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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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lernst, wirst du nicht in der Lage sein, sie aufzunehmen. Aber du kannst sie kanalisieren. Nimm die Magie an und versetze dem Baumstumpf noch einmal einen Schlag, aber benutze dabei keine eigene Magie.«
    Wieder schimmerte die Luft, und Holz splitterte von dem Stumpf ab. Refan sog scharf die Luft ein. »Ich habe Leorans Magie benutzt!«
    »Ja«, bekräftigte Ardalen. »Als mein Meister noch Schüler war, konnten er und ein Freund es nicht erwarten, höhere Magier zu werden. Sie versuchten, einander zu unterrichten, und statt höherer Magie entdeckten sie dies. Es ist nützlich, wenn
ein Magier über einzigartige Fähigkeiten verfügt oder eine Aufgabe eine genau gezielte magische Einwirkung notwendig macht, die mit mehr Macht ausgeführt werden muss, als einem Magier zur Verfügung steht. Ich denke, dass das in der Schlacht nützlich sein könnte.«
    Prickelnde Erregung durchlief Dakon. »Ich habe die Meisterschüler, die Magier gespielt haben, bis dreißig zählen lassen, während sie so taten, als nähmen sie die Kraft eines Meisterschülers auf. Dies macht ein solches Tun unnötig - ach du meine Güte! Unsere Meisterschüler müssten überhaupt nicht geschnitten werden, oder?«
    Ardalen schüttelte den Kopf. »Es wird interessant sein zu sehen, ob das Ritual sich verändert oder die Magier die Tradition des Schneidens fortsetzen, weil sie auf diese Weise die Kontrolle behalten. Der Verlust dieser Kontrolle hat Nachteile. Der Gebende muss seine Macht genau dann aussenden, wenn der Empfänger bereit ist, sie entgegenzunehmen, oder die Magie löst sich auf und ist verschwendet.« Er hielt inne. »Aber das Verfahren hat auch einen großen Vorteil: Wenn es richtig gemacht wird, wird ein Schild, der aus der Magie von zwei oder mehr Magiern geschaffen wurde, die Angriffsschläge von allen an diesem Schild Beteiligten durchlassen, statt auf sie wie auf einen Angriff von innen heraus zu reagieren.«
    Die anderen Magier waren näher gekommen, um Ardalens Ausführungen nicht zu versäumen. Alle blickten nachdenklich drein, und Argwohn und Bedenken waren verschwunden.
    »Es könnte schwierig sein, sich zu bewegen, während ein Meisterschüler oder ein Magier einen an der Schulter festhält«, bemerkte Narvelan. »Aber ich sehe große Möglichkeiten in diesem Verfahren. So könnten zum Beispiel zwei Meisterschüler einander mit einem doppelt starken Schild schützen, sollten sie von einem Feind angegriffen werden.«
    Andere Magier begannen über Möglichkeiten zu debattieren, wie sie Ardalens Trick einsetzen konnten. Dakon betrachtete den Magier und sah, dass der Mann zur anderen Seite des Lagers hinüberschaute, wo ein Diener bei mehreren Pferden wartete.

    Ardalen seufzte. »Ich wünschte, ich könnte bleiben und selbst helfen, diese Methode meines Meisters zu verfeinern und zu erörtern, aber Lord Prinan, Magier Genfel und ich müssen jetzt aufbrechen.« Die anderen verstummten. »Ich muss einen Pass besetzen.« Er lächelte grimmig. »Genfel hat Elyner zu umgarnen, und Prinan soll einen anderen Pass schützen. Und Ihr habt die Aufgabe, Sachakaner zu jagen. Viel Glück.«
    »Ich vermute, Ihr werdet es dringender brauchen als wir«, meinte Narvelan. »Gebt acht auf Euch.«
    »Das werde ich.«
    »Und vielen Dank«, fügte Dakon hinzu.
    Ardalen drehte sich zu Dakon um und lächelte, dann ging er davon. Die Meisterschüler murmelten leise Abschiedsworte, während Mikken, Refan und der Meisterschüler Genfels sich aus der Gruppe lösten und ihren Meistern folgten. Diejenigen, die zurückblieben, sahen schweigend zu, während die kleinere Gruppe auf ihre Pferde stieg und davonritt.
    »Droht ihnen auch keine Gefahr?«, erklang eine leise Stimme neben Dakon. Als er hinabblickte, sah er Tessia ängstlich die Stirn runzeln.
    »Sie reiten nach Süden, und soweit wir wissen, sind die Sachakaner noch in den Bergen«, erwiderte er leise. »Niemand kann sagen, ob ihnen wirklich keine Gefahr droht, aber es ist definitiv klüger, in einer Gruppe zu reisen als allein. Was hältst du von meiner Lektion?«
    Ihre Mundwinkel zuckten. »Ich denke, dass mir Kyrima zum ersten Mal Spaß gemacht hat. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ›Spaß‹ das richtige Wort ist. Es hat ausnahmsweise einmal Sinn gemacht.«
    Dakon nickte. Weil es die grimmige Realität des Krieges widerspiegelt. Eine Schande, dass es eines solchen Krieges bedurfte, um uns dazu zu bringen, über die Methoden, wie wir unsere Magier ausbilden, nachzudenken.

26
    S tara ertappte

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