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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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umherschweifen«, murmelte Dakon.
»Hab keine allzu große Angst, ob die Lektion erfolgreich sein wird. Es wird geschehen, wenn es geschieht. Eine Woche, zwei, vielleicht drei, und du wirst bereit sein zu lernen, Magie zu benutzen.«
    Er sprach weiter, und seine Stimme war sanft und ohne Hast.
    »Jetzt werde ich eine Hand auf deine legen. Das wird meinem Geist ermöglichen, sich mit geringerer Anstrengung mit deinem in Verbindung zu setzen.«
    Sie spürte den sanften Druck seiner Finger auf ihren. Sie waren weder heiß noch kalt, und die Berührung war weder zu fest noch zu leicht. Es fühlte sich ein wenig seltsam und persönlich an, dass der Magier des Lehens ihre Hand auf diese Weise berührte. Einen Moment lang durchzuckte sie die Erinnerung an ein sachakanisches Gesicht, das lüstern über ihr aufragte. Ärgerlich schob sie die Regung beiseite. Dies ist etwas ganz anderes. Lord Dakon hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit Takado.
    Dann fiel ihr wieder der Verdacht ein, dass ihre Mutter vielleicht die Absicht hatte, sie mit Lord Dakon zu verheiraten. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er sie jemals als mögliche Ehefrau in Betracht ziehen würde. Gewiss würde er sich für eine Ehe eine wichtigere Frau aussuchen als ein Mädchen aus dem gemeinen Volk wie sie selbst. Außerdem war sie nicht annähernd hübsch genug, um einen Mann für ihren niederen Stand zu entschädigen. Was ihre Mutter auch denken mochte, sie würde nicht versuchen, den Magier zu verführen. Zum einen hatte sie keine Ahnung, wie sie das anstellen sollte. Aber wichtiger noch war, dass sie nicht einmal wusste, ob sie …
    »Denk darüber nach, was du sehen kannst«, wies Dakon sie mit ruhiger Stimme an. »Nichts, habe ich recht? Nur Dunkelheit hinter deinen Augen. Stell die vor, du würdest an einem Ort ohne Wände oder Boden oder Decke stehen. Er mag dunkel sein, aber er ist behaglich. Du stehst in diesem Raum.«
    Jetzt spürte sie etwas. Ein Regung, die nicht körperlicher Natur war. Ein Gefühl von Persönlichkeit... von Lord Dakons Persönlichkeit. Sie schien Beruhigung und Ermutigung zu verströmen.
Und gewiss kein romantisches Interesse. Tessia war überrascht über die Erleichterung, die sie empfand. Sie konnte keine Ablenkungen gebrauchen, wenn sie versuchte, etwas so Wichtiges zu lernen.
    »Ich stehe hinter dir. Dreh dich um.«
    Ob sie sich umgewandt hatte oder der dunkle Ort in ihrer Fantasie sich gedreht hatte, konnte sie nicht sagen. Lord Dakon war dort, nur wenige Schritte entfernt. Und doch war er nicht ganz deutlich. Nur dort, wo sie hinschaute, traten Einzelheiten hervor. Sein Gesicht, seine Füße, seine Hände. Sein Lächeln.
    Gut, Tessia.
    Sie verstand, dass er durch Gedanken zu ihr gesprochen hatte. Konnte sie ihrerseits das Gleiche tun?
    Lord Dakon?
    Ja. Du machst deine Sache gut.
    Oh. Schön. Was jetzt?
    Kannst du sehen, was ich in Händen halte? Es ist eine Schatulle.
    Er hob die Arme, und sie sah, dass etwas in seinen Händen war. Als er das Wort »Schatulle« sagte, verwandelte es sich sofort in eine kleine Nachtholzkassette mit goldenen Ecken und goldenem Riegel.
    Ja.
    Sie enthält meine Magie. Wenn ich Magie benutzen will, öffne ich die Schatulle. Zu allen anderen Zeiten halte ich sie geschlossen. Auch du hast so eine Schatulle. Schau auf deine Hände hinab und lass die Schatulle Gestalt annehmen.
    Als sie den Blick senkte, stellte sie fest, dass sie ihre Hände sehen konnte. Sie hielt sie mit der Innenfläche nach oben und dachte: Schatulle.
    Ein schmales, flaches Kästchen erschien. Es war alt und schlicht und ein wenig staubig. Es sah genauso aus wie das Kästchen, das die Kette ihrer Mutter enthielt.
    Mach es auf, bat Dakon sie.
    Sie öffnete den Riegel und hob den Deckel an. Darin lag die Kette, die im fahlen Licht sanft glänzte. Aus irgendeinem Grund erfüllte sie dies mit Enttäuschung. Sie blickte verwirrt zu ihm auf.

    Die Kette meiner Mutter ist meine Magie?
    Der Magier runzelte die Stirn.
    Ich bezweifle es, sagte er langsam. Wahrscheinlicher ist, dass diese Schatulle kürzlich in deinen Gedanken war. Leg sie weg. Lass es uns noch einmal versuchen.
    Sie tat, was er gesagt hatte, und legte das Kästchen auf den unsichtbaren Boden hinter ihr. Dann richtete sie sich auf und blickte wieder auf ihre Hände hinab.
    Versuch, dir eine Schatulle vorzustellen, die der Magie würdig ist, deiner Magie.
    Magie war etwas Besonderes, sie bedeutete Macht und Einfluss. Und Wohlstand. Sie war erhaben. Eine große

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