Magie
Sklaven gesehen.«
Ein kalter Schauder überlief Jayan. »Lasst uns diesen Lagerraum suchen und verschwinden.«
Nicht lange darauf erschien einer der Magier und berichtete ihnen, dass er das Lager gefunden habe. Dakon ging mit dem Mann, um die Wagen zu den Gebäuden zu bringen, während Jayan die restlichen Helfer zusammenrief.
Das Lager befand sich in einem getrennten, massiven Bau im rückwärtigen Teil der Domäne. Die Wände waren mit Regalen bestückt. In der Mitte des Raums standen dicht an dicht riesige Tonkrüge, deren Aufschriften auf verschiedene Arten von Getreide schließen ließen.
»Sie sind zu schwer, als dass wir sie auf die Wagen heben könnten«, sagte Dakon. Er trat vor die Regale und machte sich daran, ihren Inhalt zu erkunden. Gemüse, getrocknetes Fleisch, Krüge mit Eingemachtem und Ölen sowie Säcke mit getrockneten Bohnen fanden sich dort. »Nehmt die hier - und diese. Diese nicht...«
Die Magier und Diener arbeiteten schweigend. Sie hätten Magie benutzen können, um die Nahrungsmittel zu bewegen, aber allen widerstrebte es, auch nur das kleinste bisschen
Macht zu verschwenden. Schon bald war der erste Wagen gefüllt und wurde beiseitegeschoben, sodass sie den zweiten dichter vor die Tür rollen konnten.
»Wenn wir nur kleine Behälter oder Säcke hätten, in die wir dieses Getreide füllen könnten«, murmelte Dakon, während er den Deckel eines weiteren Kruges öffnete. Er hielt inne, dann legte er den Deckel schnell wieder darauf und schaute sich um, wobei sein Blick zu Jayan hinüberzuckte. Dann zuckte er die Achseln und machte sich daran, Nahrungsmittel zum Wagen hinüberzutragen.
Als der letzte Wagen beladen war, geleitete Dakon alle Helfer aus dem Lagerraum. Der Wagen fuhr davon, aber als er über einen am Boden liegenden Sack rollte, kippte er zur Seite, und einige der Vorräte fielen hinaus. Während die Magier den Wagen neu beluden, schlüpfte Jayan in das Lagergebäude zurück.
Als er vor den Krug trat, den Dakon geöffnet hatte, fing er einen Hauch des gleichen würzigen Duftes auf, nach dem die Tuche gerochen hatten. Er umfasste den Tonknauf in der Mitte des Deckels und zog.
Und blickte hinab auf mehrere zu Tode erschrockene Gesichter.
Der Behälter hatte keinen Boden. Er führte in eine Art unterirdische Höhle - ein raffiniertes Versteck für diese Frauen, solange niemand auf die Idee kam, in das Fass zu schauen. Jayan verspürte Bewunderung für denjenigen, der das Versteck ersonnen hatte, dann wurde ihm bewusst, dass dies eine Zufluchtstätte für irgendeine andere Gefahr als kyralische Eindringlinge sein musste.
Was haben sie anderes zu fürchten als uns?
Eine der Frauen wimmerte. Aus Faszination wurde Sorge. Er hatte nicht die Absicht, diese Frauen den anderen Magiern preiszugeben. Also legte er einen Finger auf die Lippen, lächelte - wie er hoffte - beruhigend und schloss den Deckel wieder. Als er aufblickte, sah er Dakon in der Tür stehen. Sein ehemaliger Meister hatte die Stirn gerunzelt, und Zweifel und Furcht zeigten sich in seinen Zügen.
Er macht sich Sorgen, weil er bereits einen seiner Freunde seine Menschlichkeit hat verlieren sehen und nicht umhin kann zu fürchten, dass es wieder geschehen wird.
Jayan ging zur Tür und klopfte Dakon auf die Schulter.
»Ihr habt recht. Viel zu schwer, um es mitzunehmen«, sagte er und trat hinaus, um sich den anderen anzuschließen.
45
D ies ist also die Art Haus, die einem Mann gehört, der seine Frau zu ermorden plant, dachte Stara, als sie und Kachiro durch einen Flur zum Herrenzimmer von Vikaros Haus geführt wurden. Während sie sich umschaute, verspürte sie eine eigenartige Enttäuschung. Sie hatte erwartet, etwas Ungewöhnliches zu sehen, und sei es auch noch so verschwommen, irgendetwas, das vielleicht auf die gefährliche Natur des Besitzers hindeuten würde.
Nichts Seltsames erregte ihre Aufmerksamkeit. Das Haus hatte die üblichen weiß gestrichenen Wände. Die Möbel waren offenkundig von Motara entworfen worden, und die anderen Einrichtungsgegenstände waren typisch sachakanisch. Nichts Ungewöhnliches.
Vielleicht ist der Mangel an etwas Ungewöhnlichem der entscheidende Fingerzeig, überlegte sie. Dann schüttelte sie den Kopf. Wenn ich so denke, könnte ich verrückt werden. Besser, ich akzeptiere einfach, dass man einen Mörder nicht aufgrund seines Besitzes erkennen kann. Nun, es sei denn, er hätte irgendwo einen Vorrat an Giften ...
Als Vikaros Sklave sie ins Herrenzimmer brachte,
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