Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
Vom Netzwerk:
verschwommen.
    Lily hatte weit ausgeholt und Knight dann mit ganzer Kraft die Faust ans Kinn geschmettert. Schmerzblitze zuckten durch seinen Kopf. Dann verlor er das Gleichgewicht, und er taumelte rückwärts. Fast gleichzeitig holte Lily noch einmal aus und traf ihn diesmal mitten im Bauch. »Mistkerl! Gefühlloser Mistkerl!«
    Unglücklicherweise rutschte Knight auf dem Teppich vor dem Kamin aus und schlug im Fallen mit dem Kopf auf die Ecke des Kaminsimses auf. Wie ein Stein sackte er zu Boden.
    Heftig atmend stand Lily über ihm und rieb sich ihren schmerzenden Knöchel. »Ich hasse Sie! Verdammt, ich hasse Sie!« Dann kniete sie neben ihm nieder und fühlte nach seinem Herzschlag, doch der war stark und gleichmäßig. »Offenbar kann nichts, aber auch gar nichts, diesen scheußlichen, verhaßten...« Lily holte tief Luft. Dann stand sie auf und betrachtete ihr Opfer sekundenlang nachdenklich. Schließlich lächelte sie. Dann wälzte sie ihn einige Male hin und her, bis er schließlich mitten auf dem kleinen Teppich vor dem Kamin lag. Entschlossen packte sie schließlich die Enden und zerrte den Teppich quer durch das Zimmer. Alle paar Meter mußte sie eine Verschnaufpause einlegen, und als sie ihn schließlich draußen auf dem Flur hatte, schmerzten ihre Arme beträchtlich.
    Doch sie gab nicht auf, sondern zerrte den Teppich samt seiner Last bis vor die Tür von Knights Schlafzimmer. Dort ließ sie ihn ohnmächtig und halbnackt liegen und holte einige Decken aus ihrem Zimmer, die sie ihm überwarf. Danach rieb sie sich in einer zufriedenen Geste die Hände, bevor sie ihr zerrissenes Nachthemd zusammenraffte und diesmal endgültig in ihr Zimmer zurückkehrte. Nachdem sie die Tür abgeschlossen hatte, war sie bereits kurze Zeit später friedlich eingeschlafen.

14. Kapitel
    »Mylord!«
    Beim Klang dieses entsetzten Ausrufs erwachte Knight sehr plötzlich. Als er vorsichtig ein Auge öffnete, sah er, wie Stromsoe sich über ihn beugte, und erst dann begriff er ganz allmählich, daß er offenbar im Flur auf dem harten Fußboden lag und ganz kalt und steif war. Ruckartig setzte er sich auf. Sein Kinn pochte heftig, und sein Kopf platzte beinahe vor Schmerzen. Als er vorsichtig mit der Hand über den Hinterkopf strich, entdeckte er Blutspuren an seinen Fingerspitzen, und gleichzeitig meldete sich auch die Stelle wieder, an der ihn Boys Kugel gestreift hatte.
    »Mylord, was machen Sie denn hier draußen im Flur? Ich verstehe gar nichts mehr.«
    »Schweigen Sie, Stromsoe! Ich sterbe, wenn ich nur daran denken muß!« Während er sich sein schmerzendes Kinn rieb, kehrten nach und nach die Erinnerungen an den vergangenen Abend zurück. Lilys ausholende Bewegung war das letzte, was er gesehen hatte. »Mein Gott, sie hat wahrlich einen beachtlichen Schlag!« brummelte er anerkennend.
    »Was haben Sie gesagt, Mylord? Sind Sie wirklich völlig bei Sinnen?«
    »Halten Sie den Mund, Stromsoe, und helfen Sie mir lieber hoch! Oh, Gott, ich bin so steif wie das Korsett einer fetten Madame!«
    »Das ist nicht weiter verwunderlich, Mylord, wenn man wie Sie die ganze Nacht auf dem Fußboden schläft. Wie sind Sie nur dorthin geraten? Und woher kommen die Decken?«
    »Äußerst interessante Fragen, nicht wahr? Aber leider kann ich sie auch nicht beantworten.« Hatte Lily ihn etwa aus lauter Mitleid zugedeckt? Selbst das Lächeln schmerzte, von Kinn, Kopf und Rücken gar nicht zu reden. Falls Lily sich an ihm hatte rächen wollen - nun, das war ihr gelungen!
    »Ein heißes Bad!« bestellte Knight bei seinem Kammerdiener, während er krumm und stöhnend in sein Zimmer schlich. Als er sich dann auch noch gedankenlos durch die Haare strich und aus Versehen die dicke Beule berührte, stöhnte er laut. Doch gleich darauf schloß er die Augen, denn als er die Hand wieder gesenkt hatte, war ihm für Sekunden Lilys Duft in die Nase gestiegen. Er sah wieder den Ausdruck ihrer Augen, als sie den Höhepunkt erreicht hatte, hörte ihre Schreie und spürte, wie sich ihr Körper gegen seine Finger drängte. »Oh, Gott!«
    Als Stromsoe gerade den Raum verlassen wollte, fuhr Knight herum. »Haben Sie Mrs. Winthrop heute morgen schon zu Gesicht bekommen?«
    »Nein, Mylord.«
    »Dann erkundigen Sie sich bei Duckett!« »Ja, Mylord.«
    »Und beeilen Sie sich, Stromsoe!«
    Verwundert runzelte Stromsoe bei diesem Ton die Brauen, doch dann nickte er nur kurz und ging hinaus. Als er einige Minuten später mit zwei Dienern, die die Badewanne und das Wasser

Weitere Kostenlose Bücher