Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magie des Mondes - Vollmond

Magie des Mondes - Vollmond

Titel: Magie des Mondes - Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.K. Schoenme
Vom Netzwerk:
gekommen, dass das alles einfach nicht zwischen Tür und Angel möglich ist; es gibt gewisse Regeln, kein Außenstehender darf von uns wissen – also wie hätten wir dir alles erklären sollen, ohne deine Adoptiveltern einzuweihen? Und wir konnten auch Mirjam nicht schicken, sie hätte nicht die notwendige Kraft und das notwendige Durchsetzungsvermögen dir gegenüber gehabt, dich zum Mitkommen zu überreden. Wir sind daher zu dem Entschluss gekommen, dass es besser ist, wenn die Jungs dich herbringen. Julian und Alex hatten Bedenken – nicht dass du ihnen hättest entkommen können – sie hatten Angst um dich – naja wohl eher viel mehr davor, dass du Angst vor ihnen haben könntest, wenn sie dich gewaltsam in dieses Geländemobil zerren – und du solltest auch nicht den kompletten Weg hierher kennen. Deswegen haben sie dich betäubt und das Mittel ein paar Mal nachgegeben, damit du bei Grenzübergängen oder wichtigen Wegabschnitten keinen Ärger machst… – ich glaube, das erklärt erst einmal die Entführung an sich…“
Ich schüttelte den Kopf. Das alles war so wirr, dass es wirrer gar nicht mehr ging oder doch? Julian legte seine Hand sanft auf meine, die auf meinem Bein ruhte. Seine warmen Finger, die sich um meine kalten schlossen, gaben mir seltsamer Weise ein beruhigendes Gefühl. Es war auch Julian, der weitersprach. „Weist du… das, was deine Eltern dir zeigen wollten… es gibt mehr auf dieser Welt als nur Farben, Gut oder Böse, Mensch oder Tier. In Hollywoodfilmen bezeichnet man uns in irrwitzigen Filmen als Werwölfe – wir ziehen den Begriff Gestaltenwandler vor. Wir sind sowohl Mensch als auch Tier.“
Ich hatte alles Mögliche erwartet, aber nicht das! Wahrscheinlich wollte er mich auf den Arm nehmen!
Das konnte er schließlich nicht ernst meinen?!
„Ja…nette Aprilgeschichte! Und an was soll ich als nächstes glauben? Vielleicht Dämonen, Außerirdische, Geister, Zeitreisende oder Vampire?“
„Ich mache keine Scherze!“, er sah mich ernst an. „Mir ist klar, dass es für dich schwer sein muss, mir das zu glauben, aber es ist so. Deswegen können wir im Dunkeln perfekt sehen, sind übernatürlich schnell, haben ein unglaublich gutes Hör- und Riechvermögen und unter anderem auch eine übernatürlich schnelle Wundheilung, egal ob als Mensch oder in Wolfsform.“
Mein Blick schweifte durch die Runde, in der Hoffnung jemand könnte diesen Unsinn endlich als Scherz enttarnen, doch das tat niemand. Alle Blicke ruhten mit ernstem Ausdruck auf mir.
„Ich habe dir doch gesagt, dass sie einen Beweis brauchen wird, um es wirklich zu glauben.“, sagte seine Mutter zu ihm. „Aber bevor du das tust, sollte sie da nicht vielleicht einmal die Chance haben, ihren älteren Bruder kennen zu lernen?“
„Was?“, fragte ich fassungslos. „Ihr müsst euch da echt irren, ich kann mich nicht erinnern, jemals einen Bruder gehabt zu haben…“
„Es stimmt aber alles, du hast einen Bruder“, versicherte Julians Mutter mir
„Und du kennst ihn auch eigentlich schon!“
Erst nach und nach nahmen ihre Worte in meinem Kopf Gestalt an. Ich erinnerte mich an Alex seltsamen Humor, der meinem sehr ähnlich war… an seine seltsame Wortwahl in der Eingangshalle… an seine unergründlichen Blicke auf der Fahrt… zählte eins und eins zusammen. Anscheinend konnten die anderen mich denken sehen, denn Miri stand auf und tauschte mit Alex den Platz, sodass er nun neben mir saß. Ich schaute ihn langsam fragend an und er nickte mit Tränen in den Augen und umarmte mich und drückte mich fest an sich.
Dieses Gefühl, das ich in dem Moment hatte, war unbeschreiblich. Es existierte doch noch ein Teil meiner ursprünglichen Familie. Seltsam vertraut und doch so fremd.
Von der Situation überfordert konnte ich seine Umarmung nicht so wirklich erwidern, ich drückte ihn nur sehr sanft und ließ meine Arme wieder sinken.
Langsam löste er sich von mir, griff nach meinen Händen, nahm sie in seine.
„Du wirst dich bestimmt wieder irgendwann erinnern.“
Julian stellte sich nach einigen schweigsamen Momenten mir gegenüber. Sein eindringlicher Blick bohrte sich in meinen, während er nun wieder meine Hand in seiner hielt. Auf meiner Haut breitete sich erneut ein elektrisches Kribbeln aus. Das Gefühl, das diese simple Berührung auslöste, war berauschend. Mit der anderen Hand berührte er kurz zärtlich meine Wange, bevor er sie unter mein Kinn legte, damit ich ihn ansah. Unsere Blicke trafen sich und ich war für

Weitere Kostenlose Bücher