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Magie und Schicksal - 2

Magie und Schicksal - 2

Titel: Magie und Schicksal - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Zink
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hast recht«, sage ich leise.
    Er wendet sein Pferd und nickt mir dabei zu. »Wir sehen uns morgen früh.«
     
    Es ist weder Sonia noch Luisa, die beide neben Helene stehen, an denen mein Blick hängen bleibt, sondern Tante Virginia. Selbst in dem dämmrigen Licht des Kaminfeuers und der kleinen Lampen im Salon erkenne ich, dass sie krank aussieht.
    »Lia! Du bist zurück!« Sie erhebt sich, wobei ihr Helene helfen muss.
    Ich eile zu ihr; sie geht leicht gebückt und die Falten in ihrem Gesicht scheinen tiefer und zahlreicher geworden zu sein, obwohl ich doch nur einen Monat fort war.
    »Tante Virginia! Ich bin so froh, wieder hier zu sein.« Ich ziehe sie in eine zärtliche Umarmung. »Ich wollte dir eigentlich eine Nachricht zukommen lassen, dass wir unterwegs sind, aber ich habe niemanden gefunden, dem ich eine solche Nachricht hätte anvertrauen können.«
    »Das macht nichts, meine Liebe. Ich war besorgt, aber ich hatte so ein Gefühl, als ob du bald ankommen würdest. «
    Ich betrachte ihr Gesicht. »War alles ruhig, während wir weg waren?«
    Sie nickt, aber ich sehe, dass sie etwas zurückhält, was
sie mir wohl unter vier Augen anvertrauen will. »Alles in Ordnung. Sonia und Luisa haben sich mit Helene angefreundet, und alle haben mir äußerst liebenswürdig Gesellschaft geleistet.« Sie schaut an mir vorbei zu Brigid, die im Hintergrund geblieben ist. »Und wer ist das, wenn ich fragen darf?«
    Ich gehe zu Brigid, nehme ihre Hand und ziehe sie näher. »Das«, sage ich, »ist Brigid O’Leary.« Mein Blick wandert von Tante Virginia zu Sonia, Luisa und Helene. »Sie ist der vierte Schlüssel.«
    Einen Augenblick herrscht Totenstille. Ich kann förmlich die Schockwelle fühlen, die sich durch den Raum wälzt. Luisa erlangt als Erste die Fassung wieder.
    »Der vierte Schlüssel? Aber …« Sie schüttelt den Kopf, schaut von mir zu Brigid und wieder zu mir. »Ich dachte, du wolltest nach Irland, um nach dem Stein zu suchen.«
    »Das stimmt auch. Ich habe ihn gefunden. Aber es stellte sich heraus, dass mein Vater vor seinem Tod alles so arrangiert hat, dass ich den Stein gemeinsam mit dem vierten Schlüssel finden würde. Und das ist noch nicht alles.«
    Sonias Augen strahlen hoffnungsvoll. »Erzähle es uns!«
    »Auch die Worte für die Beschwörung waren da, eingemeißelt in die Wand der Höhle, wo der Stein ursprünglich versteckt war.«
    »Was meinst du damit, wo er ›ursprünglich versteckt war‹?« Ich hatte fast vergessen, wie weich und tief Helenes Stimme klingt. »Du sagtest doch, du hättest ihn gefunden, oder?«

    Ich nicke und mir wird klar, dass es nicht so einfach zu erklären sein wird. »Ja. Brigid hatte ihn an sich genommen. «
    Ich merke, wie die anderen Mädchen Brigid misstrauisch beäugen. Mein Blick fällt auf ihr Handgelenk, das durch den langen Ärmelsaum verhüllt ist. »Würde es dir etwas ausmachen…« Ich schaue ihr in die Augen. Hoffentlich erkennt sie, dass ich auf ihrer Seite bin. »Würde es dir etwas ausmachen, ihnen das Mal zu zeigen?«
    Sie rollt den Ärmel hoch.
    Sonia und Luisa beugen sich leicht vor, um besser sehen zu können, ohne allzu unhöflich zu wirken. Als das Mal freigelegt ist, drehe ich Brigids Arm sanft in ihre Richtung. »Seht ihr? Genauso wie eures. Vater hat sie schon vor vielen Jahren ausfindig gemacht und dafür gesorgt, dass Brigids Vater die Stelle als Verwalter der Grabanlage bekommt. Er sagte Brigid, dass ich eines Tages wegen des Steins kommen würde, und so hat sie ihn für mich versteckt, während sie auf mich wartete.«
    Eine Zeit lang sagt niemand etwas. Schließlich murmelt Tante Virginia, mehr zu sich selbst. »Jetzt sind wir also am Ziel. Die Schlüssel. Der Stein. Die Beschwörung.« Sie schaut mir in die Augen. »Alles ist an seinem Platz.«
    Ich schüttele den Kopf. Was ich ihnen jetzt sagen muss, fällt mir nicht leicht. Ich schiebe es schon lange vor mir her. »Nicht alles.«
    Luisa reißt die Augen auf. »Was denn noch?!«
    Ich schaue sie an, eine nach der anderen, und suche
nach Worten. Jetzt wünschte ich, ich hätte es ihnen schon früher gesagt. Es hilft nichts, die Wahrheit muss heraus.
    »Alice.« Nun gibt es keine Geheimnisse mehr zwischen uns. »Die fehlende Seite, die ich in Chartres gefunden habe, besagt eindeutig, dass Wächter und Tor zusammenarbeiten müssen, um Samael mit der Beschwörung endgültig zu bannen.« Ich seufze auf. »Was bedeutet, dass wir Alice dazu brauchen.«
    Einen Augenblick lang glaube ich, dass sie

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