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Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)

Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)

Titel: Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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zornigen Kommentar. Wenn er eine Entscheidung kritisierte, die ihre Eltern vor Jahren getroffen hatten, dann erreichte er damit höchstens, dass sie sich noch mehr aufregte. Jedes Gespräch mit Hannah kam bestenfalls stockend in Gang, wenn sie nicht von ihren Schwestern umgeben war. Und wenn sie in seiner Gegenwart stotterte, dann musste sie wirklich außer sich sein. Es hatte ihn lange, frustrierende Jahre gekostet, hinter Hannahs Geheimnis zu kommen und herauszufinden, dass ihre Schwestern ihr halfen, wenn sie in der Öffentlichkeit reden musste.
    Er holte tief Atem und stieß ihn wieder aus, während er weiterhin behutsam ihren Nacken massierte, um ihr die Anspannung und die Furcht zu nehmen. Zum ersten Mal lief sie nicht vor ihm weg und er war entschlossen, diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. »Ich gehöre doch zur Familie, oder etwa nicht? Warum hast du mir nie etwas davon gesagt?« Er schob seine verletzten Gefühle von sich, denn sein Zorn war ihm weitaus behaglicher. Ihretwegen war er schon lange wütend – und auch auf sie.
    »Ich f-fand es erniedrigend, dass ich n-nichts dagegen tun konnte.« Sie unterbrach sich, holte tief Atem und zwang sich, das Stottern einzustellen. Vor ein oder zwei Tagen hatten ihre
Schwestern ihr geholfen, und wenn sie ruhig blieb und langsam sprach, würde sie es schaffen. »Jemand wie du, Jonas, jemand, der immer alles unter Kontrolle hat, könnte niemals verstehen, was es heißt, jede Kontrolle zu verlieren – und sich vor allem zu fürchten. Ich glaube, ich habe nie erlebt, dass du dich vor etwas oder jemandem fürchtest.«
    Sie sah ihn nicht an und ihre Stimme, ihre zaghafte, hilflose Stimme, brach ihm das Herz. »Das kann schon sein, Hannah, vielleicht habe ich nicht die geringste Chance zu verstehen, was du durchmachst, aber wenn du mich aussperrst, ist dir damit auch nicht geholfen. Ich will für dich da sein. Ich will, dass du mir vertraust.«
    Hannah sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an, in denen Tränen standen. »Ich vertraue dir, Jonas.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, du vertraust mir nicht. Nicht wirklich. Du dachtest, ich würde mich über dich lustig machen, oder?«
    Sie presste sich eine Hand auf den Magen. »Es ist grässlich. Ich finde es einfach grässlich, dass du mich so … so … feige erlebst.«
    »Siehst du dich etwa so? Als einen Feigling?« Er sprach mit sanfter Stimme, obwohl er sie am liebsten erwürgt hätte. Sie war der letzte Mensch auf Erden, den er als Feigling angesehen hätte. Warum beharrte sie darauf, sich stets in einem so negativen Licht zu sehen?
    »Du weißt doch selbst, dass ich es bin. Als du im Krankenhaus warst, hast du mich sogar als einen Angsthasen beschimpft. «
    »Ich stand unter Medikamenten und war tierisch sauer. Jemand hatte auf mich geschossen, Hannah, und du und deine Schwestern, ihr wart in Gefahr. Ich wusste, dass du mir deine Kraft einflößt. Du hast dagesessen und bist von Tag zu Tag blasser und schwächer geworden, während ich wieder zu Kräften kam. Das hat mich fast um den Verstand gebracht.
Es macht mich immer noch wahnsinnig, wenn ich daran denke.«
    Er beugte sich zu ihr vor, nahm ihr Gesicht in seine Hände und sagte ihr das, was in seinen Augen die Wahrheit war. »Es ist meine Aufgabe, auf euch aufzupassen. So ist das nun mal in meiner Welt. Vielleicht ist diese Haltung chauvinistisch oder wie auch immer man das politisch korrekt ausdrückt, aber mir gefällt es, auf dich und deine Schwestern aufzupassen. Ich will nicht, dass sich die Rollen umkehren, und schon gar nicht, wenn ich mit meinen eigenen Augen sehen kann, wie deine Kraft immer mehr schwindet.«
    Er strich ihr mit seinen Fingerkuppen über die Wange, fuhr die Form ihrer Lippen nach und beugte sich noch weiter vor, um ihr zarte Küsse auf den Mund zu hauchen.
    In ihrer Verblüffung hoben sich ihre Wimpern und ihr Herzschlag hätte beinah ausgesetzt, als ihre Blicke sich trafen. Die kleinste Berührung genügte und sie schmolz dahin und verzieh ihm alles, jede Beleidigung und sogar sein arrogantes, tyrannisches Auftreten. Sie verzieh ihm, dass er sie in den letzten vier Tagen mit ihrer Furcht und ihrer Wut allein gelassen hatte.
    »Küss mich, Hannah«, sagte er einschmeichelnd und seine Stimme klang gequält.
    Sie hörte seine zügellose Begierde und ihr Körper reagierte darauf, obwohl ihr Verstand ihr sagte, dass hier ein Irrtum vorliegen musste. Sein Mund war die reinste Magie, so unergründlich und sinnlich und weich,

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