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Magie und Schicksal - 2

Magie und Schicksal - 2

Titel: Magie und Schicksal - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Zink
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Augen. Ihr Blick ist wissend. »Fragen Sie doch Fergus O’Leary.«
    Dimitri lässt sie nicht aus den Augen. »Wir fragen aber Sie.«
    Ihre Augen huschen zu meinem Handgelenk und dann wieder zu meinem Gesicht. »Es waren schon früher welche da, die danach gesucht haben.« Etwas Dunkleres als Angst legt sich über ihr Antlitz. »Gehören Sie zu Ihnen?«
    Ich weiß nicht, wen sie meint. Nicht genau. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie klar denkt. Aber ich weiß, was ich sehe. Ich weiß, dass sie diejenigen, die vor uns da waren, fürchtet.
    Ich schüttele den Kopf. »Nein. Nein, wir gehören nicht zu ihnen.«
    Sie lehnte sich auf dem Stuhl zurück und betrachtet Dimitri und mich genau. »Wir müssen heute Abend gehen. Ich warte schon eine Weile, aber es ist bisher nicht geschehen. Aber bald. Bald ist es so weit.«
     
    »Es ist eiskalt! Sagen Sie mir bitte noch einmal, warum wir die ganze Nacht lang hier hocken müssen!«
    Anfangs war die Aussicht, die Nacht in der Höhle zu verbringen, irgendwie reizvoll gewesen, aber nachdem wir stundenlang in der Dunkelheit gekauert hatten, mit nichts als einer kleinen Fackel, hat sich die Kälte in meine Glieder geschlichen und meine Begeisterung vertrieben.
    »Wegen der Morgendämmerung. Das ist nicht genau zu
berechnen. Und wenn man es verpasst, dann muss man wieder ein Jahr warten.«
    »Und machen Sie das etwa das ganze Jahr lang? Verbringen Sie jede Nacht in der Höhle und warten auf den Sonnenaufgang?« Dimitris Stimme klingt ungläubig.
    Maeve schüttelt den Kopf. Die schwarzen Haarsträhnen, die ihr um den Kopf wirbeln, lassen sie im Augenblick tatsächlich ein wenig wahnsinnig wirken. »Nur im März.«
    Ich hebe die Augenbrauen. »Nur im März? Warum nur im März?«
    Sie seufzt und sagt langsam, als müsse sie es einem Kind erklären: »Weil es dann passiert. Himmel noch mal, Sie stellen ganz schön viele Fragen! Wenn Sie einfach abwarten, werden Sie sehen, was ich meine.«
    Ich schaffe es, genau eine Minute den Mund zu halten. »Bitte verzeihen Sie, aber …«
    »Herrje!« Sie wirft die Arme in die Luft. »Was ist jetzt schon wieder?«
    Ich richte mich auf, um möglichst würdevoll zu wirken, auch wenn ich mir in meiner Ungeduld langsam lächerlich vorkomme. »Mich würde nur interessieren, warum Sie so sicher sind, dass dieses … Ereignis oder … was immer es auch ist, heute passiert.«
    Sie lehnt sich gegen die kalte Steinwand der Höhle. »Nichts ist jemals sicher, aber es ist sehr wahrscheinlich.«
    »Gut«, sagt Dimitri. Er gibt sich Mühe, die Zweifel, die er gegenüber Maeves Behauptung hegt, nicht allzu offensichtlich
werden zu lassen. »Aber warum? Warum ist es sehr wahrscheinlich.«
    Maeves Augen sind geschlossen, als sie sagt: »Weil heute der zweiundzwanzigste März ist, und es ist weder gestern noch vorgestern passiert. Also passiert es heute oder morgen. «
    Geistesabwesend male ich mit meinem Finger Muster in den Staub. »Und es passiert stets an einem dieser Tage?«
    Es fällt mir immer schwerer, an ihren klaren Verstand zu glauben, je länger wir hier warten und frieren, während wir wie die Katze um den heißen Brei herumschleichen, besser gesagt um dieses Ereignis, das Maeve mit dieser unbeirrbaren Sicherheit erwartet.
    »Na ja, nicht immer. Vor zwei Jahren passierte es am neunzehnten des Monats, aber das war eine Ausnahme. Jetzt komme ich immer ein paar Tage früher, nur für alle Fälle.«
    »Ich verstehe. Erzählen Sie uns doch mal von den anderen. Von denjenigen, die vor uns da waren.« Bislang hatte ich Angst, diese Frage zu stellen, aber es scheint ja, dass wir viel Zeit zum Totschlagen haben. Ich bin entschlossen, das Beste daraus zu machen.
    Maeve hebt den Kopf. Ihre Augen, die voller Vorfreude leuchten, suchen im schwachen Licht der Fackel meinen Blick. »Ich möchte nicht darüber reden.«
    Ich nicke seufzend. »Wie Sie wollen, Maeve.«
    Wir schweigen wieder, und ich rücke näher an Dimitri heran, versuche, mich an seinem Körper zu wärmen. Nach
einer Weile verlangsamt sich seine Atmung, und es dauert nicht lange, da schlafe auch ich ein.
     
    »Wachen Sie auf! Es geschieht!«
    Unsanft werde ich wach gerüttelt, und als ich die Augen aufschlage, ist Maeves schmutziges Gesicht direkt vor meinem. Ich bin sogleich hellwach. Selbst in dem leichten Schlaf, in den ich mich habe sinken lassen, war mein Geist ruhelos und wartete auf das aufregende Ereignis, wegen dem uns Maeve hierher gebracht hat.
    Dimitri springt auf die Füße und streckt

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