Magie der Liebe
allerschönste Frau.«
Rasch stieß Lily mit ihm an. »Auf uns!« erwiderte sie lächelnd. »Komisch ist es ja schon«, sagte sie, während sie zusah, wie Knight ihren Teller mit verschiedenen Gemüsen füllte, »aber ich hätte nie gedacht, daß ich einmal eine Viscountess werden könnte! Nachdem Vater und ich England verlassen hatten, hatten wir niemals Geld und ich somit auch keine standesgemäße Aussteuer.«
»Aber du hattest etwas, das mehr zählt als Geld, Lily.«
»Und was?«
»Du hast nicht nur dich selbst, sondern gleich eine ganze Familie mitgebracht. Zwei sehr starke Argumente.«
Lily wußte nicht genau, ob es ihm ernst war, oder ob er sich nur lustig machte. Sie kannte ihn einfach noch nicht gut genug. »Ja, die Kinder sind wirklich wundervoll!«
»Und du etwa nicht?«
»Ich bin nur ich, Knight. Eine ganz durchschnittliche Frau.«
»Meine Frau ist niemals durchschnittlich! Oh, ich bin froh, daß es überstanden ist. Du auch?«
»Das weiß ich nicht«, antwortete sie nach einigem Nachdenken zögernd, während sie mit ihrem Weinglas spielte. »Es ging alles so schnell und - ich weiß eigentlich gar nicht, was ich denken soll.«
»Ich bin so erleichtert, daß es glatt für uns beide ausreicht!« erklärte Knight. »Du gehörst jetzt mir, und ich schwöre, daß ich immer gut für dich sorgen werde.«
Während Knight das sagte, betrachtete Lily seine Hände, die immer noch mit Servieren beschäftigt waren. Sie stellte sich vor, wie diese Hände ihren Körper streichelten ...
Knight hielt inne. »Hör auf, mich so anzusehen! Sonst lege ich dich gleich hier auf den Tisch und mache mich über dich her!«
»Oder umgekehrt«, bemerkte Lily und versuchte, sehr unschuldig dreinzuschauen. Doch der hungrige Ausdruck in ihren Augen ließ Knight aufstöhnen.
Gewaltsam riß er sich zusammen. »Hier!« sagte er und stellte den Teller vor Lily auf den Tisch.
»Mimms hat sich schon wieder übertroffen!«
Nachdem Knight sich gesetzt hatte, lächelte er Lily über den Tisch hinweg zu. »Los, mein Schatz, du mußt etwas essen!« meinte er aufmunternd. »Du wirst deine Kraft noch brauchen!«
Lilys Gabel zitterte ganz leicht. Knight war es nicht entgangen, und er war überaus entzückt. Seine Frau - eine geborene Lady, die Lust auf ihren Ehemann hatte! Es war kaum zu fassen! Energisch verdrängte er die Gedanken an Tris oder irgendwelche anderen Männer aus seinem Kopf, denn die Vergangenheit zählte jetzt nicht mehr.
»Lily.«
Sie blickte ihn an und wurde ganz still, denn seine Augen glitzerten wie die Kerzen im großen Leuchter.
»Dies ist unsere Hochzeitsnacht.«
»Ich weiß.«
»Bist du aufgeregt?«
»Ja. Du nicht?«
»Nein.«
»So eine dumme Frage! Schließlich bist du ein Mann!«
»Dieser Feststellung kann ich nicht widersprechen. Ich möchte nur, daß du mir vertraust.«
»Es ist alles noch so neu. Für mich bedeutet es, daß ich nun nicht mehr nur für die Kinder und für mich verantwortlich bin, sondern auch noch für dich.«
»Weshalb überläßt du nicht einfach mir die Verantwortung für euch alle? Ich will dir doch nur begreiflich machen, daß du von heute an nicht mehr allein bist, Lily, und nicht mehr allein für alles geradestehen mußt. Du hast jetzt mich.«
»Das stimmt. Ich bin satt, Knight.«
»Ein paar Bissen mußt du noch essen. Erinnerst du dich an den Nachmittag im Eichenwald?«
Sie wollte es nicht zugeben, ihm keine Gelegenheit geben, schon wieder seine männliche Überlegenheit zu demonstrieren, doch diese Augenblicke hafteten in ihrem Gedächtnis wie eingebrannt. Sie mußte heftig schlucken, wenn sie nur daran dachte. Und als sie sich an die wilden, aufwühlenden Gefühle erinnerte, nickte sie.
»Weißt du noch, was wir gemacht haben?«
»Bitte, Knight! Iß lieber deinen Teller leer.«
»Du standest an der Eiche. Weißt du noch, an der dikken? Ich habe dich geküßt und dann unter deinen Rock gefaßt.« Er machte eine kleine Pause und beobachtete genüßlich, wie Lily ihre Gabel unruhig von einer Hand in die andere nahm und schließlich auf dem Tellerrand ablegte. Dann griff sie nach ihrer Serviette.
Als er weitersprach, klang seine Stimme noch leiser und eindringlicher. »Spürst du wieder meine Hände an deinem Knie und an deinem Schenkel? Du hast gezittert und so wundervoll gestöhnt, Lily.«
»Knight!«
»Als meine Finger endlich am Ziel waren, haben sie deine heiße, geschwollene Scham gefühlt. Du hast mich begehrt, hast in meinen Mund gestöhnt...« Seine
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