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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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war, mit Sklaven umzugehen, und weil sie sich nicht dazu überwinden konnte, sie anzublaffen, wie ihr Vater es tat.
    Als sie nun das Herrenzimmer erreichte, zog sich der Knoten in ihrem Magen noch enger zusammen. Kann ich irgendetwas tun, um die Meinung meines Vaters zu ändern? Wie wird dieser Verehrer sein? Soll ich versuchen, ihn davon abzubringen, mich heiraten zu wollen?
    Er saß auf demselben Stuhl, auf dem er am Tag ihrer Ankunft gesessen hatte, aber die anderen Stühle waren um den seinen herum aufgestellt worden und allesamt besetzt. Auf der einen Seite saßen zwei Männer in reich geschmückten Jacken. Sie bemerkte die Messerscheiden an ihren Gürteln, die darauf hinwiesen, dass sie Magier waren. Auf der anderen Seite saß ein weiterer Fremder, der weniger farbenprächtig gekleidet war und kein Messer bei sich führte, und außerdem ein Mann, den sie erkannte. Als ihr bewusst wurde, wer er war, sackten ihre Schultern ein wenig herunter. Als spüre er ihre Enttäuschung, blickte ihr Bruder zu ihr auf und runzelte die Stirn.
    Dann schaute ihr Vater zur Tür hinüber und sah, dass sie wartete. Er winkte sie herein. Eingedenk der Lektionen, die Vora ihr erteilt hatte, senkte Stara den Blick und ging zu dem einzigen freien Stuhl hinüber, direkt dem ihres Vaters gegenüber. Dann wartete sie auf seine Erlaubnis, Platz zu nehmen.
    »Das ist meine Tochter, Stara«, sagte er zu seinen Gästen. »Sie ist kürzlich aus Elyne zurückgekehrt.«
    Die Männer sahen Stara einen Moment lang anerkennend an, dann wandten sie den Blick ab. Sie achtete darauf, ihnen nicht in die Augen zu schauen, denn Vora hatte sie gewarnt, dass dies als unhöflich betrachtet werde.
    »Es muss Balsam für Euer Herz sein, so viel Schönheit und Anmut in Eurem Heim zu haben, Ashaki Sokara«, sagte der Mann in der weniger auffälligen Jacke.
    Ganz Förmlichkeit und Charme, dachte sie. Andererseits, wenn ich Balsam für das Herz meines Vaters bin, dann steht fest, dass sein Herz in dieser Woche nichts davon gebraucht hat.
    »Ja, Ihr könnt Euch glücklich schätzen, ein solches Juwel
hervorgebracht zu haben«, sagte der jüngere der grell gekleideten Männer. Stara schluckte ein bitteres Lachen hinunter. Das traf es wohl eher. Ein Juwel. Ein Besitz. Handelsware. Etwas, das man an einem sicheren Ort wegsperrte und nur hervorholte, um vor Gästen damit zu prahlen.
    »Stara war viele Jahre lang fort und ist noch immer damit beschäftigt, unsere Sitten und Gebräuche zu erlernen«, erklärte ihr Vater. Ihre Blicke trafen sich, und er runzelte die Stirn, als ihm klar wurde, dass sie ihn direkt angesehen hatte. Mit einem unterdrückten Seufzer senkte sie den Blick.
    »Wie alt ist sie?«, fragte der ältere grell gekleidete Mann.
    »Zweiundzwanzig«, antwortete ihr Vater. Sie öffnete den Mund, um ihn zu korrigieren, bezähmte sich dann jedoch.
    »Und sie war nie verheiratet?«, fragte der junge Mann überrascht. »Sie hat keine Kinder geboren?«
    »Nein«, bekräftigte ihr Vater. Sie konnte spüren, dass sein Blick auf ihr ruhte. »Ihre Mutter hatte die Anweisung, beides zu verhindern, und sie hat ihre Sache bewundernswert gut gemacht.«
    »Das hat sie in der Tat, wenn man bedenkt, wie die Elynerinnen sich benehmen.«
    Stara widerstand dem Drang zu lächeln. Es waren nicht die Bemühungen ihrer Mutter gewesen, die eine Ehe oder eine Schwangerschaft verhindert hatten. Staras Entschlossenheit, dass nichts sie daran hindern solle, Händlerin zu werden, hatte sie veranlasst, die wenigen Heiratsanträge, die ihr gemacht worden waren, abzulehnen, und Magie hatte sichergestellt, dass die wenigen Liebhaber, deren Gesellschaft sie genossen hatte, sie nicht in eine peinliche Lage gebracht hatten.
    »Setz dich, Stara«, sagte ihr Vater abschätzig.
    Sie gehorchte. Zu ihrer Erleichterung kehrte das Gespräch wieder zu politischen Themen zurück. Sie hatte schweigend dazusitzen und nur zu sprechen, wenn sie gefragt wurde, und dann auch nur, nachdem sie ihren Vater angesehen und sich versichert hatte, dass es ihr erlaubt war zu sprechen. Schließlich brachten Sklaven Speisen und Getränke, die zuerst ihrem
Vater, dann ihrem Bruder vorgesetzt wurden, dann den Gästen und zu guter Letzt ihr selbst.
    Während des Mahls täuschte sie Augenblicke der Vergesslichkeit vor, und tat so, als sei sie drauf und dran, ungefragt das Wort zu ergreifen oder zu essen, ohne an der Reihe zu sein, und besinne sich erst im allerletzten Moment eines Besseren. Der junge Mann musste der

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