Magie
Kyralier gemacht, die töricht genug gewesen waren, seinen Weg zu kreuzen. Er hatte sogar ihr Vieh getötet.
Zumindest haben wir an diesem Abend gut gegessen.
Takados gewöhnliche Zuversicht war zurückgekehrt, als bei Sonnenuntergang zwanzig Sachakaner nach Calia gekommen waren, um sich der Armee anzuschließen. Sie hatten sich auf die Schlacht vorbereitet, indem sie den Nordwesten Kyralias durchstreift und Dörfer und Städte angegriffen hatten. Aber sie hatten auch Neuigkeiten über eine Gruppe von elynischen Magiern mitgebracht, die in südlicher Richtung unterwegs waren, um zu den Kyraliern zu stoßen. Takado hatte seine Armee sofort wieder aufsitzen lassen und war aufgebrochen, um die Kyralier zu finden und zu besiegen, bevor diese Unterstützung eintreffen konnte.
Nachdem sie jedoch einige Stunden unterwegs gewesen waren, hatte er Halt machen und das Lager aufschlagen lassen. Nomakos Späher hatten die Nachricht gebracht, dass die kyralische
Armee weiter angewachsen sei und dass die Ankunft der Elyner noch einen vollen Tag dauern würde. Nomako wollte weitere Informationen sammeln und verschiedene Taktiken erörtern und drohte, seine Unterstützung aufzukündigen. Statt sich auf eine Debatte einzulassen, war Takado in seinem Zelt verschwunden, nachdem er erklärt hatte, dass sie am Morgen darüber streiten konnten.
Es war noch nicht Morgen. Hanara schätzte, dass noch mehrere Stunden bis zur Dämmerung vergehen würden. Aber im Lager herrschte bereits hektisches Treiben. Magier stolzierten umher oder scharten sich dicht zusammen. Sklaven huschten hierhin und dorthin. Hanara sah Takado mit Asara und Dachido reden. Nomako trat zu ihnen und deutete nach Süden. Takado schaute in diese Richtung, sagte etwas, machte dann auf dem Absatz kehrt und kam auf Hanara zu. Als er den Ausdruck auf dem Gesicht seines Herrn erkannte, ließ Hanara sich auf die Knie fallen und streckte die Handgelenke aus. Takados Messer bohrte sich in seine Haut.
Das Nehmen von Macht ging so schnell vonstatten, dass Hanara taumelte. Er sah die anderen Sklaven schwanken, während sie das Ritual über sich ergehen ließen. Dann blaffte Takado Hanaras Namen und schritt davon.
Als Hanara hinter ihm hereilte, konnte er über das Lager hinausblicken und sah etwas, das sein Herz rasen ließ. Ein langer Schatten erstreckte sich über das südliche Ende des angrenzenden Feldes. Ein dunkles Band kam ständig näher, getrieben von einem Wind, den er nur in seiner Fantasie spüren konnte. Die Mondsichel, die in den Bäumen hing, ließ nur flüchtige Blicke auf die herannahende kyralische Armee zu.
Ein weißes Gesicht in der Dunkelheit, durchzuckte es ihn. Sie sehen so aus, wie die barbarischen Stämme alter Zeiten ausgesehen haben müssen, aber sie sind klug und stark geworden.
Wie in Alpträumen fühlten seine Füße sich schwer an und wie gefesselt, während er auf sie zuging, aber er zwang sich, Takado zu folgen. Erinnerungen an Sklaven, die von verirrter Magie getroffen worden waren, stiegen in ihm auf, obwohl er versuchte, sie beiseitezudrängen. Ich werde mich dicht bei Takado
halten. Ich werde mich dicht am Boden halten. Solange er standhält, werde ich geschützt sein. Wenn er scheitert, werde ich ohnehin nicht mehr leben wollen.
Oder wollte er das doch? Wieder stahlen sich verräterische Zweifel in seine Gedanken. Er schob sie weg.
Überall um ihn herum eilten sachakanische Magier und ihre Sklaven herbei. Als Takado stehen blieb, stellten sie sich in einer Reihe zu beiden Seiten von ihm auf. Asara und Dachido postierten sich, statt bei ihren eigenen Leuten zu bleiben, links und rechts von ihm. Sie zeigten Nomako, wen sie für den Anführer der Armee hielten.
Weit über Takados Kopf flammte eine Lichtkugel auf und erhellte die bleichen Gesichter der Kyralier. Sie hatten in ihrem Vormarsch innegehalten, wie Hanara sah. Einmal mehr hatten sie sich zu Gruppen von fünf oder sechs Magiern formiert. Viel mehr Gruppen, als es in der letzten Schlacht gegeben hatte.
»Seid Ihr zurückgekommen, um Euch zu unterwerfen?«, rief Takado.
»Nein«, antwortete eine Stimme. »Wir sind hergekommen, um Eure Kapitulation anzunehmen, Ashaki Takado, obwohl ich annehme, dass wir Euch vorher ein wenig gut zureden müssen.«
Alle Blicke fielen auf einen jungen Mann, der aus einer Gruppe von Magiern in der Mitte der kyralischen Linie vortrat.
Takado brach in Gelächter aus. »König Errik! Der Zwerg persönlich ist aus seiner Burg gehuscht, um uns
Weitere Kostenlose Bücher