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Magie der Sehnsucht - Roman

Magie der Sehnsucht - Roman

Titel: Magie der Sehnsucht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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plötzlich, was mit ihm geschehen war.
    Die Dunkelheit. Deshalb hatte er das Licht nur gedimmt.
    »Tut mir so leid, Julian, daran dachte ich nicht.«
    Er schwieg, und sie nahm ihn in die Arme. Wie ein Kind klammerte sich dieser große, starke Mann an sie, seufzend legte er den Kopf auf ihre Brust.
    Unter ihren Lidern brannten Tränen. Und in diesem Moment fasste sie einen unumstößlichen Entschluss. Niemals würde sie ihn in das Buch zurückkehren lassen. Auf keinen Fall. Irgendwie würde sie den Fluch besiegen. Und wenn das alles überstanden war, würde Julian hoffentlich Mittel und Wege finden, um sich an den Schuldigen zu rächen.

9
    STUNDENLANG LAG SIE reglos im Bett und lauschte Julians gleichmäßigen Atemzügen. Einen Schenkel zwischen ihren Beinen, einen Arm um ihre Taille geschlungen, schlief er tief und fest. Die Nähe seines warmen Körpers weckte eine schmerzhafte Sehnsucht.
    Und sein Duft … Am liebsten hätte sie ihre Nase an seinen Hals gedrückt, um das würzige Aroma seiner Haut noch intensiver zu genießen.
    Noch nie hatte jemand solche Emotionen in ihr entfacht. Sie fühlte sich geschätzt, geborgen, begehrenswert. Und Julian war ihr so vertraut. Seltsam – obwohl sie einander kaum kannten … Aber er berührte irgendetwas in ihrem Innern, das über die physische Ebene hinausging. Er war stark und gebieterisch. Und amüsant. Immer wieder brachte er sie zum Lachen. Und er erwärmte ihr Herz.
    Behutsam streichelte sie seine Finger, die vor ihrem Kinn lagen. So schöne Hände. Schmal und doch kraftvoll, selbst wenn sie sich im Schlummer entspannten. Und die magische Wirkung, die sie auf ihren Körper haben konnten, grenzte an ein Wunder.
    Ihr Daumen glitt über den Generalsring. Wie mochte Julian damals gewesen sein? Falls der Fluch sein Alter nicht geändert hatte, war er nicht viel älter als dreißig.
    Hatte er schon in so jungen Jahren ein Heer befehligt? Nun, Alexander der Große hatte sich bei seinem ersten Feldzug kaum rasieren müssen. Sicher war Julian eine imposante Erscheinung auf dem Schlachtfeld gewesen. Sie
schloss die Augen und versuchte sich auszumalen, wie er seine römischen Feinde angegriffen hatte – hoch zu Ross, in schimmernder Rüstung, das Schwert erhoben.
    »Iason?«
    Als sie seine Flüsterstimme hörte, drehte sie sich zu ihm um. Offenbar hatte er im Schlaf gesprochen. »Julian?«
    Sein ganzer Körper war angespannt. Dann schlug er um sich. In einem wirren Gemisch aus Englisch und Altgriechisch stieß er hervor: »Nicht! Okhee! Okhee! Nein!« Kerzengerade setzte er sich im Bett auf.
    Ob er immer noch schlief, konnte sie nicht feststellen. Instinktiv berührte sie seinen Arm.
    Da packte er sie fluchend, zerrte sie über seinen Körper hinweg und warf sie rücklings auf die Matratze. Die Lippen verzerrt, ein wildes Flackern in den Augen, starrte er sie an. Eisern umklammerte er ihre Arme.
    »Zur Hölle mit dir!«, fauchte er.
    »Bitte, Julian …« In wachsender Angst versuchte sie sich zu befreien. »Ich bin’s, Grace!«
    »Grace?«, wiederholte er. Verwirrt blinzelte er und ließ sie los, hob seine Hände und musterte sie erstaunt, als würde sie nicht zu ihm gehören. »Habe ich dir wehgetan?«
    »Nein, alles in Ordnung. Geht es dir gut?«
    Er rührte sich nicht.
    »Julian?« Vorsichtig streckte sie eine Hand nach ihm aus, und er schreckte vor ihr zurück, als wäre sie eine tödliche Gefahr.
    »Kein Grund zur Aufregung, nur ein böser Traum.«
    »Ein böser Traum? Oder eine schreckliche Erinnerung?«
    »Eine Erinnerung, die mich in allen meinen Träumen verfolgt«, flüsterte er wehmütig und stieg aus dem Bett. »Ich sollte woanders schlafen …«

    Energisch ergriff sie seinen Arm und zog ihn zum Bett zurück. »Hast du das früher immer getan – wenn du bei anderen Frauen warst?«
    Wortlos nickte er.
    »Hast du jemals irgendwem von dem Traum erzählt?«
    Entrüstet starrte er sie an. Wofür hielt sie ihn? Für ein weinerliches Kind, das seine Mutter brauchte?
    Stets hatte er seinen Kummer in seiner Seele verschlossen. Dazu war er erzogen worden. Nur wenn er schlief, überwanden die Erinnerungen alle Verteidigungsbastionen. Nur im Schlaf war er schwach.
    In dem Buch gab es niemanden, den er verletzen konnte, wenn die Albträume ihn heimsuchten. Aber sobald er aus seinem dunklen Gefängnis entlassen wurde, fand er es besser, wenn keine Herrin an seiner Seite schlief. Denn er könnte sie unwissentlich verletzen.
    Womöglich hätte er Grace getötet … Dieser

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