Magie
sind?«, wollte einer der Zuhörer wissen.
»Diesen Punkt haben sie nie erreicht, obwohl sie ihm nahe gekommen sind«, antwortete Asara.
»Ich nehme an, in diesem Fall hätten wir eine ganze Armee erschöpfter Magier, die wir nach Belieben töten könnten.« Takado zuckte die Achseln.
»Aber an diesen Punkt seid Ihr nie gekommen?«
Takado schüttelte den Kopf und machte sich daran, die erste Schlacht zu beschreiben. Als er den Moment erreichte, in dem die kyralische Armee den Rückzug angetreten hatte, brach er ab.
»Aber...«, bemerkte einer der Zuhörer. »Wenn sie sich zurückgezogen haben, müssen sie der Erschöpfung sehr nahe gewesen sein. Warum habt Ihr sie nicht verfolgt?«
»Nomako«, antwortete Dachido, und seine Stimme war leise und voller Verachtung. »Hier hat er versucht, das Kommando zu übernehmen.«
»Er hat sich zum Narren gemacht«, sagte Asara. »Wäre die Verzögerung nicht gewesen, hätten wir die Schlacht für uns entschieden. Die Kyralier haben ihr Volk aus den Städten auf unserem Weg fortgeschafft, sodass wir nicht in der Lage waren, unsere Kraft so zu erneuern, wie wir es uns gewünscht hätten.«
»Aber in der nächsten Schlacht...«, begann Takado.
Den Rest seiner Worte hörte Hanara nicht mehr. Schritte im Flur übertönten die Stimmen. Er beobachtete, wie Sklaven vorbeigingen, um mit Speisen beladene Tabletts in das Herrenzimmer zu bringen, damit der Gastgeber und seine Gäste
sich daran gütlich tun konnten. Bei dem Geruch des Essens schmerzte und stöhnte Hanaras Magen. Seit Tagen hatte er nur magere, mit Magie geröstete Vögel gegessen und das, was er an Kräutern und essbaren Pflanzen in den Bergen hatte finden können.
Als die Magier fertig und die letzten Teller fortgeräumt waren, zupfte jemand an seinem Ellbogen. Er drehte sich um und sah ein Sklavenkind, das ihm einen der Teller hinhielt. Bröckchen gerösteten Fleisches und Gemüse lagen in einer geronnenen Soße.
Er schnappte sich eine Handvoll dieser Brocken und schlang sie hinunter. Solche Gelegenheiten mussten beim Schopf ergriffen werden, mitten im Krieg ebenso wie in friedlichen Wohnhäusern. Dachidos Sklave aß genauso hungrig, doch Asaras Sklavin zögerte. Er sah sie fragend an. Sie betrachtete das Essen voller Argwohn, aber er konnte ihren Magen knurren hören.
Als er nach dem letzten Bröckchen Fleisch griff, schnappte sie es ihm plötzlich vor der Nase weg. Doch auch dann schob sie es sich nicht sofort in den Mund. Sie sah zuerst ihn forschend an, dann Dachidos Sklaven. Hanara zuckte die Achseln und lauschte den Geräuschen aus dem Nebenzimmer. Einen Moment später hörte er sie essen und lächelte vor sich hin.
»Nun zu der letzten Schlacht«, sagte der Gastgeber. »Was ist bei diesem Kampf schiefgegangen?«
Takado runzelte finster die Stirn. »Die Dinge sind zu einem ungünstigen Zeitpunkt geschehen. Nomako hatte mir nicht erzählt, dass er zwei Gruppen nach Westen und Süden geschickt hatte, um diese Gebiete zu unterwerfen und Stärke zu sammeln, bevor er sich vor Imardin mit uns traf. Nomako hat uns davon überzeugt, dass wir auf die südliche Gruppe warten sollten, damit wir so stark wie möglich waren, bevor wir uns den Kyraliern entgegenstellten. Er sagte, die Menschen Kyralias würden sich nicht damit einverstanden erklären, ihren Herren ihre Kraft zu geben, da sie keine Sklaven waren.« Er schüttelte den Kopf. »Ich hatte Zweifel, aber da die meisten der Kämpfer mittlerweile seine Männer waren und er gedroht hatte, mir ihre Unterstützung zu entziehen...«
»Er hat sich geirrt. Wir glauben, die ganze Stadt hat der kyralischen Armee ihre Stärke gegeben«, erklärte Dachido.
Die Zuhörer wirkten überrascht. »Ich hätte gesagt, das sei unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich«, warf Ashaki Charaka ein.
»Ich habe es für ein Risiko gehalten«, pflichtete Asara ihm bei, »aber vermutet, dass sie keine Zeit dazu hätten. Eine ganze Stadt voller Menschen, die in wenigen Stunden Macht gibt? Ich habe keine Ahnung, wie es ihnen gelungen ist.«
»Aber es ist ihnen gelungen«, sagte Charaka. Er sah Takado unfreundlich an. Hanara runzelte die Stirn, als der Mann weitersprach, aber ein Summen in seinen Ohren übertönte die Worte.
»Ich habe dich gewarnt, dass etwas nicht stimmt«, erklang eine weibliche Stimme hinter ihm, schwach und erschöpft. Dann hörte er einen dumpfen Aufprall und drehte sich um. Sie lag auf dem Boden. Die schnelle Bewegung seines Kopfes bereitete ihm Übelkeit und
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