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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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nicht.«
    Und tatsächlich, die Kyralier zogen sich in einer geordneten Formation zurück, geschützt von jenen, die noch stark genug waren, um den Rest der Armee zu beschirmen.
    Takado summte nachdenklich vor sich hin. »Sie werden diese Formation wahrscheinlich beibehalten, bis sie ihre Pferde erreichen. Dann werden wir vielleicht unsere Chance bekommen.«
    Asara sog scharf die Luft ein.
    »Ah! Ich habe eine Idee«, erklärte sie. Sie sah Takado an und grinste. Und als sie ihm ihre Idee erläuterte, begann er ebenfalls zu lächeln.
    »Eine verwegene Idee«, sagte er. »Geh. Versuch es, wenn du es wagst.«
    Sie lachte leise, dann drehte sie sich um und lief davon.

38
    T essia wurde klar, dass sie nicht wieder einschlafen würde, nur indem sie das Dach des Zeltes anstarrte. Seufzend drehte sie sich auf die Seite und betrachtete die anderen jungen Frauen, die schlafend auf ihren Pritschen lagen. Jetzt, da
weitere weibliche Meisterschüler bei der Armee waren, hatte irgendjemand beschlossen, dass sie alle sich ein Zelt teilen sollten. Sie waren zu sechst, Tessia eingeschlossen, und die Jüngste von ihnen war vierzehn, die Älteste fünfundzwanzig.
    Sind das wirklich alle weiblichen Meisterschüler in Kyralia? Es musste mehr als siebzig männliche Meisterschüler geben, obwohl sie sich nicht sicher war, ob einige Magier diese Zahl verfälscht hatten, indem sie neue Meisterschüler aufgenommen hatten, um sich in Vorbereitung auf den Krieg zu stärken. Wie viele Frauen haben magisches Talent, das sie jedoch niemals entwickeln? Wie viele erfahren niemals, dass sie es besitzen?
    Sie fragte sich, warum gerade diese Mädchen Meisterschülerinnen geworden waren. Einige von ihnen hatten in der Nacht zuvor ihre Geschichte erzählt. Mehrere hatten Mütter, die Magier waren, obwohl sie nicht alle von ihren Müttern ausgebildet wurden. Eine bezeichnete sich selbst als einen »Sohnersatz«, da sie nur Schwestern hatte. Die Übrigen schienen die Magie als eine Art Hobby zu betrachten.
    Alle waren ein wenig verängstigt, dass sie in einen Krieg hineingeraten waren, vermutete Tessia. Selbst jene, die sich schnippisch oder begeistert geäußert hatten, einen Kampf beobachten zu können.
    Und doch hat sich niemand darüber beklagt, dass hier Meisterschüler herumsitzen und warten, während unsere Meister in den Kampf ziehen.
    Heiße Furcht stieg in Tessia auf. Beim letzten Mal war keiner der Magier gestorben, aber das bedeutete nicht, dass es diesmal genauso werden würde. Fehler waren immer möglich. Die Sachakaner würden es den Kyraliern diesmal vielleicht nicht gestatten, den Rückzug anzutreten, falls es so weit kam.
    Aber zumindest brauchte sie sich keine Sorgen um Jayan zu machen. Einmal mehr hatte man ihm, obwohl er jetzt ein höherer Magier war, die Verantwortung für die Meisterschüler übertragen. Er war die logische Besetzung für diese Rolle, da er die Meisterschüler schon früher angeführt hatte und sie alle ihn als Helden betrachteten, seit er drei Sachakaner »ganz allein« in dem Lagerhaus »besiegt« hatte. Sie musste zugeben,
dass seine Lösung sehr klug gewesen war, und sie bewunderte seine Geistesgegenwart.
    Und jetzt sind die Mädchen noch mehr geneigt, ihm verzückt nachzugaffen. Sie dachte an das Gespräch zurück, das sie in der vergangenen Nacht mit den Meisterschülerinnen geführt hatte. Jetzt haben sie auch noch mit Mikken angefangen und erzählen sich seufzend von seiner tragischen, aber mutigen Flucht von dem Pass, dass er sich ganz allein durchgeschlagen und sich der Armee wieder angeschlossen habe, obwohl er nach Imardin hätte zurückkehren können. Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Trotzdem, man konnte wirklich nicht anders, als ihn dafür zu bewundern.
    Tessia seufzte. Sie würde nicht wieder einschlafen. Ich kann genauso gut aufstehen und schauen, ob ich mich nützlich machen kann.
    So leise sie es vermochte, erhob sie sich und legte sich ihre Decke um die Schultern. Dann griff sie nach ihren Stiefeln, trug sie aus dem Zelt und setzte sich auf eine Kiste, um sie anzuziehen. Es herrschte nicht mehr die tiefe Dunkelheit der Nacht und noch nicht das Zwielicht der beginnenden Dämmerung, aber sie konnte in der Ferne Gestalten sehen, die die Grenzen des Lagers abschritten, und andere Zelte. In den Feuern erstarb langsam die Glut. Lampen flackerten, durstig nach Öl.
    Schließlich stand sie auf und begann umherzuschlendern, ohne ein Ziel im Sinn zu haben. Nur eine Runde durch das Lager,

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