Magie
umzudrehen.
»Hanara? Bist du der, den sie ›Hanara‹ nennen?«
Verärgert blickte er hastig über seine Schulter. Es war einer von Nomakos Sklaven. Hanara verzog das Gesicht.
»Ja. Warum?«
»Nachricht. Für Takado. Bitte Takado darum, den Rückzug anzutreten. Nomakos Männer sind erschöpft.«
Hanara nickte. »Ich werde es ihm sagen.«
Während der andere Sklave davonkroch, bewegte Hanara sich vorsichtig vorwärts und näherte sich langsam Takado.
»Herr«, rief er. »Meister Takado.«
Er wartete, aber Takado war starr vor Konzentration. Für den Fall, dass sein Herr ihn nicht gehört hatte, rief er noch einmal.
»Was gibt es?«, blaffte Takado.
Hanara wiederholte, was der Sklave gesagt hatte. Takado zog die Brauen zusammen, erwiderte jedoch nichts.
»Meine Leute geben mir das Signal, dass sie ermüden«, bemerkte Asara kurz darauf.
»Aber ich denke, das Gleiche gilt für die Kyralier«, entgegnete Dachido.
»Ja«, pflichtete Takado ihm bei. »Wir sind beinahe gleich stark.«
»Also spielt es keine Rolle, ob diese Elyner eine halbe Stunde oder einen halben Tag entfernt sind«, stellte Asara fest. »Selbst wenn wir hier den Sieg davontragen, werden sie uns erschöpft vorfinden und keine Mühe haben, uns den Rest zu geben.«
Takado stieß ein kehliges Knurren aus. »Falls sie uns finden.«
»Seht euch ihre Gesichter an«, sagte Dachido und deutete mit dem Kopf auf die Kyralier. »Sie sind besorgt. Entweder wissen sie, dass die Elyner zu spät kommen werden, um sie zu retten, oder sie haben noch keine Ahnung, dass die Elyner in der Nähe sind. Lasst sie diejenigen sein, die sich zurückziehen.«
Takado richtete sich auf. »Wir brauchen sie nur zu überlisten, sie einzuschüchtern.« Er lächelte. »Wenn die nächste Gruppe ins Wanken gerät, richtet eure ganze Macht auf sie, sodass keiner von ihnen eine Chance hat, sich in Sicherheit zu bringen.«
Die drei Verbündeten verfielen in Schweigen. Hanara ließ
den Blick forschend über die feindliche Linie wandern und hielt Ausschau nach Gruppen, die vielleicht das Ende ihrer vereinten Stärke erreicht hatten. Ihm fiel auf, dass eine Gruppe anscheinend überhaupt nicht mehr angriff.
»Die Gruppe mit dem hochgewachsenen Magier an der Spitze«, sagte er laut genug, dass sein Herr ihn hören konnte. »Greifen sie überhaupt noch an? Oder schirmen sie sich nur ab?«
Takado blickte in die richtige Richtung. »Aaah«, sagte er. »Wir haben unser Ziel gefunden.« Er sandte einen Blitzstrahl zu dem hochgewachsenen Magier und seiner Gruppe. Er prallte von einem Schild ab. Hanara beobachtete, wie der Mann sich umdrehte, um festzustellen, wer ihn angegriffen hatte, und dann grau vor Angst wurde.
Im nächsten Moment fielen die fünf Magier der Gruppe unter dem Feuer rasch aufeinanderfolgender magischer Schläge. Nicht ein einziger von ihnen überlebte.
Hanara sah, wie sich Begreifen und Entsetzen auf den Gesichtern der Kyralier ausbreiteten. Er ertappte sich dabei, dass er kicherte, und eine Woge der Selbstverachtung stieg in ihm auf, gefolgt von einem widersprüchlichen Stolz. Ich habe das Ziel gefunden. Das wird Takado nicht vergessen.
Dann löste sich alle Selbstgefälligkeit in nichts auf, als mehrere Sachakaner fielen, einer nach dem anderen. Er schaute zu den Angreifern hinüber und sah fünf Magier, die sich gelassen voneinander trennten und hinter ihre benachbarten Gruppen traten.
Sie haben ihre letzte Kraft mit Vorsatz verausgabt, sodass sie sich verstecken konnten, bevor irgendjemand sie töten konnte. Er konnte nicht umhin, sie dafür zu bewundern. Dieses kühle, berechnende Vorgehen ist es, das sie ehrfurchtgebietender erscheinen lässt, als sie sein sollten.
Die Kyralier standen jetzt in mehreren Gruppen von zehn oder zwanzig Magiern da. Kurz darauf riefen die Magier in der Gruppe des Königs ihren Kameraden Befehle zu. Die kleineren Gruppen taten sich zusammen, um fünf größere Gruppen zu bilden.
Aber sie traten nicht den Rückzug an.
Er blickte zu Takado auf. Sein Herr bleckte die Zähne. Hanara hoffte, dass niemand außer Hanara und Dachido das sehen konnte. Aus einiger Entfernung wirkte es vielleicht wie ein Lächeln. Auf beiden Seiten fielen zwei weitere Magier.
Dann begannen die Kyralier zurückzuweichen.
Takado stieß einen Triumphschrei aus. »Endlich!«
»Verfolgen wir sie jetzt?«, fragte Asara.
»Noch nicht«, antwortete Takado. »Wir müssen warten, bis sie sich in kleinere Gruppen aufteilen.«
»Aber das tun sie
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