Magie einer Gewitternacht
ziemlich sicher hatte es etwas mit Derringer zu tun.
Sekunden später klopfte es an ihrer Tür. „Herein.“
Ashira kam herein, und wie immer sah sie wunderschön aus. Aber diese Schönheit war nur oberflächlich. Lucia hatte eine ganze Reihe von Geschichten über ihre Launen und Rücksichtslosigkeit gehört. Natürlich wusste sie auch, dass Ashira Besitzansprüche auf Derringer anmeldete. Eigentlich wunderte sie sich weniger über den Besuch als darüber, dass Ashira sich so lange damit Zeit gelassen hatte, sie mit ihren Vorwürfen zu konfrontieren.
„Ashira, das ist aber eine Überraschung. Was kann ich für Sie tun?“ Lucia setzte ein falsches Lächeln auf.
Ihre Besucherin gab sich gar nicht erst die Mühe, dieses Lächeln zu erwidern. „Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich auf Verwandtenbesuch in Dakota war und jetzt wieder da bin.“
Lucia verschränkte die Arme vor der Brust. „Schön für Sie. Und was hat das mit mir zu tun?“
Nach einem bösen Blick auf die Blumen, die auf dem Schreibtisch standen, sah Ashira Lucia wieder an. „Nicht viel, außer dass es um Derringer geht. Vermutlich hat er Ihnen nichts davon gesagt, aber wir beide sind uns einig.“
„Ach? Und worüber?“
„Ganz gleich, mit wem er gerade rummacht, er wird immer wieder zu mir zurückkommen. Sie kennen ihn ja lange genug, um zu wissen, wie wir zueinander stehen.“
„Leider habe ich davon keine Ahnung. Aber allein, dass Sie glauben, hier auftauchen und irgendwelche Ansprüche anmelden zu müssen, spricht für sich selbst. Womöglich sind Sie sich doch nicht ganz so sicher, wie Sie es gern wären.“ Lucia klang überzeugter, als sie es eigentlich war.
„Denken Sie, was Sie wollen. Aber vergessen Sie nicht, dass er wieder zu mir zurückkommt, sobald er mit Ihnen fertig ist. Derringer und ich haben feste Heiratspläne.“
Lucia sank das Herz in die Hose. „Dann gratuliere ich Ihnen. Wenn das alles war, was Sie mir mitteilen wollten, darf ich Sie jetzt bitten zu gehen.“
Jetzt lächelte Ashira das erste Mal, aber dieses Lächeln erreichte ihre Augen nicht. „Fein, aber vergessen Sie nicht, was ich gesagt habe. Damit ersparen Sie sich viel Kummer.“ Mit einem letzten triumphierenden Blick drehte sie sich um und verließ ohne ein weiteres Wort das Büro.
Derringer sah Lucia forschend an. „Hast du irgendwas? Du bist den ganzen Abend schon so still.“
Sie waren Inlinern gewesen, und er betrachtete das bereits als regelmäßige Freitagabendvergnügung. Die Jugendlichen hatten sich an ihn und Lucia gewöhnt und behandelten sie bereits wie ihresgleichen. Jetzt saßen Derringer und Lucia in deren Wohnzimmer. Seit er sie abgeholt hatte, hatte sie kaum etwas gesagt.
Sie lächelte ihn an. „Es war einfach nur eine anstrengende Woche im Büro, und ich bin froh, dass ich zwei Tage freihabe. Das ist alles. Mach dir keine Gedanken.“
Er zog sie in die Arme. „Mir geht es ähnlich. Nächste Woche kommen wieder neue Pferde, und dann trudelt allmählich die Verwandtschaft zu unserem Wohltätigkeitsball ein. Du kommst doch hoffentlich auch, oder?“
Seine Frage schien sie zu überraschen. „Du willst mich mitnehmen?“
„Ja, natürlich. Was dachtest du denn?“
„Danke.“
Einen Moment sah er sie nur an. „Das ist doch selbstverständlich. Wieso bedankst du dich dafür?“
„Keine Ahnung, einfach so. Mir war nur nicht klar, was du geplant hast.“
Es lag ihm auf der Zunge, ihr zu sagen, dass er sie immer in seine Pläne einschloss, aber dann schwieg er doch. Neuerdings weckte Lucia Gefühle und Wünsche in ihm, die er weder verstand noch verstehen wollte. Vor allem wollte er nicht darüber nachdenken.
„Stimmt es, dass Gemma in ein paar Tagen nach Hause kommt?“, fragte Lucia.
Derringer lächelte. „Ja. Sie fehlt mir“, gestand er. „Ausgerechnet Australien! Aber Callum passt gut auf sie auf.“
„Ja, er liebt sie sehr.“
Lucia klang ein wenig traurig, so als dächte sie darüber nach, wie es wohl wäre, wenn ein Mann sie so liebte wie Callum Gemma. Da Derringer nicht recht wusste, was er sagen sollte, schwieg er.
Zärtlich berührte er ihre Wange und strich mit dem Daumen über die zarte Haut, bevor er den Kopf senkte und sie küsste. Lucia stöhnte leise, und das steigerte sein Verlangen noch. Als sie ihm dann die Arme um den Hals legte, machte seine Lust nach ihr ihn fast verrückt. Und so hob er sie kurzerhand auf die Arme und trug sie die Treppe hinauf ins Schlafzimmer.
„Warum hast du Derringer
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