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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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was er übermitteln wollte.«
    »Ein Bote?«, wiederholte Takado.
    »Ja. Er hat dies hier bei sich getragen.«
    Dovakas Augen leuchteten auf, als er Takado einen Metallzylinder hinhielt. Takado nahm ihn entgegen, schnitt das Ende ab und zog eine Pergamentrolle heraus. Er entrollte sie und las, und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem schiefen Lächeln.
    »Der Kaiser schickt also Magier aus, die sich unserer annehmen sollen«, sagte er und blickte über die Schultern zu seinen Verbündeten hinüber. »Oder er will zumindest, dass der kyralische König das glaubt.« Er richtete seine Aufmerksamkeit auf den Boten. »Ist das wahr?«
    »Würdet Ihr mir glauben, wenn ich Eure Frage bejahte?«, antwortete der Mann trotzig.
    »Wahrscheinlich nicht«, erwiderte Takado.
    Er umfasste den Kopf des Mannes mit beiden Händen und starrte ihn eindringlich an. Alles war still, bis auf den gelegentlichen Ruf eines Vogels und das ferne Bellen irgendeines Tieres. Dann richtete Takado sich auf.
    »Du glaubst, es ist die Wahrheit.« Er hielt inne und betrachtete den Mann. »Ich werde dich am Leben lassen, wenn du dich uns anschließt.«
    Der Mann blinzelte, dann wurden seine Augen schmal. »Was bringt Euch auf den Gedanken, dass ich mich nicht bei der ersten Gelegenheit davonstehlen würde?«
    Takado schüttelte den Kopf. »Weil du versagt hast, Harika. Deine Aufgabe bestand darin, die Nachricht dem kyralischen König zu überbringen. Aber was noch wichtiger war, du solltest verhindern, dass die Nachricht uns erreichte. Kaiser Vochira mag das zwar nicht direkt gesagt haben, aber du weißt, dass es wahr ist. Selbst wenn es dir gelänge, zum kyralischen König vorzudringen und ihn davon zu überzeugen, dass du nicht lügst, was den Inhalt der Nachricht betrifft, die
wir dir abgenommen haben, und selbst wenn es dir gelänge, nach Hause zurückzukehren, wird Vochira dich töten lassen oder zum Ausgestoßenen erklären.« Takado lächelte. »Ich fürchte, ganz gleich, was geschieht, du wirst am Ende tot sein oder ein Ichani.«
    Der Bote senkte mit gefurchten Brauen den Kopf.
    »Du kannst dich uns genauso gut anschließen«, stellte Takado fest. »Ich kann dir versprechen, was der Kaiser nicht kann: dass du, wenn wir Erfolg haben und du überlebst, nicht länger ein landloser, sklavenloser Lakai sein wirst. Du kannst Land für dich selbst fordern, das Ansehen, das du verloren hast, zurückgewinnen, und dafür sorgen, dass dein Sohn etwas zu erben hat.«
    Der Bote holte tief Luft, seufzte und nickte langsam. »Ja«, sagte er. Er hob den Kopf und sah Takado an. »Ich werde mich Euch anschließen.«
    »Gut.« Takado lächelte, und die Fesseln fielen von den Handgelenken des Mannes. »Steh auf. Mein Sklave wird sich diese Schnittwunde ansehen.«
    Takado drehte sich um und winkte Hanara heran. Hanara drängte das starke Verlangen beiseite, Dovaka nicht näher zu kommen, setzte seine Last ab und holte sauberes Wasser und ein Tuch, um Harikas Wunde zu reinigen. Während er arbeitete, beobachtete er, wie Takado und Dovaka sich ein wenig von den anderen entfernten. Ihr Gespräch war zu leise, als dass er es hätte belauschen können, doch ihre Haltung und ihre Gesten wirkten entspannt und freundlich. Aber in Takados Bewegungen lag etwas Bedächtiges, als zwinge er sich, den Eindruck von Ruhe zu erwecken.
    Er ist wütend auf sie, wahrscheinlich weil sie nicht dorthin gegangen sind, wohin die Sklaven sie geschickt haben, überlegte er. Er wird es nicht leicht haben, Dovaka und Nagana unter Kontrolle zu halten. Irgendwann wird Dovaka Takados Autorität infrage stellen, und wenn er das tut, hoffe ich, dass ich weit weg bin.

23
    E s stimmte Dakon jedes Mal traurig, ein verlassenes Dorf zu sehen, ein leer stehendes Bauernhaus oder ein ungepflügtes Feld. Es machte ihm Sorgen, obwohl es nicht länger seine Dörfer, Bauernhäuser und Felder waren, sondern die von Lord Ardalen, denn er wusste, dass die Situation in seinem eigenen Lehen die gleiche war.
    Er sorgte sich um die Leute und das Land: Hunderte von Menschen, für die er die Verantwortung trug, waren jetzt obdachlos und Dutzende von ihnen tot; und ein Teil seines Landes - mit dem er das Geld verdiente, um sein Lehen zu erhalten, seine Diener zu bezahlen und Mandryn wiederaufzubauen - lag brach und vernachlässigt zu der Zeit des Jahres, da die Felder bestellt werden sollten und das Vieh bald Junge haben müsste.
    Menschen und Land sind eins, hatte sein Vater zu sagen gepflegt. Vernachlässige das

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