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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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war es nachts noch immer kühl. Die Magier konnten sich mit Magie warm halten, zogen es jedoch vor, ihre Kraft aufzusparen.
    Gerade als er das erste Bündel Stöcke zusammengebunden und auf seine Schultern gehievt hatte, hörte er eine Stimme. Als er ins Tal hinabblickte, sah er schwebende Lichtkugeln erscheinen und mehrere Schatten näher kommen. Die Bilder, die er durch die Bäume erhaschte, waren zu flüchtig, aber die Art,
wie diese Menschen sich bewegten, hatte etwas Vertrautes. Er ließ sein Bündel Stöcke fallen und rannte zurück zum Lager.
    Als Hanara an seine Seite eilte, blickte Takado auf und zog eine Augenbraue hoch.
    »Dovaka«, stieß Hanara atemlos hervor.
    Einen Moment lang verdüsterte ein Stirnrunzeln Takados Gesicht, dann wurde seine Miene wieder ruhig. Er deutete auf den Boden.
    Hanara hockte sich neben Jochara und wartete. Dies dürfte interessant werden, dachte er. Nach einigen Bemerkungen, die Hanara belauscht hatte, war es zwischen Takados Verbündeten und einigen Kyraliern zu irgendeiner Konfrontation gekommen. Seither war Takado sehr still gewesen. Und es war keine gute Stille. Seine Stimme war auf eine Weise ruhig und gemessen, wie Hanara sie zu fürchten gelernt hatte.
    Takado war wütend. Sehr wütend.
    Die anderen Magier in seiner Gruppe hatten vorsichtige Begeisterung an den Tag gelegt, ihre Worte aber sorgfältig gewählt. Ein Kyralier weniger, sagten sie, war ein weiterer Erfolg, um Anhänger für Takado zu gewinnen. Aber größtenteils behielten sie ihre Meinung für sich. Takado hatte nur wenig gesagt und nichts, was Zustimmung oder Missbilligung verraten hätte.
    Nachdem das Lager errichtet war und Sklaven zum Ende der Postenkette geschickt worden waren, damit die andere Gruppe sie finden konnte, hatten sie sich niedergelassen, um zu warten. Schließlich war die zweite Gruppe eingetroffen, jedoch hatten zwei ihrer Mitglieder gefehlt, Dovaka und Nagana. Niemand wusste etwas über ihre Begegnung mit kyralischen Magiern.
    Grüßende Rufe gingen nun Dovakas Ankunft voraus, dann erschienen der Mann und sein Freund, und die Sklaven seiner Gruppe folgten ihm auf die Lichtung. Takado erhob sich.
    »Ich höre, du hattest viel zu tun heute«, bemerkte er. Dovaka grinste. »Ja. Einer dieser schwachen weißen Barbaren ist ganz allein aufgetaucht, um herumzuschnüffeln.«
    »Er hat Euch gefunden?« Takado zog die Augenbrauen hoch.

    Bei dem Hinweis, es sei ihm misslungen, sich verborgen zu halten, erschien eine tiefe Falte auf Dovakas Stirn. »Nein. Er ist gekommen, um zu spionieren, daher haben wir ihn bessere Manieren gelehrt.«
    »Eine Lektion, die in die Tat umzusetzen er in Zukunft gewiss reichlich Gelegenheit haben wird«, beendete Takado Dovakas Erklärung mit einem Lächeln.
    Dovaka zögerte, dann grinste er. »Keine Chance.«
    Stille folgte. Hanara bemerkte, dass die übrigen Magier Takado genau beobachteten.
    Takados Lächeln wurde breiter. »Dann gratuliere ich dir, dass du der Erste von uns warst, der einen kyralischen Magier getötet hat. Dafür wirst du vielleicht in die Geschichtsbücher eingehen.« Er blickte auf Jochara hinab, machte eine knappe Geste. »Wir sollten uns setzen und deine Leistung feiern.« Der Sklave huschte zu den Packsäcken hinüber und brachte Takado eine Flasche Schnaps, während die Magier alle rund um das Feuer Platz nahmen. Als Takado Dovaka den ersten Schluck anbot, verblasste sein Lächeln. »Ich hoffe, du wirst nicht als der Mann in die Geschichte eingehen, der unsere Chance auf eine Eroberung Kyralias zunichtegemacht hat.«
    Dovaka zuckte die Achseln. »Indem ich einen einzigen Kyralier getötet habe?«
    »Was, wie wir alle wissen, Konsequenzen haben wird«, erwiderte Takado. »Bisher haben sie sich aus denselben Gründen zurückgehalten wie wir. Jetzt, da wir einen von ihnen getötet haben, steht es ihnen frei, uns zu töten. Sie werden ihre Taktik ändern. Das Gleiche müssen wir tun. Erzähl mir nicht, das sei dir nicht klar gewesen! Es war der Grund, warum ich darum gebeten hatte, keine kyralischen Magier zu töten, bevor wir bereit sind.«
    »Wir sind bereit«, höhnte Dovaka. »Wir sind zahlreich genug und stark genug, um zehn Dörfer zu nehmen. Du würdest warten, bis ganz Sachaka heimlich durch die Berge streift.«
    »Zehn Dörfer.« Takado lachte leise. Mehr sagte er nicht. Die Flasche hatte die Runde gemacht, daher bot er sie abermals Dovaka an.

    »Die Kyralier sind gering an Zahl, und sie sind dumm«, sagte Dovaka, bevor er einen tiefen

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