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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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Kachiro hatte durchaus eine Wahl. Obwohl ... ich frage mich doch, wie geheim sein Geheimnis ist. Hat Vater Bescheid gewusst? Wusste er, dass Kachiro aus diesem Grund keinen Erben hervorbringen würde?
    Sie würde es vielleicht nie erfahren, jetzt, da ihr Vater tot war. Und da Nachira nun in Sicherheit war, spielte es keine Rolle mehr.
     
    Tessia warf die Tasche ihres Vaters auf den Boden und setzte sich neben Mikken. Dann betrachtete sie die Tasche und seufzte.
    »Was ist los?«, fragte Mikken.
    Sie zuckte die Achseln. »Nichts. Alles. Die Tatsache, dass ich diese Tasche kein einziges Mal benötigt habe, es sei denn, um eine Schnittwunde zu verbinden, einen verstauchten Knöchel zu schienen und die Kopfschmerzen eines der Diener zu behandeln.«

    »Möchtest du, dass die Leute sich selbst verletzen oder die Sachakaner gegen uns kämpfen, damit du jemanden hast, den du heilen kannst?«, fragte er mit einem schiefen Lächeln.
    »Natürlich nicht.« Sie erwiderte sein Lächeln kurz, um ihn wissen zu lassen, dass sie den Scherz verstanden hatte. »Ich habe nur gedacht, dass das Heilen mein Anteil daran sein würde, den Sklaven in Sachaka zu helfen.«
    Mikken nickte. »Ich weiß. Zumindest sind jetzt alle Häuser verlassen. Es ist niemand mehr da, den wir töten könnten, sei es ein Sklave oder ein Freier.« Er runzelte die Stirn. »Aber ich muss zugeben, dass es mir ein wenig Angst macht. Es bedeutet, dass stattdessen die Sachakaner die Stärke ihrer Sklaven nehmen. Und wir bekommen nichts mehr.«
    »Wir hätten uns mit den Sklaven anfreunden sollen. Dann hätten wir inzwischen Tausende von ihnen, die uns folgen und jeden Tag ihre Stärke geben würden.«
    Mikken schüttelte den Kopf. »Ich bezweifle, dass es so einfach gewesen wäre, sie auf unsere Seite zu ziehen. Was Narvelan gesagt hat, entspricht der Wahrheit. Sie sind ihren Herren treu ergeben.«
    »Sie können nur nicht glauben, dass irgendjemand sie befreien würde. Wir hätten zumindest versuchen sollen, sie davon zu überzeugen, dass genau das unsere Absicht war.«
    Mikken zuckte auf die Art und Weise mit den Schultern, wie Menschen es taten, wenn sie anderer Meinung waren, aber nicht streiten wollten. Sie musterte ihn einen Moment lang, dann wandte sie den Blick ab. Für eine Weile hatte sie ihn charmant und attraktiv gefunden. Jetzt war sie zu müde und zu enttäuscht von allem, um irgendjemanden reizvoll zu finden. Bis auf Dakon, und in ihm sah sie nur einen Lehrer und Beschützer. Und vielleicht noch Jayan, obwohl sie nicht sagen konnte, warum. Er war eine Art Freund geworden. Oder vielleicht nur jemand, der ihr gelegentlich recht gab. Obwohl er ein unverlässlicher Helfer war und ihr genauso oft widersprach, wie er ihr recht gab.
    »Tessia.« Sie blickte auf. Dakon kam über den Innenhof auf sie zu. Er hatte sich, sobald die Armee in ihre Unterkünfte
in den Gebäuden gezogen war, auf die Suche nach essbaren Vorräten gemacht. Die Häuser, die die Sachakaner verlassen hatten, hatten sich als die besten Quartiere für die kyralische Armee erwiesen. Als Dakon näher kam, erhob Tessia sich. Es war unmöglich, seine Stimmung zu erraten. Zwischen seinen Brauen stand eine tiefe Falte, aber die stand in letzter Zeit immer dort.
    »Zwei Magier sind krank geworden«, eröffnete er ihr. »Könntest du sie dir einmal ansehen?«
    »Selbstverständlich.« Sie bückte sich und griff nach ihrer Tasche.
    Er führte sie durch den Eingang des Hauses und dann durch einen Flur nach dem anderen. Tessia waren Ähnlichkeiten zwischen den Häusern aufgefallen, in denen sie gewohnt hatten, und sie erkannte einige Merkmale, die sie bereits bei den von Sachakanern gebauten Häusern in Imardin gesehen hatte, obwohl Letztere größer und prächtiger gewesen waren.
    Die Domänen mit ihren zahlreichen Gebäuden waren häufiger geworden, je näher die Armee Arvice gerückt war, aber sie hatten weder Städte noch Dörfer gesehen. Jayan glaubte, dass diese Güter sich größtenteils selbst versorgten und jene Waren, die sie selbst nicht besaßen, im Austausch von anderen Domänen bezogen.
    Das Holz für Möbel und dergleichen Dinge muss von anderswo herkommen, überlegte Tessia. Wir sind, seit wir die Berge verlassen haben, auch nicht mehr auf Wälder gestoßen. Nur Bäume, die Straßen säumten oder an den Rändern von Nebenstraßen Alleen bildeten und hie und da ein Wäldchen, das dem Vieh Schutz bot.
    Dakon trat in einen großen Raum, von dem viele kleinere Räume abzweigten. Auch

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