Magie
noch immer nicht mit dem Verfahren einverstanden waren und das Teilen von Wissen fürchteten.
Um die Zweifler zu beruhigen, hatte Dakon einen Plan ersonnen. Sie waren sich alle darin einig, dass die Meisterschüler in der Lage sein sollten, sich zu verteidigen. Also würden sich die Lektionen um magische Kampffähigkeiten drehen, wobei die Verteidigung im Mittelpunkt stand.
Er hatte bis spät in die Nacht hinein darüber nachgedacht. Anfangs hatte er überlegt, die Lektionen wie ein Kyrimaspiel anzugehen, aber es gab große Unterschiede zwischen einem echten Kampf und der Art, wie Kyrima gespielt wurde.
»Wir werden mit einer Runde Kyrima anfangen, bei der ihr die Spielsteine seid«, erklärte er ihnen. »Bevor wir beginnen, möchte ich euch einige grundlegende Regeln nennen, die ihr alle befolgen solltet. Alle Schläge müssen harmlose Blitzstrahlen sein. Weiß einer von euch, wie man das macht?« Keiner der Meisterschüler antwortete, daher nickte Dakon. »Wir werden den Schild eines Meisterschülers als zerbrochen ansehen, wenn er einmal getroffen wurde, aber wenn der Betreffende in dieser Runde an seinen Magier noch keine Kraft abgegeben hat, erst nach zwei Treffern. Wenn euer Schild zerbrochen ist, müsst ihr das Spiel verlassen. Seid ehrlich! Ihr sollt hier etwas lernen, und es geht nicht darum, eine besonders hohe Punktzahl zu erzielen.
Jede Seite wird jemanden auswählen, der den Magier spielt.
Ein Magier darf sich mit einem Schild umgeben, der fünf Schlägen standhält und zusätzlich einem Schlag für jeden Meisterschüler, von dem der betreffende Magier Kraft hat beziehen können. Magier können Meisterschüler zwischen den Runden in einen höheren Rang erheben. Natürlich werden diejenigen, die den Magier spielen, ihre Meisterschüler nicht schneiden müssen, aber sie müssen ihn zumindest so lange berühren, dass man bis dreißig zählen kann. Wenn ich jemanden dabei ertappe, dass er einen anderen schneidet oder gefährliche oder schmerzhafte Schläge austeilt, wird der Betreffende von der Übung ausgeschlossen werden.«
Er ging zwischen ihnen umher und teilte sie in zwei fast gleich große Gruppen. »Diejenigen links von mir werden eine Gruppe bilden; die rechts von mir die andere«, fuhr er fort. »Während ihr spielt, prägt euch die Dinge ein, in denen Kyrima keine echten magischen Schlachten widerspiegelt. Wir werden wieder zusammenkommen und über diese Punkte reden, und darüber, wie man damit umgeht.«
Die meisten der Meisterschüler lächelten jetzt, denn sie dachten, ihre Lektion würde ein müheloses, amüsantes Spiel werden. Ich hoffe, dies erweist sich nicht als sinnlos, und ich hoffe, es wird niemand verletzt. Er hatte noch nie versucht, ein Kyrimaspiel mit lebenden Personen zu spielen. Aber andererseits habe ich auch noch nie mehr als zwei Meisterschüler gleichzeitig unterrichtet. Ich werde mich einfach herantasten müssen.
»Welchen Regeln folgen wir, Lord Dakon?«, erkundigte sich Mikken.
»Standard.« Dakon hatte die Möglichkeit erwogen, kein Regelsystem zu benutzen, aber viele dieser Regeln dienten dazu, das Spiel einfacher oder interessanter zu machen. Die Regeln, auf die das nicht zutraf, konnten herausgenommen werden, sobald sie einige Runden gespielt hatten und wussten, welche Regeln unpraktisch waren.
»Werden wir würfeln, um zu entscheiden, wie stark die Magier sind?«, fragte Leoran.
Dakon schüttelte den Kopf. »Da wir nur harmlose Lichtblitze benutzen werden, wird Stärke keine Rolle spielen. Wir
könnten jedem Magier eine unterschiedliche Anzahl an Lichtblitzschlägen zubilligen, die er austeilen darf, aber es dürfte schwer sein mitzuzählen. Trotzdem werden wir es später vielleicht versuchen.«
»Werdet Ihr die Treffer zählen?«, fragte Tessia. »Es wird nicht gezählt.« Dakon lächelte grimmig. »Das Spiel ist aus, wenn der Schild eines Magiers zerbrochen ist.«
Daraufhin wurden die Mienen aller Meisterschüler sehr ernst. Sie wissen, das bedeutet, dass er »tot« ist. Das ist gut; sie werden das Spiel ernst nehmen und Regeln hinterfragen, die nicht funktionieren.
Er zog die Augenbrauen hoch und wartete, ob die Meisterschüler noch weitere Fragen stellen würden, aber sie alle schwiegen erwartungsvoll. »Wollen wir anfangen? Dann wählt eure Anführer.«
Noch während die beiden Gruppen sich teilten und darüber diskutierten, wer ihr Magier sein sollte, erkannten sie erste Unterschiede zwischen dem Spiel und der Realität. Meisterschüler bekamen
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