Magie
jetzt, über das Thema zu diskutieren; sie bildeten einen neuen Kreis, der die Meisterschüler ausschloss. Er sah zu Tessia hinüber, um deren Lippen ein schiefes Lächeln spielte. Sie begegnete seinem Blick, zuckte die Achseln und kehrte dann zu der Decke und der beinahe leeren Schale mit Früchten zurück. Als Jayan ihr folgte, schlossen sich die anderen Meisterschüler ihm an.
»Das stinkt zum Himmel«, bemerkte Aken, während er sich mürrisch auf die Decke fallen ließ.
Die anderen nickten.
»Nun...«, begann Jayan. »Meint Ihr, sie hätten auch etwas dagegen, wenn wir Kyrima spielen würden? Das soll angeblich gut sein, um strategische Fähigkeiten zu entwickeln.«
Die anderen blickten eifrig auf. Tessias Schultern sackten herab. »Oh, wie wunderbar«, murmelte sie sarkastisch.
Jayan beachtete sie nicht. Wenn er ihr nur ein wenig zusetzte, würde sie mitspielen. Und sie war gar nicht mal schlecht. Als die anderen sich zu Paaren zusammentaten, drehte er sich zu ihr um.
»Du kannst mich nicht ohne Partner lassen«, sagte er.
Sie verzog das Gesicht, schnappte sich die Schale und stand auf. »Du hast wohl meine kleine Ansprache vorhin vergessen, Jayan? Nicht wenn du der letzte Mann in Kyralia wärest.«
Es beruhigte Hanara festzustellen, dass viele der neuen Verbündeten seines Herrn mehr als einen Sklaven mitgebracht hatten. Einige hatten sogar zehn Sklaven bei sich, obwohl sie nicht alle Quellsklaven waren. Da er dies nun wusste, gelang es ihm, Jochara, Takados neuen Quellsklaven, zu dulden. Und es half auch, dass Takado Hanara schwierigere Aufgaben zuwies, da Jochara, der mit den Gepflogenheiten ihres Herrn nicht vertraut war, länger brauchte, um zu begreifen, was von ihm verlangt wurde. Wenn Takado sie gedrängt hätte, miteinander um seine Gunst zu wetteifern, dann wäre klar gewesen, dass er nicht zwei Quellsklaven wollte und den Verlierer töten würde. Aber da Takado und seine Verbündeten ständig umherzogen, gab es so viel zu tun, dass sowohl Hanara als auch Jochara vollkommen erschöpft waren, wenn Takado ihnen endlich gestattete zu schlafen.
Wenn jeder neue Verbündete ihm Geschenke macht, werden wir bald nicht mehr in der Lage sein, alles zu tragen, dachte er, während er die Last auf seinen Schultern ein wenig verschob.
Die Zahl von Takados Verbündeten war auf zwölf gestiegen. Sklaven auf dem Pass wiesen ihnen den Weg zu dem nächsten Posten einer Kette, die quer durchs Gebirge bis zu Takados Lager führte. Auf jedem der in gleichmäßigen Abständen eingerichteten und von Sklaven bemannten Posten wusste die
Besatzung lediglich, wo sich die beiden jeweils benachbarten Standorte befanden. Wenn Takado am Abend sein Lager aufgeschlagen hatte, schickte er einen Sklaven zum Ende der Reihe, um seine Verbündeten darüber in Kenntnis zu setzen, wo sie ihn fanden.
In der vergangenen Nacht waren zwei weitere sachakanische Magier mit ihren Sklaven eingetroffen. Glücklicherweise waren die Geschenke, die sie mitgebracht hatten, allesamt zum Verzehr bestimmt. Takado brauchte Proviant für seine Gefolgsleute und Sklaven dringender als schwere, goldene Kinkerlitzchen. Sie plünderten zwar einheimische Bauernhöfe und Dörfer, aber die Siedlungen lagen häufig weit auseinander, und die meisten Einheimischen waren inzwischen geflohen und hatten die geringen Vorräte, die sie besaßen, mitgenommen. Selbst jene, die töricht genug waren zu bleiben, hatten nicht mehr allzu viel in ihren Vorratskammern, da der Winter gerade erst zu Ende gegangen war.
Alledings gab es, wo Kyralier geblieben waren, häufig Vieh, das sie schlachten und verzehren konnten. Davon abgesehen machten sie Jagd auf wilde Tiere. Glücklicherweise brauchten sie sich keine Sorgen zu machen, dass Kochfeuer oder Rauch ihren Standort preisgab, da im Allgemeinen der eine oder andere Magier das Fleisch mit Hilfe von Magie röstete. Sklaven, die im Fährtensuchen bewandert waren, informierten die Magier stets über den Aufenthaltsort und die Zahl der kyralischen Magier.
Als Takado begann, einen steilen Hang in weiten Serpentinen hinaufzusteigen, beugte Hanara sich vor, um mit seiner Last das Gleichgewicht zu wahren, und folgte ihm. Er konnte Jochara hinter sich keuchen hören. Schweiß rann ihm den Rücken hinunter und durchnässte das Hemd, das der Stallmeister ihm gegeben hatte. Dieses Leben - seine Zeit in Mandryn - erschien ihm bereits wie ein Traum. Es war töricht von ihm gewesen zu denken, es könne von Dauer sein. Es hatte etwas
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