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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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süß wie der süßeste Honig, und betäubend wie Jasminduft hüllte es ihn ein. Doch dann schüttelte er den Kopf, denn plötzlich kam er sich sehr kindisch vor. Lily hatte gelacht, nichts weiter. Er war froh, daß sie offenbar wenigstens Humor besaß.
    »Nein, Sie müssen sich nicht umziehen. Sie sehen genauso aus, wie man sich eine Mutter vorstellt - ein wenig strapaziert, nervös und aufgeregt. Ah, Duckett, ich nehme an, daß Tilney Jones eingetroffen ist?«
    »Ja, Mylord. Mr. Jones, Mylord.«
    Tilney Jones war ein sehr sympathisch aussehender Mann, Anfang Dreißig mit intelligenten, braunen Augen, breiten Schultern und einer guten Figur. Er besaß einen ausgeprägten Sinn für Humor und konnte Geschichten erzählen, daß sie seine Zuhörer vor Lachen krümmten. Er zählte zu Knights besten Freunden.
    »Was soll dieses Gerede über Kinder, Knight?« erkundigte sich Tilney Jones, während er seinem Freund die Hand schüttelte. »Ich habe mich doch bestimmt verhört, oder nicht? Hat Trump sich etwa über mich lustig gemacht?«
    »Nun, mein lieber Tilney, falls Sie nicht ganz blind für Ihre Umgebung sind, werden Sie bestimmt die Mutter dieser Kinder bemerkt haben! Ich möchte Ihnen Mrs. Winthrop vorstellen. Tilney Jones, mein Anwalt, der manchmal schon spricht, bevor er sich umgesehen hat.«
    Wie der Blitz machte Tilney Jones auf dem Absatz kehrt und schwieg verdutzt, als er Lily erblickte, die schräg hinter ihm gestanden hatte. Er hatte erwartet, eine Mutter zu sehen, eine richtige, die vielleicht seiner eigenen ähnelte, doch ganz bestimmt keine so zauberhafte, junge Frau! »Sie sind doch niemals eine Mutter!«
    »Doch, das ist sie, alter Knabe!« bemerkte Knight. »Sie hat ein kleines Mädchen.«
    Du lieber Himmel! dachte er, während er die Verwirrung seines Freundes beobachtete. Ich schwöre, daß ich mich niemals mehr von einer Frau derartig in den Bann schlagen lassen werde. Das ist ja erniedrigend und einfach entsetzlich!
    »Nun sagen Sie brav ›Es ist mir ein Vergnügen, Madame. Verzeihen Sie mein Benehmen! Ich bin sicher, daß Ihre Kinder ganz reizend sind!‹ Los, Tilney!«
    Lily hatte solche Reaktionen wie diese schon häufiger erlebt und ging einfach darüber hinweg. Es bedeutete ihr nichts, so viel Aufmerksamkeit zu erregen. Lächelnd reichte sie dem Anwalt die Hand. »Achten Sie nicht auf ihn, Mr. Jones! Ich freue mich, Sie kennenzulernen, und ich vertraue fest darauf, daß Sie eine Lösung für unser Problem finden werden.«
    »Ja«, sagte Tilney Jones nur, ohne seine Augen abwenden zu können.
    »Tilney, nehmen Sie sich zusammen! Sie bringen Mrs. Winthrop in Verlegenheit und mich ebenfalls!«
    Lily entzog dem Anwalt ihre Hand, die er noch immer fest umklammert hielt.
    »Können wir zur Sache kommen?« fragte Knight mit spöttischem Unterton in der Stimme.
    In der Nähe von Harrowgate,
    England Oktober 1814
    »Ja«, meinte Monk Busch, »wir sind auf der richtigen Fährte. In Kürze werden wir sie und die Kinder haben!«
    »Ich habe Durst«, stellte Boy fest, während er mit trokkener Zunge über seinen buschigen Schnurrbart fuhr. »Außerdem bin ich hungrig.«
    »Wie immer! Du bist dürr wie ein Galgen und frißt wie eine fette Hure! Halt die Klappe! Zuerst überzeugen wir uns davon, daß sich Tristans Vögelchen tatsächlich in Damson Farm befindet. Vorher habe ich keine Ruhe. Danach können wir uns dann ein bißchen Zeit lassen.«
    »Wir wissen aber noch nicht, ob sie überhaupt etwas damit zu tun hat, Monk. Vielleicht hat Tris die Sachen auch anderswo versteckt. Möglicherweise sogar in Brüssel.«
    Monk warf seinem Partner einen verächtlichen Blick zu. »Wir haben doch das ganze verdammte Haus auf den Kopf gestellt und nichts gefunden! Außerdem ist das Vögelchen verdächtig schnell abgehauen, nachdem Tris unter der Erde war. Sie muß die Sachen einfach irgendwo haben!«
    »Und weshalb ist sie dann zu Verwandten gefahren? Weshalb hat sie sich mit dem Vermögen nicht einfach selbständig gemacht?«
    Diese Frage hatte sich Monk ebenfalls gestellt. »Keine Ahnung«, brummte er. »Vielleicht als Tarnung. Die Kleine ist klug. Tris hat sich Hals über Kopf in sie verliebt. Das hat er mir einmal im Suff anvertraut.«
    »Sie ist ja auch schön!« entgegnete Boy. »Ich wüßte gern, ob der arme Tris mit ihr geschlafen hat, bevor er abgekratzt ist.«
    »Der
arme
Tris? Du bist mir vielleicht einer! Er hat schließlich den Polizeirichter bestochen und uns in ein stinkendes, französisches Gefängnis

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