dieser Wendung des Gesprächs halten sollte. Eigentlich hatte er mit Ablehnung und Widerspruch gerechnet, doch der Viscount schien seiner Forderung nicht ablehnend gegenüberzustehen und hatte ihn nun sogar zum Abendessen eingeladen.
    »Wird Li - die Mutter der Kinder ebenfalls da sein?«
    »Möchten Sie das?«
    »Da sie wahrscheinlich darauf bestehen wird, die Kinder nach Damson Farm zu begleiten, halte ich es für gut.«
    »Also abgemacht«, erwiderte Knight mit völlig ungerührter Miene. »Ich nehme an, daß Sie bis dahin noch eine Menge zu erledigen haben. Bis heute abend also. Sagen wir, um acht?«
    Eine Minute später fand sich Arnold bereits auf der Türschwelle wieder und wußte nicht so recht, wie er so rasch dorthin gelangt war. Fast gleichzeitig überbrachte Betty Lily eine weitere Nachricht.
    Als Lily kurz darauf an der Tür zur Bibliothek klopfte, hörte sie ein sanftes »Treten Sie ein, Mrs. Winthrop!«
    Vorsichtig öffnete sie die Tür und überlegte fieberhaft, welche Folgen die Szene vom Mittag wohl haben konnte. Nach diesem Durcheinander hatte sie Sam eigentlich bestrafen wollen, doch als er sie mit seinem schmelzenden, unerreichten Waisenkindblick angesehen hatte, hatte sie nachgegeben. »Hallo!« grüßte sie und trat nur zögernd einen Schritt

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