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Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)

Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)

Titel: Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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veränderte seine Haltung und gestattete ihr, unter ihm herauszuschlüpfen. Sie bewegten sich mit großer Behutsamkeit, um zu vermeiden, dass die Sträucher um sie herum in Bewegung gerieten. Der Nieselregen half, leise Geräusche zu überdecken, aber er dämpfte auch das Nahen des Feindes.
    »Wie viele?«, fragte Hannah.
    Jonas zuckte die Achseln. »Mehr als fünf. Vielleicht sechs.« Und genau das bereitete ihm Sorgen. Sie wollten Hannah unbedingt. Aber warum? Diese Frage setzte ihm zu. Wer konnte Hannah hassen? Es erschien ihm unmöglich, aber es gab eine Antwort darauf, direkt außerhalb seiner Reichweite. Er konnte sie geradezu auf seiner Zunge schmecken, aber es gelang ihm
nicht, sie auszuspucken. Sein Gehirn arbeitete schnell und wertete Daten aus und genau das war, in Verbindung mit seiner hoch entwickelten Intuition, der Grund dafür, dass er in seinem Job gute Arbeit leistete. Nun brauchte er seine Fähigkeit, Daten schnell auszuwerten, und ausgerechnet jetzt schien sie ihn im Stich zu lassen.
    Die Männer bewegten sich durch die Sträucher und Bäume und bahnten sich mit gezogenen Waffen langsam einen Weg. Hannahs Hände begannen ihre anmutigen Bewegungen aufzunehmen, doch diesmal klang ihre Melodie anders und der Tonfall war weitaus irdischer. In der Nähe der Redwoodbäume, direkt vor ihren Feinden, kräuselte sich der Boden. Laub und Nadeln kamen in Bewegung und rollten sich gemeinsam mit abgestorbener Vegetation sachte voran.
    Die Männer blieben abrupt stehen. Sie redeten aufeinander ein.
    »Sie glauben ein Erdbeben zu spüren«, übersetzte Hannah, deren Stimme jedoch abgelenkt klang. »Sie glauben, der Bach hätte nur deshalb getan, was er getan hat, weil …« Sie unterbrach sich.
    Jonas sah auf Hannah hinunter. Ihre Konzentration wurde sofort wieder vollständig von dem Erdboden und der Vegetation in Anspruch genommen, vor der sich der Feind flüsternd zusammenkauerte. Die Erde wölbte sich immer mehr und die Vegetation rollte auf die Gruppe zu. Der Boden schlug mit zunehmender Geschwindigkeit Wellen. Über ihnen bebten die Bäume, und als sie aufblickten, brachen spröde Äste und zersplitterten, fielen von oben auf sie herab und bohrten sich wie Speere in den Boden. Die dicken Äste entwickelten bei ihrem Fall genug Schwung, um sich tief in den Boden zu graben. Als sie aufrecht dastanden, bildete jeder Ast eine Zaunlatte und dieser Zaun umgab die Männer, während der Boden sich weiterhin hob und senkte.
    »Ich höre Sirenen«, sagte Jonas. »Noch ein paar Minuten
und die Verstärkung ist da.« Es lag ihm nicht, sich zu verstecken. Er wäre viel lieber aufgesprungen und hätte die Männer, die Hannah töten wollten, einen nach dem anderen abgeknallt.
    Plötzlich lehnte sie sich an ihn und ihr Kopf fiel auf seine Brust zurück, während er die Arme hob und sie um ihre Taille schlang, um sie zu stützen. Jonas fluchte leise und wollte Hannah behutsam auf den Boden legen. Sie umklammerte sein Handgelenk.
    »Noch nicht. Warte. Sag mir, wenn sie wieder auf uns zukommen. «
    Jonas sah, wie die Männer den Zaun aus Ästen durchbrachen und taumelnd zurückwichen. Die Wellen, die der Boden schlug, folgten ihnen, doch sie waren schon viel schwächer, da Hannahs Kraft nachließ. Er seufzte. Sie würden noch einen letzten schnellen Vorstoß unternehmen. Er sah es nicht wirklich, aber er konnte es fühlen.
    Die Männer bildeten einen lockeren Halbkreis und begannen einen Kugelregen auf den Wald loszulassen. Er legte Hannah sofort flach auf den Boden und fluchte, als die Kugeln ihnen nahe kamen und sich um sie herum in Bäume und in den Boden bohrten. Er hörte Hannahs sanfte Stimme, diesmal melodisch, die vertrauten Klänge. Ihre Wesensverwandtschaft mit dem Wind war innerhalb ihrer Familie längst zur Legende geworden. Und der Wind antwortete ihr augenblicklich. Laub raschelte, als die Brise stärker wurde, Äste schwankten, Baumstämme bogen sich.
    Spitze Nadeln lösten sich von den Redwoodbäumen und schwärmten aus wie ein zorniger Bienenschwarm, als sie mit einem Unheil verkündenden Surren durch die Luft wirbelten und sich auf Hannahs Feinde stürzten. Die Nadeln durchdrangen deren Haut und gruben sich tief hinein, wie die Stacheln von Hunderten von Insekten, die in jedem Zentimeter entblößter Haut stecken blieben. Der Feind machte kehrt und ergriff
die Flucht. Er rannte aus dem Wald, als seien Dämonen hinter ihm her.
    Hannah schmiegte ihr Gesicht an Jonas’ Brust und sackte in seinen Armen schlaff

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