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Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)

Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)

Titel: Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dass diese Auseinandersetzung zu nichts führen würde. Hannah seufzte und schüttelte den Kopf und ihre langen Korkenzieherlocken flogen in alle Richtungen. Sie wirkte so niedergeschlagen, dass sich sein Herz schmerzhaft zusammenzog.
    »Hannah, ich käme mit dir, wenn ich könnte, aber es geht nicht.« In seine Stimme hatte sich unbewusst ein gequälter Unterton eingeschlichen. Er wusste, dass er grob und verärgert wirken musste, damit sie glaubte, es drehte sich alles nur darum, dass sie ihren Körper entblößte. Doch sein Bedauern war ihm anzuhören, und da sie schnell von Begriff war, entging es ihr nicht. Er hätte nicht herkommen dürfen, wenn er so müde und erschöpft war und sie dringend brauchte, aber jetzt war es zu spät.
    Argwohn huschte über ihre Züge und sie presste beide Hände auf seine Brust, eine Handfläche direkt auf sein Herz, bevor er es verhindern konnte. Er fühlte, wie ihr Geist sich an seinem rieb. Wenn jemand ihn gefragt hätte, hätte er die Verbindung geleugnet, aber bei Hannah war dieses Gefühl immer sehr ausgeprägt. Er errichtete so schnell wie möglich innere Blockaden. Das hatte er sich bereits vor Jahren angewöhnt, als er begriffen hatte, dass sie ihn nach Belieben »lesen« konnte, aber Hannah war zu flink. Sie drang blitzschnell zu seinem Geist vor, ehe seine Barrieren sie fernhalten konnten, und brachte seine tiefsten Geheimnisse ans Licht. Ihre Hände glitten über sein Hemd und zu der Wunde in seiner Seite hinab. Der pochende Schmerz ließ augenblicklich nach und ihr Gesicht wurde im selben Moment blasser.
    Jonas nahm ihre Hände und zog sie von seiner Brust. Was er von ihr wollte, war nicht, dass sie seine Wunden heilte. Das hatte sie gerade erst kürzlich getan und sich dabei so sehr verausgabt,
dass sie sich immer noch nicht vollständig davon erholt hatte.
    Sie lehnte sich wieder zurück und ihre Arme fielen schlaff an ihren Seiten hinunter. Ihre großen blauen Augen starrten ihn an und das Schweigen zwischen ihnen zog sich in die Länge, während die Anspannung wuchs, bis er am liebsten frustriert seinen Kopf gegen die Wand geschlagen hätte.
    »Jonas …«
    Er hob eine Hand. »Nein, Hannah. Tu das nicht. Wir reden nicht darüber.«
    Ihre Augen funkelten ihn an. Im Kamin knisterten Flammen, die vorher nicht da gewesen waren. Die Flammen auf dem Herd brannten lichterloh und er wusste, dass er sich in Schwierigkeiten gebracht hatte. »Oh, doch, wir werden darüber reden, Jonas. Du hast es uns versprochen .«
    »Ich habe gar nichts versprochen. Ich habe gesagt, ich würde nicht mehr für das Verteidigungsministerium arbeiten, und das habe ich auch nicht.«
    »Du arbeitest für den Geheimdienst, du Lügner, und das ist verflucht gefährlich.« Ihre Stimme peitschte wütend auf ihn ein, eine Waffe, die nur Hannah gegen ihn in der Hand hatte. Mit ihrer Enttäuschung und ihrer Angst konnte sie ihm die Haut zerfetzen. Und sie fürchtete sich wirklich. Sie roch nach Furcht und dieses starke Gefühl strömte aus ihr heraus, als sei ein Damm gebrochen.
    »Das Nichtstun hat mich wahnsinnig gemacht, Hannah, und dann haben sie mich gebeten, eine kleine Aufgabe für sie zu übernehmen.«
    Sie schwieg einen Moment lang und ihre blauen Augen gruben sich in seine. »Das ist nicht wahr. Sag mir die Wahrheit. «
    Er seufzte und fuhr sich aufgewühlt mit den Fingern durchs Haar. »Sieh mal, Schätzchen, selbst dann, wenn ich es möchte, kann ich dir nicht immer sagen, was ich tue.«

    »Deshalb verschwindest du auch immer wieder. Worum geht es dabei, Jonas? Es schien, als hättest du all das hinter dir gelassen, als du nach Sea Haven zurückgekommen bist und den Posten als Sheriff angenommen hast. Du hast dich endlich wieder wohl gefühlt, zum ersten Mal nach langer Zeit. Nach deiner Rückkehr hast du lange gebraucht, um diese Dinge abzuschütteln.« Das entsprach der Wahrheit. Seine Aura war zeitweilig beinah schwarz gewesen und sie brauchte ihn nur flüchtig mit einer Hand zu streifen, damit der hellfühlige Teil in ihr vor dem lastenden Dunkel in seinem Innern zurückschreckte.
    Was konnte er ihr sagen? Sein Dasein war über einen langen Zeitraum von Tod und Zerstörung erfüllt gewesen. Er hatte nahe Bekanntschaft mit der Schattenseite des Lebens gemacht, mit dem Bodensatz und dem Abschaum, mit Rauschgiftbaronen, Terroristen und Mafiosi. Dann hatte er sich nach Sea Haven zurückgezogen, weil er dringend sein Leben ändern musste. Doch er schien sich nie wirklich von den menschlichen

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