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Magie einer Gewitternacht

Magie einer Gewitternacht

Titel: Magie einer Gewitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Jackson
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bewundernswert darüber hinweggeholfen.“ Plötzlich wurde Derringer bewusst, dass er noch nie mit jemandem über dieses Unglück gesprochen hatte, schon gar nicht mit irgendeiner seiner Freundinnen.
    „Die beiden wissen sicher, wie dankbar du ihnen bist. Und sie sehen es auch daran, dass aus euch allen etwas geworden ist. Das hätte euch, ehrlich gesagt, niemand zugetraut. Und deshalb respektiert man euch heute.“ Lucia lächelte. „Und man bewundert euch auch. Ich weiß nicht, ob du mitbekommen hast, wie der Junge dich heute angeschaut hat, als ihm plötzlich klar wurde, dass du ein Westmoreland bist.“
    „Ja, aber nur wegen Bane.“
    „Das macht nichts.“
    Im Grunde seines Herzens wusste Derringer, dass Lucia recht hatte. Denn darum ging es nicht. Wichtig war nur, was Ramsey und Dillon geleistet hatten. Er streckte die Beine aus. Jede einzelne Minute mit Lucia am heutigen Tag hatte er in vollen Zügen genossen. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er sich einfach nur mit einer Frau amüsiert, ohne dabei irgendwelche Hintergedanken zu haben. Lucia war völlig natürlich gewesen und hatte keinen Moment versucht, Eindruck auf ihn zu machen oder seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    Aber auch ihre Gespräche auf der Fahrt zur Inliner-Bahn und zurück hatten ihm gutgetan. So schwer es zu glauben war, aber sie hatten tatsächlich viel gemeinsam und teilten viele Interessen. Sie sahen beide gern Western, gelegentlich humoristische Sendungen und waren Fans von Bill Cosby und Sandra Bullock. Außerdem ritt Lucia gern.
    Aber das alles war letztendlich nicht entscheidend. Was wirklich zählte, war, dass Derringer Lucias Gesellschaft einfach genoss. Er liebte ihr Lachen, sah sie gern an, und besonders gern legte er ihr den Arm um die Taille, wenn sie nebeneinander herliefen. Außerdem, so musste er zugeben, war sie eine ganz passable Inline-Skaterin.
    „Das war ein wunderschöner Abend, Derringer.“
    Sie hatte die Stiefel abgestreift und die Knie hochgezogen. Derringer musterte ihre langen Beine und stellte sich vor, wie sie in knappen Shorts oder einem kurzen Rock aussehen würden. Vor allem aber erinnerte er sich daran, wie diese Beine ihn in besagter Nacht umschlungen hatten.
    „Ja, das finde ich auch.“
    „Du läufst gut.“
    „Du bist aber auch nicht schlecht.“
    Wieso saß er hier eigentlich und machte Konversation, statt sich zu ihr zu setzen? Offenbar war sie nervös, denn sie knetete unablässig ihre Finger.
    „Lucia, stört es dich, dass ich hier bin?“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Weil du da drüben sitzt und ich hier.“
    Nervös fuhr sie sich mit der Zungenspitze über die Unterlippe, und sofort reagierte sein Körper darauf.
    „Niemand zwingt dich, da sitzen zu bleiben“, erwiderte sie ein wenig schüchtern.
    Er musste lächeln. Natürlich hatte sie recht. Warum sollte er hier auf dem Sofa bleiben, wenn er sich doch nichts sehnlicher wünschte, als ganz nahe bei ihr zu sein? Aber es war ihm völlig klar, dass es am besten wäre, aufzustehen, Lucia für den schönen Abend danken und schleunigst zu verschwinden – und nie mehr zurückzukommen. Gleichzeitig wusste er, dass er genau das nicht tun würde.
    Lucia hatte nicht die geringste Ahnung, was sie angerichtet hatte, was es für ihn bedeutete, einfach nur in ihrer Nähe zu sein. Dass er sich so zu ihr hingezogen fühlte, musste mit dieser gemeinsamen Nacht zu tun haben. Andererseits hatte er mit vielen Frauen Sex gehabt, und keine dieser früheren Nächte hatte nur annähernd so viel Eindruck bei ihm hinterlassen. Was also war an dieser Frau so anders? Und warum konnte er sich nicht dagegen wehren?
    Die Antwort darauf versetzte ihm einen regelrechten Schock. Sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Lucia war, ohne dass es ihm bewusst gewesen war, ein Teil von ihm gewesen. Das war es, was ihm so zusetzte. Und dagegen kannte er nur ein Mittel. Als sie in dieser Nacht miteinander geschlafen hatten, war er irgendwie neben der Spur gewesen. Vielleicht war das das Problem. Das hieß, er musste noch einmal mit ihr schlafen, wenn er alle Sinne beisammenhatte. Dann konnte er diese Episode abschließen, endlich sein bisheriges Leben wie gewohnt weiterführen und seinen inneren Frieden wiederfinden. Vorher allerdings würde er ihr noch sagen, dass er über ihren nächtlichen Besuch Bescheid wusste.
    Aber solch komplizierten Gedankengängen war er im Moment nicht gewachsen. Und so stand er auf und ging zu ihr.
    Es gab keinen Fluchtweg, kein

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