Magie
beruhigend Vertrautes, Takado wieder zu dienen. Es war härter, aber er kannte die Regeln. Er passte in diese Gesellschaft.
Als er den Gipfel der Anhöhe erreicht hatte, war er außer
Atem. Takado, der keinerlei Lasten trug, hatte einigen Vorsprung gewonnen und stand etwas entfernt auf dem Hügel, wo er sich mit einem Sklaven unterhielt, der einem der anderen Magier gehörte. Der Junge war schnell und behände, daher wurde er nicht als Träger, sondern als Späher eingesetzt.
»...das Licht gesehen. Den Knall gehört. Bum, bum«, sagte der Junge gerade und zeigte auf eine Stelle unter ihnen, wo die Straße zum Pass wie eine offene Wunde durch den Wald schnitt.
»Eine magische Schlacht«, bemerkte Takado und blickte stirnrunzelnd in die Ferne. »Wie lange liegt sie zurück?«
»Eine halbe Schattenlinie«, antwortete der Sklave. »Vielleicht länger.«
Wie der Junge ohne Schattenuhr auf diese Weise die Zeit schätzen konnte, war ein Rätsel. Takado sah Hanara und den Rest seiner Gruppe an, sagte jedoch nichts, sondern schaute wieder zum Wald hinab. Hanara konnte erraten, was er dachte. Hatten die Sklaven auf dem Pass die neuen Verbündeten verfehlt? Waren die Neuankömmlinge stattdessen auf die Kyralier gestoßen? Hatten sie gesiegt oder verloren?
Takado und seine Verbündeten hatten die Gruppe von Kyraliern, die ihnen folgten, nicht als ernsthafte Bedrohung angesehen, da sie nur zu siebt waren gegen zwölf Sachakaner. Aber Takado wollte es vermeiden, kyralische Magier zu töten, bis die Zahl der Männer und Frauen an seiner Seite erheblich größer war und sie jedweden Vergeltungsmaßnahmen, die gewiss folgen würden, standhalten konnten.
Jetzt scheuchte Takado den Späher weg und stieg den Hang hinab, auf die Straße und das Schlachtfeld zu. Hanaras Magen krampfte sich zusammen, und er hörte Jochara hinter sich fluchen. Die anderen drei Ichani in Takados Gruppe erhoben keinen Protest, obwohl sie ihren Sklaven den Befehl gaben, zu schweigen und keinerlei Geräusche zu machen.
Die Zeit dehnte sich. Mit jedem Schritt suchte Hanara den Wald und den unebenen Boden vor sich ab. Er lauschte auf Stimmen oder die Pfiffe, mit denen die Sklaven einander gelegentlich Zeichen gaben. Takado gab ein gemäßigtes Tempo vor
und setzte jeden Schritt mit Bedacht. Sie erreichten den Fuß des Hügels. Dann machten sie sich auf den Weg quer durch das Tal, dem die Straße folgte.
Je näher sie der Straße kamen, umso wilder raste Hanaras Herz. Er versuchte weiter, seine Atmung zu beruhigen, indem er in flachen Stößen atmete, aber die Anstrengung, Takados Habe tragen zu müssen, war zu groß, und schon bald ertappte er sich dabei, dass er keuchte.
Schließlich blieb Takado stehen und hob die Hand, um den anderen zu bedeuten, seinem Beispiel zu folgen. Hanara stellte fest, dass sie jetzt in Sichtweite der Straße waren. Schweigend warteten sie ab.
Von einem Ort irgendwo vor ihnen wehten Stimmen herbei. Takado bewegte sich nicht. Langsam entspannten sich seine Schultern, und er verlagerte sein Gewicht auf ein Bein. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust.
Um eine Biegung der Straße kamen zwei Männer geritten. Vor ihnen ging ein prächtig gewandeter Mann, der mit einem Seil gefesselt war und an der Schläfe blutete. Hinter ihnen folgten vier Sklavenmädchen, gebeugt und hager.
Die Haare in Hanaras Nacken stellten sich auf, als er die Reiter erkannte. Es waren zwei von Takados Freunden, die beiden Ichani Dovaka und Nagana. Beide waren inzwischen seit einigen Jahren Ausgestoßene, und sie waren gebräunt und abgehärtet von der Notwendigkeit, in den nördlichen Bergen und der Aschewüste zu überleben. Der ältere, Dovaka, hatte etwas an sich, das Hanara beunruhigte. Sein Magen zitterte, und er bekam eine Gänsehaut. Es war nicht nur der Umstand, dass seine Sklaven immer halb verhungerte, eingeschüchterte und verängstigte junge Frauen waren. In seinen Worten lag stets eine solche Gier nach Gewalt, dass selbst andere Ichani sich von ihm abgestoßen fühlten. Als Takado aus den Bäumen auf die Straße trat, ließ Hanara mutlos die Schultern sinken. Der Rest der Gruppe folgte.
»Takado!«, rief Dovaka, als er sie erblickte. »Ich habe ein Geschenk für dich.« Er sprang von seinem Pferd, dann packte er den gefesselten Mann am Kragen und stieß ihn vor, bis er vor
Takado auf die Knie fiel. »Kaiser Vochiras Bote. Wir haben gehört, dass er vor uns durch den Pass geritten war, daher haben wir ihn eingeholt, um festzustellen,
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