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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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dieses Arrangement hatte sie schon früher gesehen. In solchen Räumen wurden im Allgemeinen elegante Kleider sowohl für Erwachsene als auch für Kinder aufbewahrt, daher hielt sie sie für Familienzimmer.
    Mehrere Magier standen in dem größeren Raum, und als sie sie sahen, musterten sie sie nachdenklich. Sie erkannte Lord Bolvin und Lord Hakkin. Dem Ayend war ebenfalls zugegen.

    Dann trat ein Mann hinter dem Dem hervor, und ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie ihn erkannte.
    »Meisterschülerin Tessia«, sagte König Errik. »Ich habe großes Lob bezüglich Eurer Heilkünste gehört.« Er deutete auf einen der kleineren Räume. »Diese beiden Magier sind vor kurzem erkrankt. Könnt Ihr sie untersuchen?«
    »Selbstverständlich, Euer Majestät«, erwiderte sie und verbeugte sich hastig. Er lächelte und zog sie in den kleinen Raum. Dakon folgte ihnen. Die kranken Männer lagen auf Betten, die zu kurz waren für ihre Größe. Kinderbetten, vermutete sie. Ihre Gesichter waren verzerrt von Schmerz, und sie schienen Mühe zu haben, den Blick auf irgendetwas zu konzentrieren. Sie ging zu einem der Kranken hinüber und tastete nach Hitze und Puls. »Wie lange genau ist es her, dass sie krank geworden sind, und auf welche Weise?«
    Der König blickte zu einer nicht mehr ganz jungen Dienerin hinüber, die neben dem Bett eines der Magier stand.
    »Höchstens eine halbe Stunde«, erklärte die Frau. »Er hat sich über Magenkrämpfe beklagt. Beide haben Magen und Gedärme entleert, und ich dachte, das Essen könne verdorben gewesen sein, aber dann verschlimmerte sich ihr Zustand. Daraufhin habe ich Hilfe geholt.«
    Tessia sah zu Dakon auf. »Ihr solltet besser dafür sorgen, dass kein anderer isst, wovon sie gegessen haben.«
    Dakon nickte und winkte die Dienerin heran. »Hast du sie bedient?« Die Frau nickte. »Erzähl mir, was du ihnen gegeben hast und woher du es bekommen hast.«
    In dem Bewusstsein, dass der König sie ebenso wie die Magier im Nebenzimmer eingehend beobachtete, legte Tessia einem der Magier eine Hand auf die Stirn. Sie schloss die Augen und atmete langsam ein und aus, um ihren Geist zu beruhigen. Dann sandte sie ihre Sinne in seinen Körper hinein.
    Sobald sie sich auf seine Gefühle eingestimmt hatte, führten Schmerz und Unbehagen sie zu seinem Magen. Krämpfe ließen die Muskeln erzittern. Sein Körper reagierte, und als sie genauer hinschaute, sah sie, dass er versuchte, etwas Unerwünschtes auszuscheiden. Die unerwünschte Substanz wirkte
wie ein Gift auf den Körper. Und sie wirkte schneller, als der Körper sie ausscheiden konnte.
    Schneller als damals, als die Diener an schlechtem Essen starben. Sie müssen etwas wahrhaft Schreckliches gegessen haben, oder ... oder aber sie sind vergiftet worden!
    Bei dieser Erkenntnis zog sie ihre Sinne zurück und öffnete die Augen. Sie blickte auf und sah sich direkt dem König gegenüber.
    »Wenn das Essen, das sie zu sich genommen haben, nicht absolut verdorben ist, vermute ich, dass es sich um die Wirkung von Gift handelt«, sagte sie.
    Seine Augen weiteten sich, dann wandte er sich zu Dakon um, der in den Raum zurückgekehrt war. Ein Stich des Erschreckens und der Schuldgefühle durchzuckte Tessia. Als der für die Suche nach Nahrung verantwortliche Magier konnte man ihm die Schuld daran geben, dass er vergiftetes Essen herbeigeschafft hatte. Er sah dem König in die Augen und nickte.
    »Ich werde dafür sorgen, dass niemand einen Bissen zu sich nimmt, bis wir herausgefunden haben, ob alles, was wir an Nahrung hier haben, ungefährlich ist.«
    »Alles?«, fragte der König. »Es handelt sich doch gewiss nur um das, was wir heute gefunden haben.«
    Dakon schüttelte den Kopf. »Diese Magier könnten etwas gegessen haben, das wir schon seit einer Weile mit uns führen, das aber jetzt erst zubereitet wurde. Die Dienerin soll den Koch holen, der das Gericht, das sie gegessen haben, zubereitet hat.«
    Der König nickte, dann wandte er sich Tessia zu und blickte abermals auf die Magier hinab. »Werden sie überleben?«
    »Ich... ich glaube nicht.«
    »Könnt Ihr sie heilen?«
    Er sah sie ebenso eindringlich wie flehend an. Sie wandte den Blick ab.
    »Ich werde es versuchen, aber ich kann nichts versprechen. Ich konnte die Diener nicht retten, die während des Krieges verdorbenes Essen zu sich genommen hatten, und dies hier ist weit schlimmer.«

    »Versucht es«, befahl er.
    Nachdem sie den Halsausschnitt des Gewandes gelockert hatte, das der Magier

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